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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Auf den Spuren von Boerne & Thiel "Tatort"-Drehorte locken mit ungewöhnlichen Touren
Noch ist der "Tatort" in der Sommerpause, ab August geht es wieder los. Fans der Krimireihe können aber schon jetzt deutschlandweit bei speziellen Touren die Wirkungsstätten der TV-Kommissare entdecken.
Ab Ende August heißt es wieder: Sonntagabend ist "Tatort"-Zeit in Deutschland. Seit 1970 flimmert die Krimireihe in wechselnden Besetzungen über die Bildschirme, am 28. Juni 1981 feierte Horst Schimanski (Götz George) sein Debüt in der Folge "Duisburg – Ruhrort" und bearbeitete bis 1991 29 Fernseh-Fälle.
Der "Tatort" ist aber nicht nur eine feste Institution im deutschen Fernsehen mit rund zehn Millionen Zuschauern pro Folge, sondern hat auch viel zur Bekanntheit seiner Drehorte beigetragen – vor allem, wenn die ermittelnden Kommissare Sympathieträger sind. Eine Tatsache, die sich die Tourismusorganisationen zunutze machen und ihren Gästen spezielle "Tatort"-Führungen und -Pakete anbieten.
Schimanski in Duisburg – mit und ohne Currywurst
Besonders aktiv ist Duisburg, die Heimat von Kult-Kommissar Horst Schimanski alias Götz George, der mit seinem Kollegen Christian Thanner alias Eberhard Feik Kriminalfälle im Ruhrgebiet auf seine ganz besondere Art löste.
Noch heute profitiert die Stadt von der besonderen Aura des Ermittlers und vermarktet ihn als Touristenattraktion mit einer nach ihm benannten Gasse und speziellen Führungen. Die Gäste haben die Wahl zwischen der Variante "Pur" (ohne Currywurst), mit Currywurst, Brunch, per Rad und per Motoryacht.
So erfahren sie beispielsweise, wo Schimmi seine erste Currywurst aß, besuchen seine Lieblingskneipe "Zum Anker" und die "Horst-Schimanski-Gasse" und genießen Anekdoten von Statisten und Bürgern. Start und Ziel der Tour ist der Laden "DU Tours im Hafen" im Hafenstadtteil Ruhrort, wenige Meter von der Gasse entfernt mit Souvenirshop und kleinem Café.
Vor kurzem hat die Stadt Duisburg den einstigen Film-Dienstwagen des Ermittlers gekauft: einen Citroen CX, den "Schimmi"-Fans künftig etwa als Hochzeitskutsche mieten können.
Münster: Thiel und Boerne im 40. Fall
Auf Schimmis Spuren, zumindest was die Beliebtheit betrifft, wandelt das Ermittlerduo Frank Thiel (Axel Prahl) und Professor Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) aus Münster. Sie führen die Liste der Einschaltquoten mit durchschnittlich 12,96 Millionen Zuschauern an, gefolgt von Schürk und Hölzner aus Saarbrücken sowie Ballauf und Schenk aus Köln.
2022 ermitteln die beiden in ihrem 40. Fall, "Des Teufels langer Atem" – die Dreharbeiten sind bereits beendet. Die Stadt Münster hat einen Krimiführer herausgegeben, in dem die Schauplätze des heimischen "Tatorts" enthalten sind. Außerdem sind spezielle "Tatort"-Führungen buchbar.
Hamburg und Kiel: Tatort-Führungen im Norden
Außer den beiden Hochburgen Duisburg und Münster können Besucher auch in anderen Städten die Wirkungsstätten der "Tatort"-Kommissare erkunden und zahlreiche Originalschauplätze und Drehorte besichtigen. Die Tour "Tatort – das Original" vom Anbieter "Unser Hamburg" führt zu den wichtigsten Filmschauplätzen aus den bisher 70 Fällen der Hamburger Ermittler – aktuell Wotan Wilke Möhring als Kommissar Thorsten Falke und Franziska Weisz als Oberkommissarin Julia Grosz. Der Rundgang führt vom Hauptbahnhof und stoppt am Rathaus, in St. Pauli und im berühmten Rotlichtviertel.
Auch in Kiel sind die jüngsten Dreharbeiten für eine neue "Tatort"-Folge namens "Borowski und die Frau am Telefon" abgedreht. Besucher wandeln auf der geführten "Tatort-Radtour" auf den Spuren von Kommissar Klaus Borowski (Axel Milberg) und Kollegin Mila Sahin (Almila Bagriacik). Allerdings müssen sie dafür ihr eigenes Rad mitbringen. Die Ermittlungstour umfasst einen "Leichenfund" auf dem Fördedampfer, ein Verhör am Tiessenkai und eine Verfolgungsjagd auf der Holtenauer Hochbrücke.
Köln: Fiktion und historischer Hintergrund
Doch nicht alle "Tatort"-Städte verlassen sich auf die Anziehungskraft der Krimireihe für potenzielle Gäste. Zumal diese oft nicht gerade die schönsten Seiten der Regionen widerspiegelt. Stattdessen arbeiten Tourismusbüros wie in Bremen zwar mit dem Schlagwort "Tatort" als Titel für ihre Rundgänge. Diese beschäftigen sich aber vor allem mit echten Kriminalfällen aus der Stadthistorie.
Auch in Frankfurt. Dort erfahren die Teilnehmer einer Stadtführung Details über den ungeklärten Mord an der Edelhure Rosemarie Nitribitt aus dem Jahre 1957. Köln vermischt Fiktion und Wirklichkeit in der Stadtführung "Tatort Köln". Die Besucher begeben sich auf die Spur Kölner Kriminalgeschichte vom Mittelalter bis hin zur turbulenten Gegenwart.
Dabei spielen die Legenden der Stadthistorie, die Köln-Krimis und die Fakten des Kölner Kriminalitätsreports eine wichtige Rolle.
- Reiseredaktion SRT