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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Eigenmarken überzeugen "Öko-Test": Krebsauslösende Stoffe in Holzlasuren nachgewiesen
Holzlasuren sollen das Holz im Außenbereich vor der Witterung schützen und verhindern, dass die Farbe ausbleicht. Doch die Produkte sind schädlicher als gedacht.
Holz ist ein sehr beliebter Baustoff für Gartenmöbel, Geräteschuppen oder Carports. Damit das natürliche Material Wind und Wetter standhalten kann, muss es gepflegt werden – idealerweise mit der richtigen Holzlasur für den Außenbereich. Viele dieser Pflege- und Schutzprodukte enthalten jedoch bedenkliche Inhaltsstoffe, wie "Öko-Test" in einer aktuellen Untersuchung (zu finden in der Ausgabe 04/2023) herausgefunden hat.
"Öko-Test": Diese Holzlasuren enthalten bedenkliche Stoffe
Die Tester untersuchten sowohl wasserbasierte als auch lösemittelbasierte Lasuren. Letztere haben zwar den Vorteil, dass sie tiefer in das Holz eindringen und es dementsprechend besser vor Regen und Nässe schützen können. Wenn sie trocknen, werden jedoch oft flüchtige organische Verbindungen (VOC) ausgedünstet. Diese Gase können unter anderem Kopfschmerzen und Schwindel auslösen. Zudem stehen sie im Verdacht, krebserregend zu sein.
Beim Arbeiten mit lösungsmittelbasierten Holzlasuren sollte daher stets ein Atemschutz getragen und auf ausreichende Pausen geachtet werden.
Doch in den insgesamt 19 getesteten Lasuren konnte "Öko-Test" noch weitere Schadstoffe nachweisen. Sieben Produkte enthielten beispielsweise auch aromatische Kohlenwasserstoffe, die, wenn sie eingeatmet werden, das zentrale Nervensystem oder sogar die inneren Organe angreifen können. Besonders hoch waren die Werte dieser Schadstoffe bei "Leinos Holzlasuren im Außenbereich, Teak dunkel" von Reincke. Außerdem enthielt es Butanonoxim, IPBC und Kobalt. Die Lasur erhielt darum die Gesamtnote "ungenügend".
Zwar versicherte die Firma Reincke auf Nachfrage von "Öko-Test", dass für ihre Produkte kein Butanonoxim mehr verwendet werde, dennoch konnte das Labor den Stoff nachweisen. Reincke wolle den Sachverhalt klären, so "Öko-Test".
Holzlasur: Die Testsieger bei "Öko-Test"
Positiv fielen vor allem die wasserbasierten Lasuren auf, da ihr Gehalt an Problemstoffen wesentlich geringer war als bei den lösungsmittelbasierten Produkten. So auch "Hornbach Holzlasur, Teak" von Hornbach" und "Toom Wetterschutz-Lasur, Teak" von Toom (Hersteller J. W. Ostendorf). In beiden Produkten konnte das Labor zwar das allergieauslösende Konservierungsmittel BIT nachweisen. Der Gehalt sei jedoch zu gering, sodass beide Produkte trotzdem die Gesamtnote "sehr gut" erhalten.
Bei den lösungsmittelbasierten Lasuren schnitt das Produkt "Obi Holzschutz-Lasur, Teak" mit am besten ab – wobei "am besten" die Gesamtnote "befriedigend" bedeutet.
Das Gesamtergebnis
Insgesamt fiel der Test wie folgt aus:
- 4 Holzlasuren mit der Gesamtnote "sehr gut"
- 1 Holzlasur mit der Gesamtnote "gut"
- 4 Holzlasuren mit der Gesamtnote "befriedigend"
- 5 Holzlasuren mit der Gesamtnote "ausreichend"
- 3 Holzlasuren mit der Gesamtnote "mangelhaft"
- 1 Holzlasur mit der Gesamtnote "ungenügend"
Übrigens
2020 nahm "Öko-Test" 20 wasserbasierte Holzlasuren für den Innen- und Außenbereich unter die Lupe. Das Testergebnis: Vier der getesteten Produkte fielen mit "mangelhaft" oder "ungenügend" durch, viele sind mittelmäßig. Das schlechte Ergebnis basiert vor allem auf den flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) sowie den Ethylenglykolen, die viele Produkte enthalten.