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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Newsblog zum Anschlag in Magdeburg Taleb A. soll bereits 2013 mit Attentat gedroht haben
Der Täter von Magdeburg soll einem Bericht zufolge schon 2013 Drohungen ausgesprochen haben. Innenministerin Faeser kündigt weitere Ermittlungen an. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
GdP kritisiert Mangel bei Behördenaustausch
16.43 Uhr: Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) kritisiert nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg einen fehlenden Behördenaustausch. "Wir sprechen zu wenig bei den Behörden untereinander. Der Datenaustausch ist nicht automatisiert", sagt Jochen Kopelke dem Fernsehsender Phoenix.
Eine Rolle spielen zudem aus seiner Sicht falsche Schwerpunkte bei Sicherheitsgesetzen. "Der Datenschutz verhindert, dass viel mehr Informationen fließen. Das ist ein Kernproblem in der deutschen föderalen Sicherheitsarchitektur."
Ältestenrat des Landtags tagt zum Anschlag von Magdeburg
16.29 Uhr: Der Ältestenrat des Landtags in Magdeburg befasst sich am Montag mit dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt. Landtagspräsident Gunnar Schellenberger habe zu der Sondersitzung eingeladen, hieß es in einer Mitteilung. Vertreter der Koalitionsfraktionen CDU, SPD und FDP hätten das verlangt.
"Da die Zuständigkeit zahlreicher Ausschüsse durch das Geschehen berührt ist, soll sich zunächst der Ältestenrat als Führungsgremium des Parlaments ein Bild machen, um auf dieser Grundlage über die weitere parlamentarische Befassung mit dem Anschlag, seine Ursachen und Folgen beraten zu können", teilt die Landtagsverwaltung weiter mit.
Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) kündigte volle Aufklärung an. Die Bundesbehörden würden "jeden Stein umdrehen". Mehr dazu lesen Sie hier.
Mutter des neunjährigen André: "Wieso du?"
15.15 Uhr: Der neunjährige André ist tot, der Junge ist beim Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt getötet worden, genauso wie vier Frauen im Alter von 45, 52, 67 und 75 Jahren. Die Nachricht über den Tod des Kindes löste große Bestürzung aus. Nun hat sich auch die Mutter von André geäußert. Auf Facebook schreibt sie: "Lasst meinen kleinen Teddybär nochmal um die Welt fliegen.... André hatte keinem was getan.... er war doch erst 9 Jahre bei uns auf der Erde." Mehr dazu lesen Sie hier.
Bericht: A. soll bereits 2013 mit einem Anschlag gedroht haben
14.44 Uhr: Der Täter Taleb A. soll bereits im Jahr 2013 eine terroristische Tat angedroht haben, wie der "Spiegel" unter Angaben des Innenministeriums Mecklenburg-Vorpommern berichtet. Hintergrund war demnach offenbar ein Konflikt mit der Ärztekammer des Landes wegen seiner Facharztausbildung.
Dabei ging es laut dem Bericht um Streitigkeiten zur Anerkennung von Prüfungsleistungen. A. habe daraufhin telefonisch Drohungen ausgesprochen. Dabei habe er auf den Anschlag beim Boston-Marathon vom 15. April 2013 Bezug genommen – seine Drohung erfolgte nur zwei Tage nach diesem Ereignis. Bei dem Anschlag in den USA hatten zwei Islamisten mit selbstgebauten Sprengsätzen drei Menschen getötet und mehr als 260 verletzt.
Infolge der Drohung sei A.s Wohnung durchsucht worden, wobei auch elektronische Geräte überprüft wurden, schreibt der "Spiegel" weiter. Die Ermittler fanden jedoch keine Hinweise auf konkrete Vorbereitungen für einen Anschlag, heißt es weiter.
Transparenzhinweis
Bislang hat t-online über Taleb A. als "mutmaßlichem Täter" geschrieben. Wir passen diese Schreibweise nun an – und berichten vom "Täter Taleb A.".
Hintergrund: Die Tat von Magdeburg ist durch Fotos und Videos dokumentiert, die Identität des Angreifers ist unzweifelhaft geklärt. Bei dem Todesfahrer handelt es sich zweifelsfrei um den 50-jährigen saudischen Arzt Taleb A. Ein Verdacht ist auszuschließen.
Jugendfeuerwehr trauert um getöteten Kameraden
13.00 Uhr: Die Bestürzung nach dem Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist enorm. Auch ein Kind ist unter den Getöteten. Die Kameraden des Jungen, von dessen Jugendfeuerwehr aus dem Kreis Wolfenbüttel, trauern und sammeln Spenden. Mehr dazu lesen Sie hier.
"Mein Herz blutet": Katja Krasavice hilft Betroffenen
12.23 Uhr: Nach dem Anschlag in Magdeburg meldete sich Musikerin Katja Krasavice auf Instagram zu Wort. Sie habe weinend vor dem Fernseher gesessen. Sie sei mit den Gedanken bei den Opfern und deren Angehörigen. "Mein Herz blutet", schrieb sie. Es seien unschuldige Menschen, die dort für den Rest ihres Lebens traumatisiert worden seien. Den Überlebenden bot sie ihre Hilfe an. Mehr dazu lesen Sie hier.
Staatsanwaltschaft macht Angaben zur Herkunft der Opfer
11.49 Uhr: Die fünf Menschen, die beim Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt getötet wurden, kamen aus Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Der getötete neunjährige Junge stamme aus Niedersachsen, sagt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Magdeburg auf Anfrage. Die vier Frauen im Alter von 45, 52, 67 und 75 Jahren kämen aus dem Großraum Magdeburg. Um die Familien zu schützen, gab der Sprecher keine weiteren Details zur Herkunft bekannt.
Hier wird Taleb A. zum Haftrichter abgeführt
11.35 Uhr: Nach dem Anschlag mit mehreren Toten und Dutzenden Verletzten sitzt Taleb A., der mutmaßliche Täter, in Untersuchungshaft. Am Samstagabend ist er vor den Haftrichter geführt worden.
Magdeburg trauert: Blumenmeer vor Johanniskirche
11.12 Uhr: Vor dem Portal der Johanniskirche liegen Blumen, Kerzen und Kuscheltiere, um den Opfern der Tat vom Freitag zu gedenken.
Faeser kündigt Ermittlungen zu Hinweisen auf Attentäter an
10.33 Uhr: Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg zusätzliche Ermittlungen angekündigt, um herauszufinden, welche Behörden zuvor Hinweise auf den Täter hatten. "Das Bundeskriminalamt unterstützt die Ermittlungen der Behörden in Sachsen-Anhalt", sagte Faeser der "Bild am Sonntag". "Die Ermittlungsbehörden werden alle Hintergründe aufklären. Dabei wird auch genau untersucht, welche Hinweise es in der Vergangenheit bereits gab und wie diesen nachgegangen wurde."
Migrantenorganisationen warnen vor Hetze
9.52 Uhr: Das Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt ist empört über die Instrumentalisierung des Anschlages auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt. "Magdeburg darf nicht zum Spielfeld rechter Hetze werden", teilt das Netzwerk mit. Mitarbeiter und Mitglieder des Verbandes hätten mehrere Angriffe, Bedrohungen und Beleidigungen bestätigt.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP