Gepäckversiegelung Warum wickeln einige Passagiere ihren Koffer in Folie?
An Flughäfen sieht man häufig Passagiere, die ihren Koffer in Folie einwickeln lassen. Das Gepäckstück sieht danach wie eingeschweißt aus. Aber wofür ist die Folie gut?
Manche Flugreisende wickeln vor der Abreise Plastikfolie um ihren Koffer – häufig versprechen sie sich davon mehr Schutz ihres Gepäcks. Meist werden Koffer beim Ein- und Ausladen unsanft behandelt, manchmal stehen sie länger im Regen. Das Einwickeln in Folie ergibt in vielerlei Hinsicht Sinn. Das sogenannte Wrapping produziert jedoch erheblichen Plastikmüll.
Die Gründe: Darum kann Folie um den Koffer sinnvoll sein
Am Frankfurter Flughafen wird sogenanntes Gepäck-Wrapping vor den Passagierschaltern in Terminal 1 und 2 angeboten. Die Folie schütze vor "Verschmutzung, Kratzern, Aufspringen während des Transports und Zugriffen durch Unbefugte", erklärt der Flughafenbetreiber Fraport. Die Kosten für einen Koffer normaler Größe betragen ab zehn Euro und für Sperrgepäck 15 Euro.
Auch am BER in Berlin/Brandenburg gibt es die Möglichkeit, das Gepäck in Folie einwickeln zu lassen. Hier gibt es einen Service-Schalter in Terminal T1 in der Ebene U1. Der Schalter ist täglich von 7 bis 19 Uhr geöffnet.
Auch der Düsseldorf Airport bietet Gepäckversiegelung an, ab 9 Euro pro Koffer. Der Flughafen nennt als Vorteile ebenfalls den Schutz vor Schmutz, Feuchtigkeit, Kratzern, Rissen und unerlaubten Zugriffen. Der Fluggast kann auch mehrere Gepäckstücke zusammen umwickeln lassen, um Übergepäckkosten zu vermeiden. Das lohnt sich beispielsweise bei mehreren Kartons, bei Buggy und Kindersitz, Fahrrädern, Gehhilfen oder Rollstühlen.
Ein weiterer Grund für das Gepäck-Wrapping: Ist der Koffer auf dem Hinflug kaputtgegangen und lässt sich beispielsweise nicht mehr sicher schließen, könnten Sie ihn mit der Folie zumindest fit für den Rückflug machen.
Gepäck-Wrapping: Folie soll auch vor Drogenschmuggel schützen
Durch die Folie würden sich zudem die Schnallen und Bänder von Rucksäcken nicht verhaken, erklärt der Dortmund Airport. Das senke das Risiko, dass der Rucksack irgendwo liegen bleibt. Allerdings bekommt der Fluggast am Check-in oft ohnehin einen kostenlosen Plastiksack für seinen Rucksack, um diese Gefahr zu vermeiden.
Der Dortmund Airport verweist ausdrücklich auch auf den Schutz vor "unbemerktem Schmuggel". Dazu kann es zum Beispiel in Kolumbien kommen. "Reisende werden gegen ihren Willen und in Unkenntnis als 'Drogenschmuggler' missbraucht", warnt das Auswärtige Amt in seinen Reise- und Sicherheitshinweisen für das Land. Ist der Koffer allerdings mit Folie umwickeln, wird es deutlich schwieriger, die Schmuggelware in den Koffer oder Rucksack zu bekommen.
Plastikfolie für die Koffer ist umweltschädlich
Es gibt aber auch Gründe, die gegen das Gepäck-Wrapping sprechen. Zum einen ist die Folie verhältnismäßig teuer dafür, dass sie nur für einen Flug verwendet und dann weggeworfen wird.
Zum anderen ist das Wrapping schlecht für die Umwelt – die Folie lässt sich nicht wiederverwenden. So entsteht jede Menge unnötiger Plastikmüll. Ein weiterer Grund gegen die Folie ist auch, dass es Probleme beim Durchleuchten des Gepäcks geben kann. Und: Müssen Mitarbeiter das Gepäck öffnen, ist die Folie ein Störfaktor.
- Flughäfen BER, Fraport, Düsseldorf
- reisereporter.de: "Koffer in Plastikfolie einwickeln: Was bringt das?"
- mit Material der Nachrichtenagentur dpa