Schwere Unwetter Fährverbindungen und Kreuzfahrten wegen Sturmtief gestrichen oder angepasst
Skandinavien erwartet in diesen Tagen eine Sturmfront, die zu Routenanpassungen und Ausfällen bei Kreuzfahrten führt. Auch Aida-Schiffe sind betroffen.
Von Montag bis Mittwoch zieht ein Sturmtief über die Ostsee und Skandinavien, das auch Einfluss auf geplante Kreuz- und Fährfahrten nimmt. Wie das Branchenportal "Schiffe und Kreuzfahrten" berichtet, sind unter anderem Aida-Schiffe betroffen. Aber auch die Fährreederei TT-Line warnt vor Stornierungen.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sagte für Montag und Dienstag an der Ostsee eine schwere Sturmlage vorher. Dabei könnten in exponierten Lagen von Fischland/Darß bis nach Rügen teils schwere Sturmböen zwischen 90 und 100 Stundenkilometer aus Nordwest erreicht werden, vereinzelt auch orkanartige Böen um 105 Stundenkilometer.
"Das ist zu dieser Jahreszeit extrem ungewöhnlich. So einen Sturm erwarten wir im Herbst und nicht im Hochsommer", sagte Michael Knobelsdorf vom DWD. Dazu gebe es in einigen Regionen Dauerregen.
"Aida Nova" und "Aida Perla" sind besonders betroffen
Wie das Branchenportal berichtet, müssen die "Aida Nova" und die "Aida Perla" ihre aktuell laufenden Kreuzfahrten wegen des Sturms anpassen. Die "Aida Nova" führt seit dem 5. August eine Norwegen-Kreuzfahrt durch, bei der höchstens ein Hafen planmäßig angelaufen werden könne.
Die Hafenaufenthalte in Maloy, Nordfjordeid und Alesund hingegen seien bereits gestrichen worden. Stattdessen gibt es eine Alternativroute. Eigentlich hätte sie sich am Sonntag bereits auf See befinden sollen, stattdessen war die "Aida Nova" in Skagen und nimmt nun Kurs auf Oslo, wo das Schiff am Montag und Dienstag liegen soll.
Zahlreiche Häfen werden nicht angefahren
Anschließend soll die Kreuzfahrt an der norwegischen Küste entlang bis Stavanger führen, wo die "Aida Nova" am Donnerstag einlaufen soll. Am Mittwoch geht es nach Kristiansand. Die Häfen, die eigentlich geplant waren, werden wegen des Unwetters ausgelassen.
Ähnlich sieht es für die Reisenden mit der "Aida Perla" aus: Das Schiff ist gerade auf einer neuntägigen Tour durch die norwegischen Fjorde, wo Alesund am Montag noch planmäßig angelaufen werden sollte. Im Anschluss sollte es allerdings eigentlich nach Eidfjord gehen, dieser Halt wird wetterbedingt ausfallen, als Alternative geht es nach Flam.
Auch die "Aida Bella", "Aida Diva" und "Aida Mar" sind in den kommenden Tagen in Regionen unterwegs, die vom Sturmtief betroffen sind. Bei diesen Reisen wird die aktuelle Wetterlage noch entscheiden, ob sie wie geplant stattfinden.
"Mein Schiff 4" ist ebenfalls vom Sturm betroffen
Und auch eine Ostsee-Kreuzfahrt mit der "Mein Schiff 4", die am Sonntag von Kiel aus gestartet ist, musste ihren Reiseverlauf wegen des Wetters anpassen. Die Kreuzfahrt sollte ursprünglich nach Kopenhagen ablegen, nahm nun jedoch Kurs auf Stockholm.
Den Montag verbringen die Kreuzfahrttouristen somit auf der Ostsee und werden am Dienstag Stockholm erreichen. Am Mittwoch soll es auf der planmäßigen Route mit Visby auf Gotland, Riga, Tallinn und Helsinki weitergehen. Zuletzt soll es am 15. August nach Kopenhagen gehen. Allerdings nur, wenn das es Wetter zulässt.
Die "Mein Schiff 1" befindet sich aktuell auf einer einwöchigen Norwegen-Kreuzfahrt und befährt somit ebenfalls das vom Sturm betroffene Gebiet. Bisher gab es allerdings weder bei dieser noch bei anderen Kreuzfahrten der "Mein Schiff"-Flotte Routenänderungen.
Unwetter in Nordeuropa
Ein aufziehendes Unwetter hat bereits jetzt in Skandinavien zu Überschwemmungen, Bränden und Wasserschäden geführt. Sowohl in Schweden als auch im benachbarten Norwegen brachte das Sturmgebilde "Hans" teils heftige Niederschläge mit sich.
Im Bahn-, Fähr- und Luftverkehr kam es in den beiden Ländern zu vereinzelten Verspätungen, Streckensperrungen und Fahrtabsagen. Manche Straßen wurden überflutet und mussten ebenfalls gesperrt werden.
Norwegische Meteorologen rechneten damit, dass sich die Lage in ihrem Land weiter verschärfen und sich das Unwetter vielerorts zu einem der kräftigsten der vergangenen 25 Jahre entwickeln wird. Das Meteorologische Institut des Landes gab Unwetterwarnungen für große Teile Südnorwegens heraus, die noch bis zum Dienstagabend gelten.
Einschränkungen auch bei Fährverbindungen aus Deutschland
Doch nicht nur die großen Kreuzfahrtschiffe sind betroffen. Auch einige Fährverbindungen in Deutschland und von Deutschland aus nach Skandinavien sind durch das Sturmtief eingeschränkt.
Wegen des Unwetters sind beispielsweise in Mecklenburg-Vorpommern Fährverbindungen zu den Inseln Hiddensee und Rügen eingestellt worden. Zur Insel Hiddensee sei der gesamte Fährverkehr für Montag und Dienstagvormittag betroffen. Es finde auch kein Wassertaxi-Verkehr statt, teilte die Reederei Hiddensee mit. "Wir bitten alle Urlauber, die Montag oder Dienstag an- oder abreisen wollten, Ihren An- oder Abreisetag auf Mittwoch zu verlegen."
Der Verkehr auf und nach Rügen ist ebenfalls vom Unwetter in Mitleidenschaft gezogen: Bis Dienstagvormittag werden die Wittower Fähre im Norden Rügens und die Rügen-Fähre zwischen Glewitz und Stahlbrode sowie alle Fahrten mit dem Fahrgastschiff "Altefähr" auf der Linie Stralsund-Altefähr und zurück eingestellt, wie die Weiße Flotte mitteilte. Auch die Robbenfahrten und der Fahrgastverkehr zwischen Sellin, Baabe, Gager, Thiessow und Lauterbach fallen wetterbedingt erst mal aus.
Die von Rostock aus verkehrende Fährreederei TT-Line warnte außerdem, dass es aufgrund der schlechten Wetterbedingungen in Trelleborg/Schweden am Montag zu Stornierungen und Fahrplanänderungen für Abfahrten ab Travemünde, Rostock und Trelleborg kommen könnte. Betroffene Kunden würden von TT-Line informiert.
- schiffe-und-kreuzfahrten.de: "Sturmfront in Skandinavien sorgt für Routenänderungen – AIDAnova und AIDAperla betroffen
- schiffe-und-kreuzfahrten.de: "Ostsee-Kreuzfahrt von Mein Schiff 4 wegen Sturm in Skandinavien angepasst"
- mit Material der Nachrichtenagentur dpa