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Autonomes Auto: Uber bei tödlichem Unfall womöglich schuldlos


Autonomes Auto überfährt Frau
Tödlicher Uber-Unfall laut Polizei "schwer zu verhindern"

dpa, as

Aktualisiert am 20.03.2018Lesedauer: 3 Min.
Der Unfallort: Ein selbstfahrendes Auto hat in den USA eine Frau angefahren und tödlich verletzt.Vergrößern des BildesDer Unfallort: Ein selbstfahrendes Auto hat in den USA eine Frau angefahren und tödlich verletzt. (Quelle: ABC-15.com/ap)

In den USA hat ein selbstfahrendes Auto eine Frau angefahren und tödlich verletzt. Es ist der erste Todesfall dieser Art. Doch der Unfall wäre wohl auch mit Fahrer schwer zu verhindern gewesen, sagt die Polizei.

Erstmals ist ein Mensch bei einem Unfall mit einem selbstfahrenden Autos ums Leben gekommen. Ein Auto des Fahrdienst-Vermittlers Uber erfasste am Sonntagabend eine Frau, die die Fahrbahn überquerte. Ein Team der US-Verkehrsbehörde NHTSA untersucht den Unfall in der Stadt Tempe in Arizona nun.

Laut Polizei war das Fahrzeug auf einer Testfahrt autonom mit rund 64 km/h unterwegs. Es gebe keine Hinweise darauf, dass es abbremste. Die erlaubte Geschwindigkeit auf dem Streckenabschnitt waren gut 56 km/h. Die 49-jährige möglicherweise obdachlose Frau ging über die Fahrbahn außerhalb eines Fußgängerübergangs und schob laut Polizei ein Fahrrad neben sich.

Polizei: Auch manuell schwer zu verhindern

Polizeichefin Sylvia Moir sagte dem "San Francisco Chronicle", das Video einer Kamera des Uber-Wagens zeige, dass die Frau "direkt aus dem Schatten auf die Fahrbahn getreten" sei. "Es ist klar, dass dieser Zusammenstoß in jedem Modus, ob autonom oder manuell, schwer zu verhindern gewesen wäre." Der nächste Fußgängerübergang sei knapp 100 Meter entfernt gewesen.

Die NHTSA nahm Kontakt mit Uber, den lokalen Behörden und auch dem Autobauer Volvo auf, dessen Fahrzeuge für Roboterwagen des Fahrdienst-Vermittlers umgebaut werden. Die Crash-Experten der Untersuchungskommission NTSB nehmen sich ebenfalls des Falls an. Sie treten bei Flugzeugabstürzen, aber auch anderen bedeutenden Unfällen auf den Plan, aus denen möglicherweise für das gesamte Verkehrssystem relevante Erkenntnisse folgen können.

Uber stellt Testfahrten ein

Uber teilte mit, das Unternehmen kooperiere mit den Ermittlern und stoppe vorläufig alle Testfahrten mit selbstfahrenden Autos. Der Fahrdienst-Vermittler testet seine Roboterwagen auch in San Francisco, Pittsburgh und Toronto. Firmenchef Dara Khosrowshahi sprach bei Twitter von "unglaublich traurigen Nachrichten".

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Dass 90 Prozent der Unfälle auf Fehler von Menschen zurückgingen und die Technik autonomer Fahrzeuge sie verhindern werde, ist ein zentrales Argument der Entwickler von solchen Autos. Zugleich bereitete sich die Branche darauf vor, dass es irgendwann auch einen Unfall mit Todesfolge mit selbstfahrenden Autos geben werde.

Große Probleme mit autonomen Fahrzeugen

Uber ist eines von mehreren Dutzend Unternehmen, die eigene Systeme für autonom fahrende Autos entwickeln und auf öffentlichen Straßen in den USA testen. Zugleich war das Programm des Fahrzeug-Vermittlers von Anfang an von Problemen belastet. Gleich am ersten Test-Tag in San Francisco wurde ein Uber-Wagen dabei gefilmt, wie er über eine rote Ampel fuhr.

Vor gut einem Jahr klagte die Google-Schwesterfirma Waymo mit dem Vorwurf, bei Uber werde von ihr gestohlene Technologie verwendet. Die Klage wurde vor kurzem beigelegt, belastete aber das Uber-Programm.

Mehrheit der Amerikaner misstrauisch

Für Tests mit selbstfahrenden Autos hat die US-Bundesregierung bisher nur freiwillige Richtlinien vergeben. Verkehrsministerin Elaine Chao sagte mit Blick auf eine Studie, wonach 78 Prozent der Amerikaner Angst vor einer Fahrt in einem selbstfahrenden Auto haben, dass Technologie- und Autounternehmen die Aufgabe hätten, den Menschen diese Angst zu nehmen.

Letztlich liegt es damit an den einzelnen Staaten, ob sie konkrete Auflagen erlassen. 2017 erließen 33 US-Staaten Gesetze für selbstfahrende Autos. Kalifornien etwa verpflichtet Hersteller alle Zwischenfälle während der Testphase der zuständigen Kraftfahrzeugsbehörde zu melden. Bis Anfang März gingen dort 59 solche Berichte ein.

Verwendete Quellen
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