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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Von "Öko-Test" geprüft Spekulatius: Zwei Discounter-Produkte sind die Testverlierer
"Öko-Test" hat Gewürzspekulatius getestet. Fast alle sind "sehr gut"– aber ausgerechnet zwei Discounter-Produkte schwächeln.
Viele greifen in der Vorweihnachtszeit zu fertigem Gebäck aus dem Supermarkt oder vom Discounter. Doch das ist häufig mit Acrylamid, einem potenziell krebserregenden Stoff, belastet. Gilt das auch für den beliebten Gewürzspekulatius? Dieser Frage ist die Zeitschrift "Öko-Test" (Ausgabe 12/2024) nachgegangen und hat 19 der Adventskekse prüfen lassen.
Das Ergebnis scheint zu schmecken: Nur zwei Produkte weisen einen erhöhten Acrylamidgehalt auf. Allerdings stammen die ausgerechnet von zwei großen Discountern.
"Öko-Test": Das sind die Testverlierer
Mit der Gesamtnote "befriedigend" hat der "Wintertraum Gewürzspekulatius" von Aldi Nord/Aldi Süd (Borggreve) im Test am schlechtesten abgeschnitten. Das gleiche Ergebnis, "befriedigend", erzielte auch der "Favorina GewürzSpekulatius" von Lidl (Borggreve) und belegt ebenfalls den letzten Platz im Test.
Da es keinen gesetzlichen Grenzwert für Acrylamid gibt, haben sich die Tester am Richtwert der EU orientiert, der für Kekse bei 350 µg pro Kilogramm liegt. An diesen Wert sollen sich die Hersteller halten, müssen es aber nicht. Für "Öko-Test" galten Produkte als erhöht mit Acrylamid belastet, wenn sie mehr als die Hälfte des EU-Richtwerts erreichten – und erhielten zwei Noten Abzug.
Was den Testern zudem aufgefallen ist: Beide Testverlierer stammen vom Hersteller Borggreve. Ihr Fazit: "Der Hersteller hat offenbar noch ein bisschen Nachholbedarf in Sachen Acrylamidreduzierung."
Gut zu wissen
Acrylamid ist eine Substanz, die immer dann entstehen kann, wenn stärkehaltige Lebensmittel stark erhitzt werden. Daher kann Acrylamid reduziert werden, wenn die Backtemperatur verringert wird. In Tierversuchen hat sich der Stoff als krebserregend und erbgutschädigend erwiesen.
Diese Spekulatius-Sorten schneiden im Test am besten ab
Ein Produkt stach im Test besonders hervor: der "Dinkel Spekulatius, Bioland" von Bohlsener Mühle. Die Tester bewerteten ihn mit dem Gesamturteil "sehr gut", denn das Gebäck enthielt als einziges im Test gar kein Acrylamid.
In allen anderen Produkten fanden die Tester "Spuren" von Acrylamid. Das heißt, die Produkte erreichten weniger als die Hälfte des EU-Richtwerts. Dazu gehörte unter anderem der "Bio Mini Dinkel Spekulatius" von Dm.
Gewürzspekulatius: Gesamtergebnisse
Insgesamt fiel der Test wie folgt aus:
- 17-mal Gewürzspekulatius mit der Gesamtnote "sehr gut", darunter 7-mal Bio-Gewürzspekulatius
- 2-mal Gewürzspekulatius mit der Gesamtnote "befriedigend"
So wurde getestet
Die Zeitschrift "Öko-Test" prüfte 19 Gewürzspekulatius, darunter sieben Bio-Produkte, mit einer Preisspanne von 28 Cent bis 2,66 Euro pro 100 Gramm. Es waren vier Dinkelgebäcke dabei, die anderen waren auf Basis von Weizen hergestellt.
Ein unabhängiges Labor untersuchte die Produkte ausschließlich auf Acrylamid. Andere Parameter spielten diesmal keine Rolle.
Transparenzhinweis
Laut Vereinbarung darf t-online ein Viertel der getesteten Produkte namentlich nennen. Bei der anschließenden Wahl orientiert sich t-online an der Markenbekanntheit, besonderen Auffälligkeiten und/oder dem Preis. t-online wird für die Nennung der Hersteller und Marken nicht bezahlt.
- oekotest.de "Testergebnisse Gewürzspekulatius" (einen Monat gratis online abrufbar, danach kostenpflichtig)