t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeLebenReisenEuropa

Urlaub: Kuriose Sitten und Bräuche in Europa – mit Seehunden und Kräutern


Kurioses aus Europa
Kennen Sie diese Sommerbräuche aus unseren Urlaubsländern?

Von t-online, kma

Aktualisiert am 29.07.2023Lesedauer: 4 Min.
Ein junger Seehund liegt am Strand: In Island gibt es einen kuriosen Aberglauben zu den Tieren.Vergrößern des Bildes
Ein junger Seehund liegt am Strand: In Island gibt es einen kuriosen Aberglauben über die Tiere. (Quelle: Joe Giddens/PA Wire/dpa/dpa)
News folgen

Um kuriose Bräuche zu erleben, muss man nicht weit reisen. Wer diesen Sommer einzigartige Erfahrungen machen möchte, wird in Europa fündig.

Europa bietet durch seine kulturelle Vielfalt zahlreiche faszinierende Bräuche und kuriose Festlichkeiten. Von Flamenco tanzen auf den Straßen an der Costa del Sol über das Binden von Heilkräutersträußen zum Schutz vor Unheil bis hin zum Fischerstechen auf Ruderbooten im Blauen Land – in ganz Europa haben Reisende die Möglichkeit, in kulturelle Schätze und jede Menge sommerliche Traditionen einzutauchen.

Von Fischfesten und Aberglaube: Der Sommer in Island

Island, die größte Vulkaninsel der Welt im Atlantik, hat gleich mehrere Bräuche zur Sommerzeit zu bieten. Der Auftakt ist das Mittsommerfest Jónsmessa am 24. Juni, um das sich manche Aberglauben ranken: Zur Sommersonnenwende sollen Kühe sprechen können und Robben zu Menschen werden – außerdem soll es Glück bringen, sich nackt im Morgentau zu wälzen.

Weniger abergläubisch geht es beim Þjóhátíð zu. Das Freiluftfest im Herjólfsdalur-Tal auf der Insel Heimaey bietet Besuchern vier ereignisreiche Veranstaltungstage. Von Konzerten über Feuerwerk bis hin zum traditionellen Volkssingen ist so einiges geboten.

Weiter geht es mit der Kulturnacht Menningarnótt. Am ersten Wochenende nach dem 18. August (oder am 18. August selbst) lockt eines der größten Festivals Islands zahlreiche Einheimische und Touristen nach Reykjavik. Die Hauptstadt verwandelt sich in ein Event-Paradies: Die Feierlustigen tummeln sich in Museen, auf Straßen und Plätzen und sogar Wohngärten.

Zu guter Letzt findet am ersten oder zweiten Samstag im August der sogenannte Fiskidagurinn mikli statt. Am großen Fischtag in Dalvíkurbyggð laden Fischproduzenten und Einheimische zu einem riesigen Meeresfrüchte-Buffet ein.

Flamenco tanzen bis zum Morgengrauen in Málaga

Seit über 500 Jahren – und damit gilt sie als eine der ältesten Feiern in Europa – wird die alljährliche Feria de Agosto in Málaga gefeiert. Die Stadt veranstaltet im August zehn Tage lang eine Nonstop-Party.

Heute wird das ausgelassene, einwöchige Straßenfest mit ganz viel Flamenco und Muskatellerwein von Einheimischen und Besuchern – Jung und Alt – als das größte Sommerfest an der Costa del Sol gefeiert.

Los geht's in der Nacht von Freitag auf Samstag mit einer Begrüßung durch den Bürgermeister, gefolgt von pregón, einer Liebeserklärung an die Stadt. Um Punkt Mitternacht erhellt ein gigantisches Feuerwerk den Himmel, während die Einheimischen zum Flamencotanzen aufbrechen.

Wer das diesjährige Fest vom 12. bis 19. August hautnah miterleben möchte, findet in der quirligen Altstadt verschiedene Übernachtungsgelegenheiten. Der perfekte Ausgangspunkt, um tagsüber bei der Feria de Día mitzufeiern, bevor es am Abend zur Feria de la Noche auf das Festgelände "El Real" im Westen der Stadt geht.

Kräuterbuschen und Kräuterweihe in Garmisch-Partenkirchen

In Garmisch-Partenkirchen hat das Kräuterbuschenbinden mit anschließender Kräuterweihe am 15. August, an Mariä Himmelfahrt, eine lange Tradition. Der Brauch erinnert an die Graböffnung Mariens, bei der die Apostel Rosen, Lilien und die Lieblingskräuter der Gottesmutter vorgefunden haben sollen. An diesem Tag werden Heilkräuter zu einem Strauß gebunden, der von Region zu Region unterschiedlich ausfällt.

Im Anschluss wird der Kräuterbuschen in einem Gottesdienst gesegnet. Oft wird der gesegnete Strauß, welcher Haus und Hof vor Unheil schützen soll, nach der Weihe getrocknet und im "Herrgottswinkel" – der Ecke in der Stube des Hauses mit Kruzifix – aufgehängt. Bei Unwetter ist es Brauch, ein paar Kräuter daraus anzuzünden und um Schutz zu bitten.

Zudem waren früher gerade im Winter die wertvollen Heilkräuter ein wichtiger Vorrat,
um im Fall einer Erkältung einen Tee daraus zu kochen. Wer mehr über heimische Heilkräuter in Garmisch-Partenkirchen und deren Wirkung lernen möchte, ist bei den geführten Kräuterwanderungen zum Biotop Bergwiese genau richtig.

Hirschböen: Der Klang des Sommerendes in Frankreich

Wenn der Sommer zu Ende geht, klingen aus dem Loiretal in Frankreich ganz besondere Töne. Hirsche rufen in ihrem Paarungsritual nacheinander und das "Hirschböen" ist auch aus der Ferne zu vernehmen.

Wer dieses Naturereignis miterleben möchte, kann in der Domaine de Chambord, Europa größtem geschlossenen Naturschutzgebiet, eine Unterkunft buchen. Hotels bieten dort sogar spezielle "Hirschböen-Pakete" an. Einen besonders guten Ausblick auf das Spektakel haben Besucher vom Wachturm des Guillonniere Bauernhofs inmitten der Domaine – eine Aussicht, die früher nur dem französischen König vorbehalten war.

Das Ende des Sommers bedeutet in Frankreich aber auch der Beginn der Weinlese. Im September startet die international bekannte Tradition, die von Weinliebhabern aus der ganzen Welt besonders geschätzt wird.

Fischerstechen im Blauen Land

Jeden 15. August, an Maria Himmelfahrt, findet das legendäre Fischerstechen am Staffelsee in Seehausen statt. Die Ortschaft gehört zur Region Blaues Land, die sich in den bayrischen Alpenvorlanden befindet.

Das Fischerstechen wurde erstmalig Ende des 19. Jahrhunderts anlässlich einer Hochzeit durchgeführt. 1985 wurde die Tradition wiederbelebt und erfreut sich seither großer Beliebtheit in Oberbayern. Es dürfen ausschließlich 24 Burschen aus den verschiedenen Ortsteilen von Seehausen an dem Fischerstechen teilnehmen.

Auf zwei mit Holzbrettern verlängerten Ruderbooten stehend und mit einer Lanze "bewaffnet" gilt es, jeweils den Kontrahenten ins Wasser zu befördern. K.o. ist in jedem Fall der Bursche, der ins Wasser fällt. Im großen Finale wird der Fischerkönig "ausgestochen". Ein Jahr lang darf er sich "Fischerkönig" nennen. Gefeiert wird anschließend beim Seefest direkt am Staffelsee.

Verwendete Quellen
  • Pressematerial von Wilde & Partner
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website