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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Hohe Belastung der Raumluft "Öko-Test": Vier Holzlasuren fallen durch
Die Zeitschrift "Öko-Test" hat für ihre aktuelle Ausgabe Holzlasuren untersucht – mit einem durchwachsenen Ergebnis: Einige sind zu empfehlen, in anderen stecken zu hohe Gehalte bedenklicher Inhaltsstoffe.
Viele wasserbasierte Holzlasuren enthalten oft auch Lösemittel, die beim Trocknen ausgasen und dadurch die Raumluft belasten. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung von "Öko-Test" (Februar 2020) von insgesamt 20 Holzlasuren auf Wasserbasis. Sechs der getesteten Produkte belasten die Raumluft vergleichsweise stark.
"Öko-Test": Manche Inhaltsstoffe in Holzlasuren reizen die Augen
Der Gesetzgeber erlaubt bis zu 130 Gramm flüchtiger organischer Verbindungen (VOC) pro Liter in "lösemittelfreien" Lasuren. "Öko-Test" betrachtet einige dieser Stoffe allerdings als besonders kritisch und wertet Produkte mit diesen ab. Dazu gehören etwa Ethylenglykole, die in fast der Hälfte der Lasuren stecken. Sie reizen die Augen und zum Teil auch die Schleimhäute.
Glykole befinden sich zum Beispiel in der Lasur "Südwest Aqua Vision Flächen-Lasur". Sie belastet die Raumluft zudem am stärksten. Gleichzeitig sind auf ihrer Verpackung nicht genügend Schutzmaßnahmen angegeben. Laut Gesetz ist das zwar nicht nötig, "Öko-Test" verlangt allerdings eine bessere Aufklärung des Verbrauchers. Die Experten bewerten das Produkt deshalb insgesamt mit "Mangelhaft".
Die gleiche Note erhalten "Bondex-Compact-Lasur, Eiche hell 795" und "Natural H2 Lasur, Terra". Auch sie enthalten Glykole. Bei der Bondex Compact-Lasur werden zudem unzureichende Angaben zu Schutzmaßnahmen gemacht, bei der Natural-Lasur überhaupt keine. Bei letzterer ist der VOC-Gehalt außerdem höher als deklariert.
Eine Lasur ist "ungenügend"
Das ist auch bei der "Biofa Holzlasur lösemittelfrei, Eiche hell 78" der Fall. Neben Glykolen enthält sie auch Bor und Kobalt. Erwähnt werden die Inhaltsstoffe in der Deklaration des Produktes nicht. Bor und Borsalze stehen im Verdacht, fortpflanzungsgefährdend zu sein. Kobaltstäube gelten als krebserregend. Sie können zudem Allergien auslösen. "Öko-Test" bewertet sie mit "Ungenügend".
Insgesamt vergab "Öko-Test" einmal ein "Sehr gut", achtmal ein "Gut". Sechs Produkte bewerteten die Tester mit "Befriedigend", eins mit "Ausreichend", drei mit "Mangelhaft" und eins mit "Ungenügend". Für die Gesamtbewertung spielten zum einen die Inhaltsstoffe eine Rolle, zum anderen warfen die Tester einen kritischen Blick auf die Inhaltsstoffe und Auslobungen auf den Verpackungen.