Nur 345 Individuen Premiere: Drohne entdeckt unbekannte Pflanzenart
Eine spezielle Drohne ermöglichte Botanikern jetzt eine revolutionäre Entdeckung. Sie gelang an den felsigen Steilwänden einer hawaiianischen Insel.
Dort, wo Menschen nicht hinkommen, gedeiht die wilde Natur oft besonders gut. So auch an den felsigen Steilhängen des Waiahulu-Tals auf der hawaiianischen Insel Kaua'i. Weil Mitarbeiter der University of California und des "National Tropical Botanical Garden" in Kalaheo (US-Bundesstaat Hawaii) ahnten, dass hier ein ungeahnter Pflanzenschatz zu finden sein könnte, entwickelten sie eine spezielle Drohne mit Kamera. Mit ihrer Hilfe konnten die Forscher im Jahr 2021 erstmals die Klippen abfliegen und die Flora begutachten.
Unscheinbar und hellgrün
Eine unscheinbare, hellgrün blühende Pflanze der Gattung Schiedea stach ihnen dabei besonders ins Auge. Deshalb kamen sie ein Jahr später wieder. Diesmal war ihre Drohne zusätzlich mit einem automatischen Schneidewerkzeug ausgestattet, das eine mit Samen bestückte Probe der Pflanze abschneiden und zugleich festhalten konnte. Ein großer Erfolg, der nun noch einmal übertroffen wird, wie das Botaniker-Team in der Fachzeitschrift "PhytoKeys" verkündet.
Denn weitere zweieinhalb Jahre später steht nach weiteren Forschungen fest, dass die Wissenschaftler eine neue Pflanzenart entdeckt haben. Dies gelang damit das erste Mal in der Geschichte der Botanik mithilfe einer Drohne.
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Nur 345 Individuen – bedroht durch wilde Ziegen
Die neu bestimmte Art nannten die Botaniker Schiedea waiahuluensis. Sie gehört zu einer Gattung, die im gesamten Archipel derzeit 36 bekannte Spezies umfasst, von denen zwölf ausschließlich auf der Insel Kaua'i vorkommen. Schiedea waiahuluensis konnte bisher lediglich auf den trockenen Klippen von Waiahulu nachgewiesen werden. Ihr Gesamtbestand wird von den Forschern auf nur etwa 345 Individuen geschätzt. Ihr empfindlicher, nährstoffarmer Lebensraum sei allerdings durch invasive Pflanzenarten und verwilderte Ziegen bedroht, die selbst in steilste Lagen klettern können, um dort zu fressen, schreiben die Botaniker.
