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In der Nachsaison ist die Algarve besonders schön


Algarve im Spätherbst
In der Nachsaison ist Südportugal besonders schön

Die Nachsaison hat in Südportugal so manche Vorteile: gesunkene Preise, mehr Platz für Surfer und Wanderer und eine angenehme Beschaulichkeit. Das Beste: Es ist immer noch schön warm - und zum ausgiebigen Baden im Meer kommt man ja ohnehin nicht her. Wenn Sie es in diesem Jahr nicht geschafft haben - im nächsten Jahr wird es genau so schön. Ein paar Eindrücke sehen Sie in unserer Foto-Show.

16.11.2016|Lesedauer: 4 Min.
srt, Simone F. Lucas
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Portugal gehört zu den Gewinnern der diesjährigen Tourismussaison. An der Algarve war in der Hochsaison kaum mehr ein Bett zu bekommen, die Restaurants hatten Mühe, alle Gäste unterzubringen, und an den Stränden wurde es eng. Jetzt ist alles anders. Über der roten Erde, auf der runde Büsche hocken wie große, grüne Schildkröten, kreisen die Geier. Die Touristen packen allmählich ihre Sachen zusammen, die Zugvögel kommen, um sich hier vor ihrem Flug übers Meer noch einmal auszuruhen. In den Restaurants ist jetzt wieder reichlich Platz.

In Ruhe genießen: Im Spätherbst gibt es nur wenige Urlauber an der Algarve-Küste.Vergrößern des Bildes
In Ruhe genießen: Im Spätherbst gibt es nur wenige Urlauber an der Algarve-Küste. (Quelle: Simone F. Lucas/SRT-bilder)

"Bald gehört die Algarve wieder uns", sagt Michael mit einem breiten Grinsen. Ein paar Monate lang werden er und alle anderen Portugiesen die spektakuläre Küstenlandschaft für sich haben, ehe die Touristensaison wieder beginnt und Michael erneut die Wanderschuhe schnürt, um als Wanderführer Urlauber auf die Berge oder über die Klippen zu begleiten, oder um sie im Jeep über holprige Schotterstraßen durch die schönsten Landschaften seiner Heimat zu kutschieren. 22 Jahre arbeitet Michael, der aus Recklinghausen stammt, schon im Tourismus. Das Leben als Wanderführer und Jeepfahrer gefällt ihm. "Ich verdiene mein Geld beim Spazierengehen", lacht er.

Im Spätherbst herrscht an der Algarve kein Gedränge mehr

Zwar parken noch einige Busse am Cabo da Sao Vicente, dem südwestlichsten Zipfel Europas, wo der rotweiß-gestreifte Leuchtturm so fotogen ist. Petra und Wolfgang Bald aus Nürnberg machen ebenfalls noch gute Geschäfte mit dem Slogan "Letzte Bratwurst vor Amerika" und dem dazugehörigen Zertifikat. Auch dem Pulloververkäufer nebenan bringt der kühle Wind noch ein paar Kunden ein.

Aber der Strand von Ko Lama, wo die Steine so schön bunt sind als hätte ein Designer sie angestrichen, gehört den Wellenreitern und den Spaziergängern. Auch an der Praia do Amado, wo das Meer sich weiß schäumend an den steilen Felsen bricht, parken die Wohnmobile der Surfer. Jetzt im November müssen sie sich das Meer nur mit den Fischern teilen, die sich an den steilen Klippen abseilen und später mit ihrer Beute auf dem Rücken und dem Seil um den Bauch wagemutig wieder hoch hangeln.

Zu den Schätzen an der Algarve zählt die Korkeiche

Im November scheint auch die Natur zur Ruhe zu kommen. Vereinzelte Blüten wie hingetupft im von der Sonne braun gebrannten Gras, ein paar Vögel in den Bäumen, rundum Stille. Der Weg führt mitten hinein in die Bergnatur, und Michael erzählt, welche Schätze sie birgt. Der größte für Portugal ist die Korkeiche. Das Land besitzt ein Drittel der Korkeichen des Mittelmeers und exportiert Kork im Wert von 900 Millionen Euro. 40 Jahre braucht die Korkeiche Zeit, bis der Kork richtig gut ist.

Erst nach 25 Jahren kann der Baum das erste Mal "geschält" werden, und die erste und zweite "Ernte" sind noch nicht von bester Qualität. Ausreichend für Korkgranulat, das zum Beispiel für viele Champagnerkorken verwendet wird, die allerdings mit einer Platte aus guter Korkqualität veredelt werden. Die typische Pilzform dieses Korkens entstehe durch den Druck in der Flasche, weiß Michael. Und auch, dass Kork nicht nur für Korken verwendet wird, sondern auch im Flugzeugbau oder für modische Accessoires. Noch-US-Präsident Obama habe bei seinem Besuch Geschenke aus Kork erhalten und der präsidiale Hund, ein portugiesischer Wasserhund, ein Halsband aus Kork.

Am Wegrand blühen noch ein paar verspätete Blumen, eine kleine Katze versteckt sich im hohen Gras, die Strahlen der Abendsonne vergolden die braunen Disteln und bringen die Grasspitzen zum Schimmern. Während Michael mit seinem Grüppchen in den Sonnenuntergang wandert.

Weitere Informationen:

  • Anreise: Direktflüge von Deutschland an die Algarve zum Flughafen Faro bietet zum Beispiel Air Berlin an. Mit Tap Portugal geht es über Lissabon nach Faro.
  • Wohnen: An der Algarve gibt es jede Menge Strandhotels, aber auch im Hinterland kann man gut unterkommen.
  • Essen & Trinken: An der Algarve kann man wunderbar Fisch essen. Der Eintopf "Caldeirada" zum Beispiel besteht aus mehreren Sorten Fisch und Meeresfrüchten. Tipp: Das Fischrestaurant Evaristo in Albufeira direkt am Meer: www.evaristo.pt. Empfehlenswert für Leute, die nicht jeden Tag Fisch essen wollen, ist frango piri piri, Hähnchenteile mit scharfer Sauce. Eines der angesagtesten Restaurants dafür ist das Ramires in Guia: www.restauranteramires.com. Die "letzte Bratwurst vor Amerika" am Strand von Petra und Wolfgang Bald am Cabo des Sao Vicente kostet 3,50 Euro samt Zertifikat. Allerdings ist der Stand Anfang November und bis 21. März geschlossen: www.letztebratwurst.com
  • Jeep-Tour: Die siebenstündige Jeep-Tour (9 bis 16 Uhr) zur Westküste kostet mit Mittagessen in Marmelete, Schnaps- und Honigprobe 52 Euro: www.algarvepromotion.pt.
  • Weitere Informationen: Turismo de Portugal, Zimmerstr. 56, 10117 Berlin, Tel. 030/2541060, www.visitportugal.com/de/destinos/algarve, www.visitalgarve.pt
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