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Halsschmerz: Diese Tabletten und Mittel helfen laut Stiftung Warentest


Stiftung Warentest
Halsschmerzmittel: Nur fünf sind geeignet

Schlucken tut weh. Gut, wenn die Hausapotheke dann ein Mittel gegen Halsschmerzen bereithält. Die Stiftung Warentest hat sich Lutschtabletten und Co. genauer angeschaut.

Aktualisiert am 14.11.2024|Lesedauer: 3 Min.
Von dpa, jb
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Es beginnt mit einem Kratzen im Hals, das sich am nächsten Tag in einen unangenehmen Halsschmerz verwandelt hat: Bei einer Halsentzündung greifen viele Menschen zu Halstabletten, Lutschpastillen, Mundsprays oder Säften, die Linderung versprechen. Stiftung Warentest wollte wissen: Was können die Mittel wirklich?

Test: Gängige Mittel gegen Halsschmerzen lindern Reizungen durch Stoffe, die beruhigend auf die Schleimhäute wirken und die Speichelproduktion anregen.Vergrößern des Bildes
Test: Gängige Mittel gegen Halsschmerzen lindern Reizungen durch Stoffe, die beruhigend auf die Schleimhäute wirken und die Speichelproduktion anregen. (Quelle: Christin Klose)

Die Tester haben sich 24 häufig gekaufte Produkte genauer angeschaut («test»-Ausgabe 12/2024). Das heißt: Sie haben Studien gesichtet, die Erkenntnisse über Wirkung, Nutzen und Risiken der Erkältungshelfer liefern.

Das "test"-Fazit fällt ernüchternd aus. Nur 5 der 24 Produkte sind demnach geeignet, um Halsbeschwerden zu behandeln – und das auch nur mit Einschränkung. "Der große Rest ist sein Geld nicht wert", schreiben die Warentester. Oft helfen auch wirkstofffreie Bonbons aus dem Supermarkt und andere Hausmittel. Und das billiger und ohne Nebenwirkungen.

Es drohen Nebenwirkungen

Grundsätzlich gilt: Haben Erkältungsviren die Halsschleimhäute befallen, gibt es kein Heilmittel, das die Entzündung wegzaubern kann. Sie heilt in der Regel innerhalb von zwei bis sieben Tagen von selbst aus.

In dieser Zeit lassen sich die lästigen Beschwerden wie Schmerzen und Heiserkeit aber lindern. Das sollte man auch von den rezeptfreien Mitteln erwarten können, die sich die Stiftung Warentest näher angeschaut hat. Allein schon, weil etwa das Lutschen einer Tablette Speichel erzeugt, der Mund und Rachen befeuchtet.

Auf der anderen Seite sind die Wirkstoffe oft nicht in der Lage, so viel zu bewirken, wie manche sich erhoffen. Beim schmerzstillenden und entzündungshemmenden Benzydamin etwa stellten die Tester fest: Es sei nicht belegt, dass der Wirkstoff bei Halsentzündungen mehr ausrichte als ein Placebo. Dazu kommt, dass der Wirkstoff Allergien auslösen kann. Bewertung: "wenig geeignet".

Apropos Nebenwirkungen: Der Wirkstoff Flurbiprofen kann zu Geschwüren in der Mundschleimhaut führen. Und antiseptische Wirkstoffe töten "test.de" zufolge nicht nur unerwünschte, sondern auch nützliche Bakterien ab.

Übrigens: Mit Präparaten, die mehrere Wirkstoffe kombinieren, kauft man sich im Zweifel auch mehr Nebenwirkungen ein. Wirkungsvoller sind sie der Stiftung Warentest zufolge nicht.

Wenige Produkte eignen sich mit Einschränkung

Immerhin fünf Produkte beurteilen die Warentester als "mit Einschränkung geeignet". Sie lindern die Beschwerden zwar nicht besser als andere Mittel im Test, bringen aber immerhin keine gravierenden Nebenwirkungen mit sich.

Dabei handelt es sich unter anderem um folgende Produkte:

  • "Moos Pastillen" von Isla
  • "Hydro Med Lutschpastillen" von Ipalat

Bei all diesen gilt den Warentestern zufolge aber: "Die therapeutische Wirksamkeit sollte noch besser belegt werden."

Gemeinsamkeit der "mit Einschränkung geeigneten" Mittel": Sie sind Medizinprodukte, keine Arzneimittel. Heißt: Sie arbeiten nicht pharmakologisch, machen sich also keine Arzneistoffe zunutze, die auf Zellebene wirken. Stattdessen ist ihre Wirkung physikalisch.

Was man sich darunter vorstellen kann, lässt sich am Beispiel von Isländisch Moos erklären. Das ist eine Flechte, die zum Großteil aus Schleimstoffen besteht. Diese Stoffe legen sich wie ein Gel auf die Schleimhäute und sorgen zudem dafür, dass mehr Speichel produziert wird. Beides soll einen reizlindernden Effekt haben. Es braucht den Warentestern zufolge aber noch weitere Studien, um diese Wirkung eindeutig zu belegen.

Diese Produkte sind "wenig geeignet"

Zu den rezeptfreien Arzneimitteln, die laut Stiftung Warentest bei Halsschmerzen weniger helfen, zählen unter anderem:

  • "Neo-angin Halstabletten zuckerfrei" von Klosterfrau Healthcare Goup
  • "Dolo-Dobendan 1,4 mg/10 mg Lutschtabletten" von Reckitt Benckiser Deutschland GmbH
  • "Sulagil Halsspray" von Wick Pharma

Sie sind laut Testern "wenig geeignet bei Halsentzündungen, weil die therapeutische Wirksamkeit nicht ausreichend nachgewiesen ist." Zudem würden die Inhaltsstoffe nur oberflächlich oder lückenhaft wirken, heißt es.

Halsschmerzmittel: Gesamtergebnis

Insgesamt fiel der Test wie folgt aus:

  • 19 Halsschmerzmittel sind "wenig geeignet"
  • 5 Halsschmerzmittel sind "mit Einschränkung geeignet.

So lindern Sie Halsweh mit Hausmitteln

Die teuersten Produkte im Test kosten mehr als 15 Euro. Günstiger und ähnlich gut lassen sich Halsschmerzen aber auch mit Hausmitteln lindern. Zum Beispiel mit sauren Bonbons, erklären die Tester. Je saurer sie sind, desto mehr Speichel bildet sich, womit die Schleimhäute besser befeuchtet werden.

Ebenfalls wohltuend ist es, viel zu trinken, das kann bei Halsschmerz auch gut ein Tee mit Salbei, Thymian und Lindenblüten sein. Auch das Gurgeln mit Salzwasser kann helfen, die Mund- und Rachenschleimhaut von Virenbelägen zu befreien.

Verwendete Quellen
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