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BMW-Forderung: Kommt die eigene Autobahnspur für E-Autos?


BMW-Vorstand fordert Privilegien
Kommt die eigene Autobahnspur für E-Autos?

Von dpa, t-online, jb

Aktualisiert am 10.08.2024Lesedauer: 2 Min.
Stau auf der AutobahnVergrößern des Bildes
Autobahn: Eine eigene Fahrspur für E-Autos könnte ein Kaufanreiz sein. (Symbolbild) (Quelle: Marijan Murat/dpa/dpa-bilder)
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Zuckerbrot statt Peitsche: Der Münchner Autobauer sieht das Verbrennerverbot in der EU kritisch und würde stattdessen lieber mehr Vorrechte im Verkehr für die Stromer sehen.

BMW-Produktionsvorstand Milan Nedeljković möchte Elektroautos im Straßenverkehr klar bevorzugen und so die Nachfrage in Schwung bringen. "Etwa der privilegierte Zugang zu Innenstädten, kostenlose Parkmöglichkeiten oder eine eigene Spur auf der Autobahn", sagte er dem "Münchner Merkur": "Würde man im Stau stehend dauernd von E-Autos überholt, würden sich viele sicherlich überlegen, ob sie nicht doch umsteigen."

Eine solche Bevorzugung wäre eine Alternative zu dem von der EU geplanten Verbrennerverbot. Staatliche Kaufprämien als Anreiz seien auf Dauer auch nicht sinnvoll, sagte Nedeljković.

Die Idee einer Sonderspur für E-Autos ist allerdings nicht neu. Bereits vor einem Jahr diskutierte das Kabinett, eine derartige Bevorzugung für klimafreundlich betriebene Fahrzeuge einzuführen. Diese könnte dann nicht nur von E- oder Wasserstoff-Fahrzeugen benutzt werden, sondern auch von Fahrzeugen, die von mehreren Personen besetzt und demnach effizienter als Alleinnutzer sind. Derartige Optionen wurden bereits in den USA erfolgreich eingeführt.

2024 eine Million Autos aus deutschen BMW-Werken

Trotz Kritik am Standort Deutschland fährt BMW die Produktion hier weiter kräftig hoch: "Wir werden in diesem Jahr mehr als eine Million Autos in Deutschland bauen", kündigte der Vorstand an. Im vergangenen Jahr produzierte BMW 936.000 Autos in Dingolfing, München, Regensburg und Leipzig, 729.000 in China und 411.000 in den USA. Weltweit waren es 2,66 Millionen.

In den vergangenen fünf Jahren habe der Konzern fünf Milliarden Euro in die deutschen Werke investiert, sagte Nedeljković. Sie seien profitabel. "Fest steht aber: Im Wettbewerb wird es an unserem Heimatstandort immer schwieriger." Grund seien Bürokratie, teure Energie und hohe Standortkosten. Die Industrie brauche auch ein solides Straßennetz, eine verlässliche Bahn und digitale Infrastruktur.

Investitionen im Ausland

Daher setzt das Unternehmen verstärkt auf Innovationen im Ausland. Beispielsweise einem menschenähnlichen Roboter bei der Autoproduktion. Im US-Werk Spartanburg legte der humanoide Roboter Figure 02 im realen Produktionsumfeld in einem mehrwöchigen Testbetrieb erfolgreich Blechteile im Karosseriebau ein. Produktionsvorstand Milan Nedeljković sagte: "Die Entwicklungen im Bereich Robotics sind vielversprechend. Mit einem frühzeitigen Testbetrieb eruieren wir jetzt die Einsatzmöglichkeiten humanoider Roboter in der Produktion."

Der BMW-Produktionschef kritisierte auch EU-Pläne, bei der Batterieproduktion den CO2-Fußabdruck eines Unternehmens nach dem Strommix des ganzen Landes zu berechnen. Damit würden Unternehmen wie BMW bestraft, die in den Bezug von Grünstrom investieren: "Unser CO2-Fußabdruck würde dann mit dem deutschen Strommix gewertet, Kohlestrom inklusive. Das würde unsere Bilanz auf dem Papier massiv verschlechtern", sagte Nedeljković.

Verwendete Quellen
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