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P3-Ranking: Diese E-Autos laden am schnellsten


Ranking
Diese E-Autos laden am schnellsten

Von t-online, ccn

18.12.2024 - 13:38 UhrLesedauer: 4 Min.
Äußerst windschnittig: Ecken und Kanten hat Hyundai dem Ioniq 6 im Windkanal ausgetrieben.Vergrößern des Bildes
Windschnittig und schnell geladen: Der Hyundai Ioniq 6 gehört zu den Schnellladern. (Quelle: Hyundai/dpa-tmn/dpa)
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Lange Ladezeiten schrecken viele potenzielle Autokäufer beim Thema E-Auto ab. Ein neues Ranking zeigt aber: Das Nachladen geht mittlerweile schneller, als man denkt.

Elektroautos gewinnen in Deutschland zunehmend an Bedeutung – doch gerade bei der Langstreckentauglichkeit gibt es Vorurteile. Vermeintlich lange Ladezeiten und die Angst vor einer mangelnden Infrastruktur schrecken potenzielle Käufer ab. Schließlich möchte niemand stundenlang in der Pampa stehen, um auf einer Langstreckenfahrt Strom nachzutanken. Doch wie begründet sind diese Sorgen bei den aktuell am Markt verfügbaren Modellen?

Im von der Unternehmensberatung P3 herausgegebenen Charging Index 2024 werden die Ladeperformance und Langstreckentauglichkeit zahlreicher Elektroautos verglichen. Die Ergebnisse zeigen: Die Branche hat enorme Fortschritte gemacht. Besonders der Porsche Taycan und der Hyundai IONIQ 6 weisen hohe Ladeleistungen auf. Doch auch Modelle aus China drängen mit innovativer Technik auf den Markt und machen den etablierten Herstellern Konkurrenz.

So funktioniert der P3 Charging Index

Für den Charging Index wurde die nachgeladene reale Reichweite in Kilometern nach 10 und 20 Minuten Ladezeit gemessen. Grundthese: Ladeleistung allein sagt wenig aus – die Kombination aus Verbrauch und Ladegeschwindigkeit bestimmt die Praxistauglichkeit. Zudem wird das Ladefenster zwischen 10 und 80 Prozent "Akkufüllung" betrachtet, da E-Autos hier am schnellsten laden.
Die Fahrzeuge werden in Mittel- und Oberklasse unterteilt, basierend auf ihrem Listenpreis (≤ 62.500 € / > 62.500 €). Ein Idealwert von 1,0 im Index entspricht 300 km nachgeladener Reichweite in 20 Minuten.

Das sind die Autos mit der höchsten Ladeleistung

Der Großteil der derzeit erhältlichen E-Autos bietet maximale Ladeleistungen zwischen 150 und 220 kW. Fahrzeuge auf einer 800-Volt-Plattform (siehe unten) können Ladeleistungen von mehr als 300kW erreichen,.

Oberklasse

1. Porsche Taycan: Mit einer Spitzenladeleistung von 325 kW und 383 km Reichweite in 20 Minuten besetzt er den ersten Platz in der Oberklasse. Zum Vergleich: Beim ersten Ranking 2019 lag die Spitzenladeleistung des Taycan der ersten Generation bei 270 kW. Damit konnte er eine reale Reichweite von 216 Kilometer in 20 Minuten nachladen. Damit wurde die Leistung laut P3 um rund 77 Prozent erhöht.

2. Nio ET5 Touring: Beeindruckende 294 km Reichweite sind in 20 Minuten nachgeladen. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, die Batterie an speziellen Stationen und die Möglichkeit eines Batteriewechsels in fünf Minuten.

3. Kia EV9: Geladen in 20 Minuten bis zu 293 km, trotz seines hohen Gewichts von rund 2,5 Tonnen ein starker Kandidat.

5. Xpeng G9: 287 km Reichweite in 20 Minuten.

4. Mercedes-Benz EQS: Solide Ladeleistung – 275 km in 20 Minuten, unterstützt durch eine große Batterie.

Mittelklasse

1. Hyundai Ioniq 6: 346 km Reichweite in 20 Minuten, ideal für Langstrecken.

2. Kia EV6: Starke Ladeperformance mit 309 km in 20 Minuten. Der Kia basiert auf der gleichen technischen Plattformen wie der Hyundai Ioniq 6.

3. Polestar 2: Konstante Ladekurve, 278 km in 20 Minuten.

4. Volkswagen ID.7: 278 km in 20 Minuten, effizient und stabil.

5. Tesla Model 3: Maximale Ladeleistung beeindruckend, 253 km in 20 Minuten.

Wie gut sind Autos aus China?

Chinesische Hersteller drängen mit Nachdruck auf den europäischen Markt – und sie sind nicht zu unterschätzen. Modelle wie der Nio ET5 oder der Xpeng G9 punkten mit innovativen Ansätzen: Der ET5 lädt nicht nur schnell, sondern punktet auch mit seinem Batteriewechselsystem. Der Xpeng erreicht dank 800V-Technik Ladeleistungen von über 300 kW und zeigt, dass chinesische Marken technisch ganz vorn mitspielen können. Europäische Hersteller stehen damit unter Innovationsdruck.

Die Elektromobilität entwickelt sich rasant weiter, und insbesondere die Ladegeschwindigkeit wird im Wettbewerb um Käufer immer wichtiger. Das sind die Trends:

800V-Technologie auf dem Vormarsch

Die 800-Volt-Architektur, die bisher vor allem in der Oberklasse verbreitet war, wird zunehmend auch für Mittelklassefahrzeuge erschwinglich. Diese Technik ermöglicht deutlich höhere Ladeleistungen und kürzere Ladezeiten. Modelle wie der Hyundai Ioniq 6 oder der Porsche Taycan zeigen, dass die Technologie im Fahralltag Vorteile bringt. Hersteller wie BMW ("Neue Klasse") und Mercedes (MMA-Plattform) planen, ihre kommenden Modelle ebenfalls mit 800V auszustatten, um den Anschluss an die Spitzenreiter nicht zu verlieren.

Was kann die Technologie?

Die 800-Volt-Architektur in Elektroautos verdoppelt die Spannung gegenüber herkömmlichen 400-Volt-Systemen, was zu deutlich kürzeren Ladezeiten führt. Durch die höhere Spannung kann bei gleicher Stromstärke mehr Leistung übertragen werden, wodurch dünnere Kabel ausreichen und das Fahrzeuggewicht reduziert wird. Allerdings kann die Technologie derzeit noch die Produktionskosten erhöhen.

Effizientere Batterien und Plattformen

Neue Batteriegenerationen setzen auf optimierte Chemien und höhere Energiedichten. Plattformen wie die E-GMP von Hyundai oder die PPE von Volkswagen kombinieren Leistungsfähigkeit mit Effizienz. Ziel ist es, mehr Reichweite bei gleichbleibender Batteriekapazität zu erzielen, was nicht nur die Kosten senkt, sondern auch den ökologischen Fußabdruck verringert. Auch sogenannte Feststoffbatterien könnten einen Durchbruch bedeuten. Moderate Batteriegrößen dürften mit leichteren Fahrzeugen, niedrigerem Verbrauch und höheren Reichweiten einhergehen, so die Experten.

Konkurrenz aus Asien

China nimmt dabei eine Vorreiterrolle ein: Modelle wie der Nio ET5 mit Batterie-Wechseltechnologie oder der Xpeng G9 mit Ladeleistungen von über 300 kW setzen neue Maßstäbe. Auch chinesische Batterielieferanten wie CATL treiben die Entwicklung mit neuen Technologien voran, welche die Ladezeiten weiter verkürzen sollen.

Nachhaltigkeit und Langlebigkeit

Ein weiterer Fokus liegt auf der Lebensdauer der Batterien. Eine Studie von P3 zeigte, dass moderne Akkus auch nach intensiver Nutzung noch über 80 Prozent ihrer Kapazität behalten. Gleichzeitig wird daran gearbeitet, Batterien nachhaltiger zu produzieren, indem Rohstoffe effizienter eingesetzt und Recyclingprozesse verbessert werden.

Flächendeckender Ausbau der Ladeinfrastruktur

Mit steigender Ladeleistung der Fahrzeuge wächst auch der Bedarf an leistungsstarken Ladesäulen. Europaweit entstehen Ladeparks mit Kapazitäten von bis zu 400 kW pro Säule, um den Anforderungen der neuesten Fahrzeuggeneration gerecht zu werden. Parallel dazu wird an Ladestationen für elektrische Nutzfahrzeuge gearbeitet, die den Weg für Elektro-Lkw ebnen sollen.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
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