Typisches Designmerkmal Alfa beendet langjährige Tradition
Das Nummernschild war bei sehr vielen Autos von Alfa Romeo vorne nicht zentriert angebracht. Doch das wird sich bei kommenden Modellen ändern – allerdings nicht freiwillig.
Der Scudetto (deutsch: Schild) ist seit Jahrzehnten ein zentrales Designmerkmal von Alfa Romeo. Das nach unten spitz zulaufende Dreieck am Kühlergrill ist mal gewachsen und mal wieder geschrumpft, doch verschwunden ist es nie. Weil es bei manchen Modellen wie der Giulia sehr weit nach unten ausuferte, haben sich die Designer einen Trick für das Kennzeichen ausgedacht: Es wanderte einfach auf die linke oder rechte Seite unter den Frontscheinwerfer; je nachdem, auf welcher Seite sich das Lenkrad befindet. Mittlerweile gehört das für viele Alfa-Fans einfach dazu, auch wenn nicht jedes Fahrzeug so ausgerüstet ist (siehe Fotos unten). Doch mit dieser Tradition ist bald komplett Schluss, berichtet "Auto Motor und Sport".
Grund sind neue Unfallvorschriften: Zugunsten des Fußgängerschutzes müssen Nummernschilder künftig immer mittig angebracht werden, um die Typzulassung zu bekommen. Bereits im Umlauf befindliche Autos sind davon nicht betroffen, erst bei der Einführung neuer Fahrzeuge gilt diese Vorschrift.
Schon das neu vorgestellte SUV Junior (siehe Bild ganz oben) hat das Kennzeichen in der Mitte. Vorteil des Junior: Durch seine Höhe war es den Designern möglich, den Scudetto groß zu dimensionieren und das Nummernschild trotzdem mit genügend Luft nach oben und unten zu positionieren.
Künftig bräuchte es den Scudetto als Lufteinlass auch gar nicht mehr: Ein Kühlergrill wird bei elektrisch angetriebenen Fahrzeugen in dieser Form nicht benötigt. Doch schließlich machen bestimmte Designkniffe den Charme einer Marke erst aus – siehe Doppelniere bei BMW, der stehende Mercedes-Stern oder die breite C-Säule beim VW Golf. Und so wird der Scudetto seinen Platz auf kommenden Alfas finden – mit dem Nummernschild darunter.
- auto-motor-und-sport.de: "Warum das Nummernschild in die Mitte rückt"