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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Neuvorstellungen & Fahrberichte Alain Delons Ferrari für 16,3 Millionen Euro versteigert
Es war der Fund des Jahrhunderts kurz vor Weihnachten 2014: Oldtimer-Experten in Frankreich entdecken ein Anwesen voller vor sich hin rottender . Nun wurde der Millionenfund beim Auktionshaus Artcurial in Paris versteigert. Allein ein Wagen von Filmlegende Alain Delon erlöste 16,3 Millionen Euro.
Insgesamt 59 Modelle wechselten den Besitzer. Das Highlight der Sammlung war der Ferrari 250GT SWB California Spider, Baujahr 1961 von Delon. Der Schauspieler besaß den Wagen zwei Jahre. Dieses Cabriolet wurde überhaupt nur 37 Mal gebaut, was seinen Sammlerwert in die Höhe schießen lässt. Und so erzielte der Wagen einen Preis von 16,3 Millionen Euro. Das Auktionshaus hatte nur mit einem Erlös von bis zu 12 Millionen Euro gerechnet.
Erwartungen deutlich übertroffen
Ebenfalls selten ist der versteigerte Maserati Gran Sport Frua aus dem Jahr 1956, eines von insgesamt nur drei Exemplaren dieses Modells. Für diesen Maserati wurden 1.720.000 Euro gezahlt. Zu den weiteren Highlights der Sammlung zählten mehre Fahrzeuge des legendären französischen Herstellers Talbot: Ein Modell mit Historie ist zum Beispiel das Talbot Lago T26 Cabriolet Saoutchikaus dem Jahr 1948. >>
Der Wagen gehörte angeblich mal dem ägyptischen König. Einem Bieter war der Oldtimer 625.000 Euro wert. Das Auktionshaus hatte nur mit einem maximalen Erlös von 150.000 Euro gerechnet. Ein "Lago T26 Grand Sport Coupé Saoutchik" wechselte für 1.450.000 Euro den Besitzer, mehr als doppelt so viel wie das Auktionshaus erwartete. Die Erlöse bei dieser Versteigerung belegen eindrucksvoll den anhaltenden Boom bei den automobilen Schätzen, der laut Experten auch 2015 weiter anhalten dürfte.
Legendäre Sammlung von Roger Baillon
Die aktuelle Versteigerung verdanken Oldtimer-Liebhaber übrigens dem 1995 gestorbenen Franzosen Roger Baillon. Als Kind seiner Zeit bewunderte der Luftfahrtmechatroniker von Air France moderne Technik und vor allem die im frühen 20. Jahrhundert aufblühende Automobilindustrie: Baillon begann Motorwagen zu sammeln. >>
Er erkannte schon damals den historischen Wert der Fahrzeuge und war fest entschlossen, viele Modelle vor der Verschrottung zu bewahren. Und das zu einer Zeit, in der das Sammeln ein eher ungewöhnliches Hobby war. Der Vordenker träumte von einem eigenen Museum für Luxus-Automobile, das es so allerdings nie geben sollte. Dafür können sich seine Nachfahren heute über ein Millionenerbe freuen.
Völlig unerwarteter Fund
Seine Sammlung ist heute deshalb so besonders, weil sie vor dem Fund völlig unbekannt und nirgendwo dokumentiert war. Die Experten des Pariser Auktionshauses Artcurial trauten ihren Augen kaum. Er und sein Kollege hätten sich gefühlt wie die Entdecker von Tutanchamuns Grab als sie die 100 Klassiker entdeckten, erzählt Pierre Novikoff, Automobil-Experte bei Artcurial.
"Was diese Entdeckung außerdem so einzigartig macht, ist die hohe Zahl an gut erhaltenen Originalmodellen." Pierre Novikoff rechnete dementsprechend mit einer einzigartigen Auktion: "Eine solche Sammlung wird weltweit nirgends mehr ans Tageslicht kommen". Und wie das Ergebnis zeigt, wurden die Hoffnungen von Novikoff nicht enttäuscht. Fotos der Schätze sehen Sie in unserer Fotoshow.