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Nacktwandern: Regeln, Wege, Ausstattung – Was ist erlaubt?


Regeln, Wege, Ausstattung
Das sollten Sie beim Nacktwandern beachten

Die Sommerfrische in der Natur ganz ohne Kleidung genießen – das geht beim Nacktwandern besonders gut. Doch nicht überall ist das erlaubt.

Aktualisiert am 02.08.2022|Lesedauer: 3 Min.
Von t-online, dpa
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Den Wind auf der Haut spüren und sich frei fühlen, das macht für FKK-Anhänger die Faszination des Nacktwanderns aus. Wer sich ganz ohne Kleidung auf den Pfad begeben will, sollte sich jedoch gut vorbereiten. Die wichtigsten Tipps und Informationen im Überblick.

Eine nackte Frau posiert bei einer Bergwanderung (Symbolbild): In Deutschland sind FKK-Wanderungen grundsätzlich nicht verboten.Vergrößern des Bildes
Eine nackte Frau posiert bei einer Bergwanderung (Symbolbild): In Deutschland sind FKK-Wanderungen grundsätzlich nicht verboten. (Quelle: itchySan/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Die besten Nacktwanderwege

In Deutschland gibt es zwei offizielle FKK-Wanderwege. Abseits der ausgewiesenen Pfade finden an manchen Orten geführte Nacktwanderungen statt – organisiert von Verbänden und Vereinen.

  • Harzer Naturistensteig: Der älteste deutsche Nacktwanderweg befindet sich in Sachsen-Anhalt. Er wurde 2009 eröffnet und führt bei der Talsperre Wippra durch den Südharz. Zwei unterschiedliche Strecken sind ausgeschildert – ein sechs Kilometer langer und ein 13 Kilometer langer Rundweg. Mehr Informationen finden Sie auf der Webseite "nacktwandern.de".
  • Naturistenweg Undeloh: In der Lüneburger Heide ist das Nacktwandern auf dieser Strecke seit 2012 erlaubt. Der Weg führt in einem Rundkurs zehn Kilometer durch ein bewaldetes Naturschutzgebiet. Mehr Informationen finden Sie hier.
  • Wandergebiet Süsing: Etwas mehr als 30 Kilometer entfernt vom Nacktwanderweg in Undeloh befindet sich der FKK-Campingplatz in Glüsingen. Das weitläufige Waldgebiet rund um das Feriengelände ist zwar kein offizielles Nacktwandergebiet, seit mehr als 90 Jahren wird dort jedoch textilfrei gewandert.
  • Campingplatz am Rätzsee: In der Mecklenburgischen Seenplatte organisiert der Deutsche Verband für Freikörperkultur regelmäßig geführte Nacktwanderungen. Interessierte können sich vorab anmelden: Wann die Gruppenausflüge stattfinden, steht auf der Webseite des Campingplatzes.

Diese Regeln gelten für das FKK-Wandern

Unbekleidet zu wandern, ist in Deutschland grundsätzlich nicht verboten. Es empfiehlt sich jedoch, einen genehmigten Nacktwanderweg zu benutzen oder eine abgelegene Gegend ohne viele Menschen aufzusuchen.

Sollten sich Passanten oder andere Wanderer durch die Nacktheit belästigt fühlen, könnte eine Anzeige die Folge sein. Die "Belästigung der Allgemeinheit" ist eine Ordnungswidrigkeit, die eine Geldstrafe nach sich ziehen kann. Am besten suchen sich Anfänger Gleichgesinnte und gehen in einer Gruppe auf FKK-Wanderung.

Hier ist Nacktwandern verboten

In manchen Regionen Europas ist FKK auf Wanderwegen nicht erlaubt: Ein ausdrückliches Verbot gibt es im Kanton Appenzell Ausserrhoden in der Schweiz.

Dort darf – nach höchstrichterlichem Urteil von 2014 – die kantonale Vorschrift über "grobe Verletzung von Sitte und Anstand in der Öffentlichkeit" auch auf Nacktwanderer angewandt werden. Das Bußgeld betrug im verhandelten Fall 100 Schweizer Franken (ca. 102 Euro).

Das sollten Sie beachten

Damit das Wandern ohne Kleidung nicht zum Härtetest wird, sollten Sie es bevorzugt in den Sommermonaten tun. Wichtig: Vergessen Sie nicht, Sonnencreme aufzutragen! Empfehlenswert ist es ebenfalls, Insektenspray und ein Zeckenschutzmittel mitzunehmen.

Ein bequemer Rucksack gehört zur Grundausstattung für eine Nacktwanderung: Er sollte beim Tragen nicht am nackten Rücken drücken oder scheuern. Probieren Sie am besten vorher zu Hause aus, ob sich ihr Rucksack eignet. Um für alle Fälle gewappnet zu sein, sollte leichte Kleidung zum Wandergepäck gehören. Als Unterlage für eine Pause oder für ein Bad im See empfiehlt es sich auch, ein Handtuch einzustecken.

Besonders überzeugte FKK-Anhänger verzichten beim Nacktwandern auch auf Schuhe und Socken. Sofern Sie nicht zu den geübten Barfußläufern gehören, sollten Sie diesem Vorbild besser nicht folgen. Auf Stock und Stein gilt auch beim Wandern ohne Kleidung: Festes Schuhwerk schützt vor Verletzungen.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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