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Die schönsten Freilichtmuseen in Deutschland


Familienurlaub
Die schönsten Freilichtmuseen in Deutschland

Ein schmucker Bauerngarten vor einem Hof, schnatternde Gänse - und hinterm Haus das Plumpsklo: Es ist noch gar nicht lange her, dass das Leben auf dem Land dieser dörflichen Idylle glich. Doch wie lebte es sich ohne Wasser und Strom wirklich? Was war alles auf dem Feld, im Haus und im Garten zu tun? Wir stellen acht Freilichtmuseen vor, in denen Familien eine spannende Zeitreise unternehmen können. Schauen Sie sich die Freilichtmuseen auch in unserer Foto-Show an.

02.07.2012|Lesedauer: 4 Min.
srt/Armin Herb (2.7.2012)
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Eifel: Mit der Mausefallenkrämerin unterwegs

Ob die feine Dame Sybilla, die Ordensschwester Clara, die Mausefallenkrämerin Regine oder die Bäuerin Anna - unter dem Motto "Gespielte Geschichte" empfängt die Besucher des LVR-Freilichtmuseum Kommern jeden Tag eine andere historische Figur. Auch beim Brotbacken oder in der Schmiede lässt sich mit allen Sinnen erleben, wie früher im Rheinland gelebt und gearbeitet wurde. Auf dem 95 Hektar großen Gelände finden sich 65 historische Gebäude aus dem Westerwald, der Eifel, dem Bergischen Land und vom Niederrhein. Bauernhöfe, Wind- und Wassermühlen, Werkstätten, Schul- und Backhaus, Tanzsaal und Kapelle sind eingebettet in Äcker, Bauerngärten und Obstwiesen (LVR-Freilichtmuseum Kommern, Tel. 02443/99800, 53894 Mechernich, www.kommern.lvr.de).

In Deutschlands Freilichtmuseen ist Kultur direkt erlebbar.Vergrößern des Bildes
In Deutschlands Freilichtmuseen ist Kultur direkt erlebbar. (Quelle: Archiv FLM Glentleiten/srt)

Oberbayern: Entdeckungstour im Mirznhaus

Einen weiten Blick aufs Voralpenland genießen Besucher des Freilichtmuseums Glentleiten. Mehr als 60 original erhaltene Gebäude sind samt ihrer Einrichtung aufgebaut. Neben Höfen, Werkstätten und einem Kalkofen bieten besonders die einfachen Almen und Hirtenhütten Einblicke in das nicht immer romantische Leben in den Bergen. Kinder gehen im Mirznhaus auf Entdeckungsreise und probieren aus, wie auf dem Waschbrett gewaschen oder auf einem Holzofen gekocht wurde. Ein neuer Rundgang zum Thema "Heu und Milch" führt über 13 Stationen und zeigt die Stallarbeit ebenso wie das Schärfen der Sense mit Wetzsteinen, das Mähen und das Käsen (Freilichtmuseum Glentleiten, 82439 Großweil, Tel. 08851/1850, www.glentleiten.de).

Schleswig-Holstein: Vom Walfang und den Halligen

Die Flügel der ehemaligen Hollingstedter Kappenwindmühle überragen das Gelände, auf der das Schleswig-Holsteinische Freilichtmuseum in über 70 historischen Gebäuden Hausrat und Arbeitsgeräte präsentiert. Einiges ist noch in Gebrauch: Korbmacher, Schmied, Drechsler, Töpfer, Weber, Holzbildhauer - sie alle sind bei der Arbeit zu sehen. Ausstellungen informieren über historisches Spielzeug, den Walfang und das Leben auf einer Hallig, eine Apotheke und ein Kräutergarten gewähren Einblicke in die Geschichte der Pharmazie. Die Museumsbahn bringt Besucher zum historischen Jahrmarkt mit Karussells und Schiffschaukel. Zu einer Pause laden auch die Meierei, das Backhaus und die Fischräucherei ein (Schleswig-Holsteinisches Freilichtmuseum, 24113 Molfsee, Tel. 0431/659660, www.freilichtmuseum-sh.de).

Niedersachsen: Hundegöpel und Bierklappen

Was ist ein Hundegöpel? Und wozu dient die Bierklappe im Haakenhof? Das Niedersächsische Freilichtmuseum "Museumsdorf Cloppenburg" rückt immer wieder Geschichten und Kuriositäten rund um die Häuser und Exponate in den Mittelpunkt, um das Leben auf dem Lande in vergangenen Zeiten lebendig zu vermitteln. Gehöftanlagen mit dazugehörigem Mobiliar, Handwerksbetriebe sowie Kraftmaschinen und Mühlen aus vorindustrieller Zeit - auf dem Ausstellungsgelände wurden über 50 Originalgebäude vom 16. bis zum 20. Jahrhundert wieder aufgebaut. Im Adelsgarten, einem Hausgarten und dem Garten der Gaststätte "Zum Dorfkrug" wachsen alte Zier- und Nutzpflanzen wie Kletterrosen, Dahlien, Stangenbohnen und Kartoffeln (Museumsdorf, 49661 Cloppenburg, Tel. 04471/4840, www.museumsdorf.de).

Westfalen: Geschichte zum Anfassen

Wie liegt man in einem Himmelbett? Wie anstrengend ist es, in einem Fass Butter zu stampfen? Im "Haus zum Anfassen" des LWL-Freilichtmuseums in Detmold probieren Besucher aus, wie es sich in einem alten Bauernhaus lebte. Mit mehr als 100 Gebäuden auf 90 Hektar Fläche ist das Museum nach eigenen Angaben das größte seiner Art in Deutschland. Da ist es praktisch, dass zwischen Eingangsbereich und dem "Paderborner Dorf" Pferdewagen verkehren. Sonderausstellungen befassen sich mit den Senner Pferden, der ältesten Pferderasse Deutschlands, und "Schatzhütern - Truhen aus fünf Jahrhunderten". Dazu sind jeden Tag andere Handwerker im Einsatz: Die Palette reicht vom Kaffeerösten bis zum Pflügen und vom Mehlmahlen in einer Windmühle bis zum Flechten (LWL-Freilichtmuseum, 32760 Detmold, Tel. 05231/ 706105, www.lwl-freilichtmuseum-detmold.de).

Thüringen: Zu Gast in der Dorfschule

Schmale Holzbänke, Schiefertafeln, Tintenfässer - so sah es früher in der Schule aus. In Einklassenschulen auf dem Land wurden alle Kinder des Dorfes von einem Lehrer gemeinsam unterreichtet. Das fast 200 Jahre alte Schulhaus ist neben Bauernhöfen, einer Windmühle, Bienenhäusern und einem Brauhaus eines von 30 historischen Gebäuden, die im Thüringer Freilichtmuseum Hohenfelden zu sehen sind. Sehenswert sind auch die Schusterwerkstatt und eine Blumentopftöpferei, die im 18. Jahrhundert gegründet wurde und bis 1972 in Betrieb war. Anschließend lädt die Museumsgaststätte "Einkehr zur alten Pfarre" zum Besuch ein (Thüringer Freilichtmuseum 99448 Hohenfelden, Tel. 036450/30285, www.freilichtmuseum-hohenfelden.de).

Sachsen: Traktoren in Schloss Blankenhain

Historische Landmaschinen sind einer der Schwerpunkte des Deutschen Landwirtschaftsmuseums im westsächsischen Blankenhain. Dabei wird auch ein Stück DDR-Geschichte lebendig: Im ehemaligen Düngerschuppen der LPG "Roter Stern" sind Traktoren aus Polen, Russland und Rumänien ausgestellt. Erhalten ist auch die Wohnung einer Genossenschaftsbauernfamilie der 1980er Jahre. Das "Freilichtmuseum der ländlichen Kultur, Technik und Arbeit für Mitteldeutschland", das rund um das Rittergut Blankenhain untergebracht ist, umfasst insgesamt 80 Gebäude, darunter eine Bäckerei, eine Bockwindmühle und eine Dorfschule samt Schulmeisterwohnung (Deutsches Landwirtschaftsmuseum, 08451 Crimmitschau, Tel. 036608/2321, www.deutsches-landwirtschaftsmuseum.de).

Weitere Informationen:
Übersicht über Freilichtmuseen unter www.vl-freilichtmuseen.de

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