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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Öko-Test" findet Allergene Concealer: Fast die Hälfte der Produkte fällt im Test durch
Kontaktallergene, reizende Duftstoffe und problematische UV-Filter: Eine Untersuchung deckt auf, dass in vielen Concealern bedenkliche Inhaltsstoffe stecken.
Augenringe abdecken, Unebenheiten ausgleichen, Rötungen verschwinden lassen: All das sollen Concealer können. Doch dass dafür häufig problematische Inhaltsstoffe zum Einsatz kommen, können die Kosmetikprodukte in einer Untersuchung der Zeitschrift "Öko-Test" (Ausgabe 05/2024) nicht kaschieren.
Insgesamt 20 Concealer in eher hellen Varianten wie etwa Ivory, Light, Porcelain oder Beige haben die Öko-Tester unter die Lupe genommen. Sechs davon bekommen die rote Karte. Sie sind "ungenügend". Drei sind "mangelhaft".
Markenprodukt enthält Kontaktallergene
In dem Markenprodukt "L'Oréal Infaillible 24h More Than Concealer" fanden die Öko-Tester etwa den künstlichen Moschusduft Galaxolid. Die polyzyklische Verbindung reichert sich im menschlichen Fettgewebe und in der Umwelt an und steht im Verdacht, das Hormonsystem zu beeinträchtigen. In drei Concealern wies das Labor Formaldehyd-Abspaltprodukte oder Formaldehyd selbst nach: zum Beispiel in "Mac Studio Fix 24-Hour Smooth War Conealer, NW 20".
Formaldehyd gilt als Kontaktallergen und kann Augenschäden und Hautreizungen verursachen. Aus Sicht der Öko-Tester hat es "nichts im Gesicht und in der Nähe der Augen zu suchen". Und zwar ebenso wenig wie Chlorphenesin, ein Konservierungsmittel, das Allergien auslösen kann. Das Labor fand es in drei Concealern.
Abzüge gab es auch für den Concealer "Douglas Ultimate Concealer, 10 Fair Beige", der den UV-Filter Ethylhexyl Methoxycinnamat enthält. Dessen hormonelle Wirksamkeit habe sich im Tierversuch gezeigt, so die Öko-Tester. Außerdem für Emulgatoren aus der Gruppe der PEG/PEG-Derivate, die zwar für eine angenehme Textur der Concealer sorgen, aber die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen können.
Naturkosmetik und günstige Produkte überzeugen
Doch es gibt auch gute Nachrichten: Hygienisch waren alle untersuchten Concealer einwandfrei.
"Sehr gut" schneiden drei Concealer ab, allesamt zertifizierte Naturkosmetikprodukte. Sieben Concealer sind "gut", darunter vier Naturkosmetikprodukte und drei konventionelle Concealer. Im Preis-Leistungs-Vergleich überzeugen hier vor allem der mit "gut" bewertete "Allverde Concealer", der für 1,36 Euro bei DM verkauft wird, sowie der "Rival de Loop Natural Touch Concealer" (Rossmann, ebenfalls "gut") für 2,39 Euro. Eines von insgesamt acht Produkten mit Naturkosmetiksiegeln im Test ist "befriedigend".
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Concealer bei "Öko-Test": Die Gesamtergebnisse
Insgesamt fiel der Test wie folgt aus:
- 3 x Concealer mit der Gesamtnote "sehr gut"
- 7 x Concealer mit der Gesamtnote "gut"
- 1 x Concealer mit der Gesamtnote "befriedigend"
- 3 x Concealer mit der Gesamtnote "mangelhaft"
- 6 x Concaler mit der Gesamtnote "ungenügend"
Die ausführlichen Testergebnisse lesen Sie in der Mai-Ausgabe von "Öko-Test".
Ein Praxistipp der Öko-Tester: Concealer möglichst direkt im Gesicht oder am Schlüsselbein bei Tageslicht testen. Die passende Farbvariante ist eine Nuance heller als der natürliche Hautton. Wer Rötungen oder rote Äderchen abdecken will, greift am besten zu grünen Concealern. Gelblich-orange Concealer neutralisieren eher bläulich oder lila schimmernde Augenschatten.
So lief der Test ab
"Öko-Test" hat 20 Concealer getestet, darunter acht mit Naturkosmetiksiegel, die in Drogerien, (Bio)-Supermärkten, Discountern und online eingekauft wurden. Die Preise lagen zwischen 1,36 Euro und 31 Euro für jeweils 5 Milliliter. Öko-Test entschied sich für eher helle Farbvarianten wie Ivory, Light, Porcelain, Beige.
Spezialisierte Labore untersuchten die Concealer auf Formaldehyd/-abspalter, Chlorphenesin, Diethylphthalat, deklarationspflichtige Duftstoffe, polyzyklische und Nitromoschusverbindungen sowie Cashmeran. Die Analyse auf Schwermetalle wie Arsen, Blei, Antimon und Nickel und weitere Elemente ergab keine Beanstandungen. Auch der Anteil von Nanomaterial bei eingesetztem Titandioxid wurde untersucht.
Bei Produkten mit der Silikonverbindung Cyclopentasiloxan (D5) wurde geprüft, ob eine Verunreinigung mit der als vermutlich fruchtbarkeitsschädigend eingestuften Verbindung D4 vorliegt – dies war jedoch nicht der Fall. Da es aufgrund mikrobiologischer Verunreinigungen Rückrufe von Concealern gab, wurden alle Produkte auf potenziell bedenkliche Keime analysiert.
"Öko-Test" erfasste per Deklaration bedenkliche UV-Filter, Kunststoffverbindungen wie synthetische Polymere sowie Mica (CI 77019). Wenn Mica deklariert war, forderte "Öko-Test" vom Hersteller Nachweise über die Herkunft und Lieferkette des Glimmers an.
Die Kunststoffverpackungen wurden standardmäßig auf umweltschädliche chlorierte Verbindungen geprüft, außerdem fragte "Öko-Test" die Hersteller nach dem Anteil recycelter Kunststoffe (PCR) in den Concealer-Tuben.
Transparenzhinweis
Laut Vereinbarung darf t-online ein Viertel der getesteten Produkte namentlich nennen. Bei der anschließenden Wahl orientiert sich t-online an der Markenbekanntheit, besonderen Auffälligkeiten und/oder dem Preis. t-online wird für die Nennung der Hersteller und Marken nicht bezahlt.
- Stiftung Nachrichtenagentur dpa
- Ökotest.de: "Concealer im Test: Welche Inhaltsstoffe nicht auf die Haut gehören"