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El Niño und La Niña: Wetterexperte erklärt die Phänomene


Wetterexperte klärt auf
"El Niño" und "La Niña": Was es mit den Phänomenen auf sich hat


Aktualisiert am 28.08.2024Lesedauer: 2 Min.
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Überschwemmungen in Südamerika: Die Folge eines "El Niño"-Ereignisses.Vergrößern des Bildes
Überschwemmungen in Südamerika: Die Folge eines "El Niño"-Ereignisses. (Quelle: BABYFRUITY)

"El Niño" und "La Niña" beeinflussen das Wettergeschehen in verschiedenen Teilen der Welt erheblich. Aber was steckt eigentlich dahinter?

"El Niño" ist ein Wetterphänomen, das etwa alle zwei bis fünf Jahre in unregelmäßigen Abständen im Pazifik auftritt. In den betroffenen Gebieten bewirkt es Veränderungen des Wetters mit teils verheerenden Folgen.

Obwohl "El Niño" vor allem Auswirkungen auf die Küsten von Südamerika, Südostasien und Nordaustralien hat, werden damit auch immer wieder Wetterereignisse in Deutschland erklärt. Aber gibt es überhaupt einen Zusammenhang zwischen dem pazifischen Phänomen und dem Wetter in Europa? t-online hat dazu mit Klaus Pankatz vom Deutschen Wetterdienst (DWD) gesprochen.

Was genau ist "El Niño"?

Tritt der "El Niño" auf, ändert sich die Zirkulation der Meeresströmung im äquatorialen Pazifik. Die Passatwinde, die normalerweise warmes Wasser gen Westen – Richtung Indonesien und Papua-Neuguinea – treiben, flauen ab oder bleiben ganz aus. Das bewirkt eine Veränderung der Temperaturen im Ozean.

Da die Änderung der Wassertemperatur auch Wechselwirkungen mit der Atmosphäre hat, bezeichnet man die Koppelung aus ozeanischen und atmosphärischen Ereignissen als El Niño-Southern Oscillation (ENSO). Dazu gehört auch das Wetterphänomen "La Niña", was das komplette Gegenteil von "El Niño" ist.

Welche Folgen hat das Wetterphänomen?

Durch "El Niño" erwärmt sich die Temperatur des Wassers vor der Westküste Südamerikas, während sie vor Südostasien und Australien abkühlt. Im zu warmen Wasser vor der südamerikanischen Küste stirbt das Plankton ab, was zum Zusammenbruch ganzer Nahrungsketten führt. Besonders kritisch ist das etwa für die Fischbestände in den betroffenen Gebieten.

Zudem sorgt die Veränderung der Luftzirkulation für starken Regen und Überschwemmungen entlang der westlichen Küste Südamerikas. In Südostasien und Australien passiert das Gegenteil – dort kommt es zu Dürre und Waldbränden. Die wirtschaftlichen und ökologischen Folgen von "El Niño" können durchaus verheerend sein.

Hat "El Niño" Auswirkungen auf das Wetter in Deutschland?

Ob "El Niño" auch Auswirkungen auf das Wetter in Deutschland hat, ist Klaus Pankatz zufolge derzeit noch Gegenstand aktueller Forschungen. Es gebe Hinweise darauf, dass das Phänomen den Winter im Norden Deutschlands und Europas kälter mache. Dies sei aber das einzige "Signal mit Hand und Fuß, was wir in den Daten zurzeit sehen", so Pankatz.

Alle anderen Theorien zum Zusammenhang zwischen "El Niño" und dem deutschen Wetter seien "aus wissenschaftlicher Sicht mit Vorsicht zu genießen." Dafür sei die Datenlage schlicht nicht ausreichend, da das Ereignis nur alle paar Jahre auftritt – zu selten, um präzise Aussagen bezüglich der Auswirkungen auf Deutschland zu treffen.

Was hat der Klimawandel mit "El Niño" zu tun?

Das Wetterphänomen habe aber durchaus Auswirkungen auf das Klima, wie Pankatz t-online erklärt. Durch die erhöhten Wassertemperaturen, die durch "El Niño" ausgelöst werden, wird "Energie aus dem Ozean in die Atmosphäre übergeben und die Atmosphäre erwärmt sich plötzlich", sagt Pankatz.

So hat der Klimawandel offenbar auch einen Einfluss auf "El Niño". Das fanden Forscher in einer Studie heraus. Bereits um das Jahr 2030 könnte es wegen des Klimawandels zu stärkeren "El Niño"-Ereignissen kommen. Zuvor ging man davon aus, dass das erst um 2070 eintreten würde. Schwere Überschwemmungen und Dürreperioden können die Folgen einer Verstärkung des Phänomens sein.

Verwendete Quellen
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