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Avenger: Jeep bringt erstes reines E-Auto im April 2023


Einstiegsmodell kommt im April
Bei diesem Jeep fehlt eine typische Eigenschaft

Von SP-X, dpa, ccn

Aktualisiert am 19.04.2023Lesedauer: 3 Min.
Elektro-Pionier: Der Avenger wird der erste vollständig elektrische Jeep.Vergrößern des Bildes
Elektro-Pionier: Der Avenger wird der erste vollständig elektrische Jeep. (Quelle: Stellantis)
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Jeep setzt auf Strom: Mit dem Avenger kommt das erste Akku-Auto der Amerikaner. Ein wichtiges Extra fehlt dem kompakten Geländewagen aber erst einmal.

Zumindest über einen neuen Modellnamen haben sich die Strategen bei Jeep nicht lange den Kopf zerbrochen und ihr kleines, elektrisches City-SUV einfach Avenger (zu Deutsch: Rächer) getauft. Anscheinend stört sich in Amerika niemand daran, dass es bei der Schwestermarke Dodge noch vor wenigen Jahren die Mittelklasse-Limousine Avenger gab. Doch in den USA wird Jeep den Avenger ohnehin nicht anbieten. Der Mini-Stromer ist hauptsächlich für Europa bestimmt, soll hier beim Absatzvolumen von Jeep auf Platz eins fahren.

Design des Avenger: Stämmig und selbstbewusst

Die Rechnung könnte aufgehen. Kurze Karosserieüberhänge, große Räder, markante Kotflügel und eine hohe Bodenfreiheit sorgen für einen stämmigen Auftritt – ganz im Sinne der Marke.

Noch im April will die Stellantis-Tochter mit der Auslieferung beginnen. Als Konkurrent für E-Modelle wie Opel Mokka oder Hyundai Kona kommt dem laut Jeep mindestens 37.000 Euro teuren Neuling eine weitere Sonderrolle zu. So ist er mit 4,08 Metern Länge der kleinste Jeep seit dem legendären Willy’s aus den 1940er Jahren – und passt damit gut nach Europa.

Technik-Anleihen bei Opel und Peugeot

Der Avenger ist das erste vollelektrische Modell von Jeep. Die US-Marke zählt in der Branche eher zu den Nachzüglern, was die Elektrifizierung angeht. Umso engagierter aber ist man jetzt bei der Sache. Bis 2025 sollen sogar drei weitere Stromer folgen. Alle sind SUV.

Ein Grund fürs Tempo ist die Zugehörigkeit zur Stellantis-Gruppe, unter dessen Dach sich auch Marken wie Opel, Peugeot, Fiat, Citroën, Alfa Romeo und Maserati versammeln. Stellantis macht Druck bei elektrischen Antrieben. Was lag da für Jeep näher, als sich zügig aus dem Konzern-Baukasten zu bedienen? Denn fertig entwickelt war eine perfekt passende Plattform, die e-GMP. Sie steckt bereits unter dem Opel Mokka-e, Peugeot e-2008 und DS3 Crossback E-Tense. Alle drei SUV sind also so etwas wie die Brüder des Avengers.

Schnell laden, weit fahren

Entsprechend ähneln sich die technischen Eckdaten. Im Boden des Jeeps steckt ein Akku mit einer Kapazität von 54 kWh. Damit soll der Avenger bis zu 390 Kilometer schaffen, zumindest nach dem WLTP-Zyklus. Im Alltag dürften es um die 300 sein, legt man den kombinierten Stromverbrauch von 15,7 kWh/100 km zugrunde. Ebenso wichtig wie die Reichweite ist die Ladeleistung. An der DC-Ladesäule kann der Avenger mit bis zu 100 kW geladen werden. Jeep verspricht, von 20 auf 80 Prozent der Kapazität dauert es nur 24 Minuten.

Der Elektromotor (115 kW/156 PS) sitzt an der Vorderachse und treibt auch nur diese an. Das Drehmoment beträgt 260 Newtonmeter. Mit dieser Kombination sollte der Avenger recht souverän unterwegs sein, zumal das Drehmoment elektrotypisch aus dem Stand heraus zur Verfügung steht. Kleiner Wermutstropfen: Der Mini-Jeep ist mit 1.541 Kilogramm kein Leichtgewicht, knapp 340 Kilogramm gehen allein auf das Konto der Batterie. Einen Haken hat der Aufbruch in die neue Zeit: Fürs Erste fährt der Avenger nur mit Front- statt Allradantrieb. Aber Jeep hat bereits eine 4x4-Version in Aussicht gestellt.

Cockpit: Ein Mix aus modern und traditionell

Hinter dem Lenkrad zeigt sich ein modernes und digitales Cockpit mit dem üblichen Bildschirm in der Mitte des Armaturenbretts. Glücklicherweise ließen die Designer noch einige physische Schalter und Taster nach, um wenigstens bei den wichtigsten Bedienfunktionen nicht ständig auf dem Touchscreen herumfummeln zu müssen. Stolz ist man bei Jeep zudem, dem Avenger das größte Volumen an Ablagen und Staufächern gegeben zu haben. 34 Liter sind es addiert.

Weniger üppig dagegen sind die Platzverhältnisse. Während es auf den Vordersitzen ausreichend bequem zugeht, kneift es etwas im Fond, zumindest für Erwachsene. Aber man sollte sich hier ins Gedächtnis rufen, dieser Jeep ist ein kleines Auto, Raumwunder sind daher nicht zu erwarten. Der Kofferraum misst Segment-durchschnittliche 380 Liter und hat einen höhenverstellbaren Boden. Das Maß bei vollständig umgelegten Lehnen liegt noch nicht vor. Ein Blick in die technischen Daten des Opel Mokka-e hilft hier weiter: 1.060 Liter. Auf diesem Niveau dürfte sich auch das Gepäckabteil des Avenger bewegen.

Einstiegsmodell, aber kein Verzicht

Zwar stellt das City-SUV den neuen Einstieg in die Welt von Jeep dar, ein Verzichtsmodell ist der Avenger jedoch nicht. Im Gegenteil. Alle Versionen verfügen über ein modernes Infotainment-System und ein ganzes Bündel von Assistenzsystemen. Dazu zählen Level-2-Autonomie, Erkennung von Verkehrszeichen, Fußgängern und Radfahrern, Toter-Winkel-Warner, Spurhaltung und eine Rückfahrkamera mit Drohnenansicht.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen SP-X und dpa
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