Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Entspannt im Auto Wie Sie Reiseübelkeit wirksam vorbeugen können
Die Freude auf den Urlaub ist groß, das Auto vollgeladen – doch schon nach der ersten Kurve kommt die Übelkeit. Wir erklären, welche einfachen Maßnahmen Sie gegen die Reisekrankheit ergreifen können.
Ob bei einer langen Autofahrt, auf hoher See oder in der Luft – egal wo, Reiseübelkeit kann jeden treffen. Wem auf dem Weg in den Urlaub schlecht wird, der kann sich nicht so schnell wieder berappeln.
Was gegen Reiseübelkeit hilft
Wer im Auto schnell unter Reiseübelkeit (Kinetose) leidet, sollte nach vorn aus dem Fenster schauen und einen Punkt am Horizont fixieren. Das kann den Magen beruhigen. Der Beifahrersitz oder der Platz in der Mitte der Rückbank mit freier Sicht nach vorne sind dafür gut geeignet.
Nur der Fahrersitz ist noch besser: Denn wer fährt, dem wird normalerweise nicht schlecht. Aus dem Seitenfenster zu gucken, bringt nichts. Dort zieht die Landschaft zu schnell vorbei, um sie zu fixieren.
Riskante Manöver fördern Reiseübelkeit. Wichtig ist daher eine vorausschauende Fahrweise. Lieber schön gemütlich fahren und immer wieder kurze Pausen einlegen. Außerdem hilft Ablenkung wie Musik hören oder eine Unterhaltung: Filme gucken oder lesen ist allerdings ungünstig, weil einem dabei noch schneller schlecht wird.
Reiseübelkeit im Flugzeug, Zug oder auf dem Schiff
Wer im Flugzeug eine Neigung zur Reiseübelkeit hat, sollte das dem Kabinenpersonal mitteilen. Der beste Platz ist dann im Mittelgang in Höhe der Tragflächen. Dort sind die Flugbewegungen am wenigsten zu spüren. Wer tagsüber fliegt, kann auch am Fenster sitzen und einen Punkt am Horizont fixieren.
Im Zug tritt Reisekrankheit seltener auf als etwa beim Autofahren. Ein Platz in Fahrtrichtung kann der Übelkeit vorbeugen.
Unangenehm wird es häufig auch auf Schiffen. Macht einem der Wellengang zu schaffen, könne es helfen, sich in der Kabine lang zu machen, erklärt die Stiftung Warentest. Auf Fähren oder Ausflugsschiffen hat man oft kein Bett zur Verfügung. Hier ist der Rat: Einen Platz in der Schiffsmitte suchen, das sei der stabilste Ort an Bord. Oder man stellt sich, wenn Seegang und Wetter es zulassen, an die Reling und fixiert den Horizont.
Medikamente gegen Reiseübelkeit
Wer auf Reisen zuweilen unter Übelkeit, Schwindel und Erbrechen leidet, kann die Symptome mit Tabletten, Pflastern oder Kaugummis aus der Apotheke lindern.
Im Akutfall sind Tabletten besser geeignet, weil die Aufnahme des Wirkstoffes über die Magenschleimhaut relativ schnell erfolgt. Nehmen Sie das Medikament mit viel Flüssigkeit ein. Es kann bis zu einer Stunde dauern, bis eine Wirkung eintritt.
Doch Vorsicht: Medikamente gegen Reisekrankheit können müde machen und die Fahrtüchtigkeit einschränken – selbst Auto fahren sollten Sie nach der Einnahme daher nicht.
Für Kinder gelten bei der Einnahme von Medikamenten gegen Reisekrankheit gesonderte Regeln – konsultieren Sie am besten einen Kinderarzt. Er kann geeignete Mittel empfehlen und auch Hinweise zur Dosierung geben.
Hausmittel gegen Reiseübelkeit
Ein Hausmittel gegen Reiseübelkeit ist Ingwer. Er beruhigt die Magen- und Darmwände, indem er in den Haushalt des Serotonins eingreift – ein Hormon, das für Ausgeglichenheit und Entspannung sorgt. Als Tropfen, Kapseln, Pulver oder pur kann Ingwer die Symptome lindern.
Reiseübelkeit vorbeugen
Sie können schon vor Fahrtantritt einige Maßnahmen ergreifen, um Übelkeit vorzubeugen:
- Essen Sie nur etwas Leichtes wie Brot, Obst oder ein bisschen Rohkost.
- Verzichten Sie auf Koffein und Alkohol.
- Setzen Sie sich in Fahrtrichtung.
- Fixieren Sie einen Punkt am Horizont.
- Nehmen Sie Medikamente gegen Reiseübelkeit etwa eine halbe Stunde vor Fahrtantritt ein.
Reiseübelkeit: Wie kommt es dazu?
Reiseübelkeit entsteht durch widersprüchliche Signale an das Gehirn. Während sich der Körper etwa im Auto gar nicht bewegt, meldet das Gleichgewichtsorgan im Innenohr Bewegung. Diese sich widersprechenden Informationen lösen Stress aus und sorgen für Warnsignale an Darm und Magen – manchen Menschen wird dann schlecht.
Wen erwischt Reiseübelkeit besonders oft?
Die Reisekrankheit kann jeden treffen. Auch Menschen, denen auf Reisen noch nie schlecht geworden ist, kann es erwischen.
Bei Babys ist der Gleichgewichtssinn noch nicht gut ausgeprägt – ihnen wird beim Autofahren nicht schlecht. Kinder bis etwa zwölf Jahren sind dagegen besonders anfällig.
Bei Erwachsenen zeigen Frauen häufiger Symptome als Männer, Schwangere sind öfter betroffen. Senioren wird beim Reisen seltener schlecht.
Info: Auch Tieren wie Hunden und Katzen kann im Auto übel werden.
Reiseübelkeit bei Kindern
Mit Medikamenten gegen Reiseübelkeit sollten Eltern kleiner Kinder vorsichtig sein. Die Mittel können bei Kindern versehentlich überdosiert werden. Zudem bewirken sie bei manchen Kindern das Gegenteil: Die Kleinen müssen dann erst Recht brechen.
Auf keinen Fall darf ein Kind, dem schlecht wird, während der Fahrt abgeschnallt werden. Zu Medikamenten gegen Reiseübelkeit sollten Eltern nur im Notfall greifen und am besten vorher mit einem Kinderarzt die Dosierung absprechen.
Kinder merken in der Regel gut selbst, wenn ihnen schlecht wird. Das sollten Eltern unbedingt ernst nehmen, bei der nächsten Gelegenheit anhalten und warten, bis sich die Übelkeit legt.
- Nachrichtenagentur dpa-tmn
- Eigene Recherche