Abgasskandal Neue Rückrufe bei Daimler und VW möglich

Der Abgasskandal zieht noch immer Kreise. Nun stehen VW und Daimler einem Bericht zufolge erneut Rückrufe ins Haus. Tausende Autobesitzer wären betroffen.
Den beiden Autoherstellern Daimler und Volkswagen drohen nach einer Vorabmeldung des "Spiegel" neue Rückrufe. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) plane für die achte Kalenderwoche einen amtlichen Rückruf von Fahrzeugen des Mercedes-Transporters Vito. Beim Volkswagenkonzern besteht demnach die Möglichkeit, dass dem Porsche-Geländewagen Macan die Typengenehmigung entzogen wird. Ins Visier der Behörden geraten sei zudem der VW-Transporter T6.
Mögliche Manipulation bei der Motorensteuerung
Beim Mercedes-Transporter Vito soll die Motorensteuerung so programmiert sein, dass die Einspritzung von Harnstoff (AdBlue) in den Katalysator reduziert wird, damit die Reinigungsflüssigkeit nicht vor dem nächsten Serviceintervall nachgefüllt werden muss. In vielen Fahrsituationen stoße der Wagen daher trotz vorhandener Abgasreinigung offenbar mehr Stickoxide aus. Dabei soll es sich um ein illegale Abschalteinrichtung handeln, zitiert das Magazin Ministeriumskreise.
Daimler erklärt, ein kausaler Zusammenhang zwischen Serviceintervall und AdBlue-Verbrauch bestehe nicht. Der Konzern werde auch weiter "vollumfänglich" mit dem KBA kooperieren – gegen den Vorwurf einer illegalen Abschalteinrichtung "würden wir mit allen rechtlichen Mitteln vorgehen".
Beim Porsche-Geländewagen Macan hätten Prüfer des KBA bis zu fünf fragwürdige Softwarefunktionen entdeckt, berichtet der "Spiegel" weiter. Es gehe um tausende Wagen. VW erklärt, der Konzern arbeite mit dem KBA an Lösungen. Beim Transporter T6 soll VW beim Verbrauch des Wagens und somit auch dem Ausstoß von Kohlendioxid den Zulassungsbehörden zu geringe Werte angegeben haben. VW bestreitet dies laut Bericht.
- AFP