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Neun Wege, den Berg runterzukommen


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Neun Wege, den Berg runterzukommen

Es ist wie bei der Radtour: Bergab macht's am meisten Spaß. Schließlich erlebt man da den Rausch der Geschwindigkeit ohne große Kraftanstrengung. Das Bergab-Prinzip nutzen heute aber auch weit ausgefeiltere Geräte als das Fahrrad. Wir stellen neun aktuelle Spielarten des Bergabfahrens in den deutschen Mittelgebirgen vor. Mal gelangt man dabei sitzend, mal hängend oder auch liegend von Berg zu Tal. Und das Beste: Dank Liften oder Seilbahnen spart man sich den mühevollen Anstieg. Wie es spaßig bergab geht, sehen Sie auch in unserer Foto-Show.

15.07.2013|Lesedauer: 5 Min.
srt, Christoph Schrahe
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Monsterroller: Grobstollig im Harz

Tretrollerfahren ist Trend. Dumm nur, dass normale Roller mit ihren kleinen Rädern nicht mal kleine Steinchen wegstecken. Ganz anders die Monsterroller, mit denen man vom höchsten Berg Niedersachsens hinunterrollern kann. Die überdimensionierten, grobstolligen Ballonreifen sorgen auch bei Wurzeln und größeren Steinen auf der vier Kilometer langen Strecke - im Winter Skipiste - vom 971 Meter hohen Gipfel für gutmütiges Fahrverhalten. Scheibenbremsen gewährleisten Sicherheit. Man kann nämlich ganz schön schnell werden, für alle Fälle wird auch ein Helm gestellt. Bergauf geht's mit den Sechsergondeln der Wurmbergseilbahn, für Kinder gibt es Mini-Monsterroller. Mindestalter: 10 Jahre. Preise: 16 Euro (Erwachsene und Kinder) inkl. Seilbahnfahrt und Helm. Website: www.monsterroller.de. Weitere Spots: Oberwiesenthal/Erzgebirge (bis zu 9,0 Kilometer, www.monsterroller.info), Hahnenklee/Harz mit Abfahrt über 1,2 Kilometer (www.boardnbikes.de).

Bergrunter á la Superman-Manier: Fantasticable in La Bresse in den Vogesen.Vergrößern des Bildes
Bergrunter á la Superman-Manier: Fantasticable in La Bresse in den Vogesen. (Quelle: Michel Laurent/Bol d'Air/SRT-bilder)

Downhill-Roller: Schwarzwald im Temporausch

Megalang ist die Downhill-Roller-Strecke am Schauinsland im Schwarzwald. Für die acht Kilometer vom 1220 Meter hohen Gipfel bis zum Ziel in Horben (470 Meter) benötigt man rund eine Stunde. Die Strecke wurde speziell für das Downhill-Rollern angelegt, daher kommen die mit Hochleistungs-Scheibenbremsen versehenen Roller auch mit Reifen wie an einem Mountainbike daher. Das ermöglicht eine sportlichere Fahrweise als beim Monsterroller, was das Risiko birgt, dem Geschwindigkeitsrausch zu verfallen. Daher gibt es am Start mit dem Roller auch noch Crosshelm, Ellenbogen- und Knieschutz sowie Handschuhe. Mindestalter: 12 Jahre (und 150 cm). Preise: 25,50 Euro inkl. Bergfahrt mit der Schauinslandbahn. Kontakt: Tel. 0761/4511777, 0761/26468, www.schauinslandbahn.de, www.rollerstrecke.de

Skispringen: Thüringen von oben

Einmal wie die DSV-Adler die Schanze hinunter segeln: Wer diesen Traum ohne jahrelanges Training in die Tat umsetzen will, der hat beim Ski-Flyer in Steinach im Thüringer Wald die Chance dazu. Gesichert mit modernster Ausrüstung kann man mit Sprungskiern an den Füßen an einem Stahlseil hängend ein Skiflug von 150 Metern Länge erleben. Davor werden noch einige Grundlagen des Skispringens trainiert, wie Anfahrt, Absprung und Flughaltung. Aber keine Angst: Der Sprung gelingt auch talentfreien Zeitgenossen. Nach dem Flug bleibt man im Sicherungsseil kurz hängen und wird dann über ein Podest wieder auf den Boden zurückgeholt. Selber landen muss man also nicht. Mindestalter: ab 120 cm Körpergröße. Preise: 36/46 Euro (ein/zwei Sprünge). Kontakt: Tel. 0700/77007711, www.roc-team.de

Sommerrodeln: Steilkurven am Hasenhorn

Auf die Spuren von Georg Hackl kann man sich beim Sommerrodeln begeben. Bahnen dafür gibt es in verschiedenen Ausführungen und großer Zahl. Die spektakulärste und längste der deutschen Mittelgebirge steht in Todtnau im Schwarzwald: der 2,9 Kilometer lange Hasenhorn-Coaster. Mit bis zu 40 Stundenkilometern geht es hier durch Steilkurven, Kreisel und über Wellen, die dieses herrliche Gefühl in der Magengrube hervorrufen. Die Schlitten werden auf zwei Stahlschienen geführt, ein Entgleisen ist dadurch unmöglich. Bergauf geht es bequem per Sesselbahn. Mindestalter: 8 Jahre (und 140 cm Größe) oder in Begleitung. Preise: Sesselbahn und Coaster 9,50 Euro, Kinder 8 Euro (eine Fahrt). Kontakt: Tel. 07671/96980, www.hasenhorn-rodelbahn.de. Weitere Spots: Einen guten Überblick verschafft die Datenbank www.soroda.de.

Sommertubing: Bäuchlings im Sauerland

Ein Wintervergnügen im Sommer ermöglicht auch das Sommertubing. Dabei rutscht man in dicken Schlauchreifen mit bis zu 20 Stundenkilometern einen Hang hinunter. Nur eben nicht auf Schnee, sondern auf Kunststoffmatten. Die Bahn in Winterberg im Sauerland ist gut 200 Meter lang und führt in mehreren Steilkurven talwärts. Seitliche Führungen halten die Reifen auf Geraden und in den Kurven in der Bahn. Bremsteppiche sichern gleichbleibende Geschwindigkeit. Aus diesem Grund ist die Bahn auch nur bei trockenem Wetter in Betrieb. Bergauf geht es bequem sitzend mit einem speziellen Rodellift. Mindestalter: 6 Jahre oder in Begleitung. Info: www.tubing-fun.de. Preise: 2,50 Euro, Kinder 2 Euro. Weitere Spots: Oberwiesenthal/Erzgebirge (www.fichtelchen.de), Siegmundsburg/Thüringer Wald (www.snow-und-sommer-tubing-siegmundsburg.de).

Fantasticable: Flug über die Vogesen

Nur Lawinen sind schneller: Mehr als 100 Stundenkilometer erreicht man - Kopf voraus in einem Tragegurt hängend - bei einem Flug mit dem Fantasticable in La Bresse in den Vogesen. Die Megaseilrutsche misst 1350 Meter Länge, der Bodenabstand beträgt bis zu 50 Meter. Richtig spannend sind die letzten Sekunden, wenn man mit High-Speed auf die Talstation zurast und sich kurz die Frage stellt, ob die Bremsen wohl funktionieren. Was folgt, ist ein wirklich beeindruckendes Erlebnis von Verzögerung, gefolgt von lediglich zwei möglichen Reaktionen: "Nochmal!" oder "Nie wieder!!!" Mindestalter: 6 Jahre. Preise: 29 Euro, Kinder 26 Euro. Kontakt: Tel. 0033/329256262, www.bol-d-air.fr

Bullcart: Dreirad für den Bayerwald

Die rund 600 Meter lange Piste am Skilift Maibrunn im Bayerischen Wald wird im Sommer zur Rennstrecke für Bullcarts. Die dreirädrigen Fahrzeuge sehen mit ihren fetten Reifen ein bisschen aus wie Trikes ohne Motor, haben einen sehr tiefen Schwerpunkt und liegen daher gut in den Kurven, die man nach Belieben auf die breite Skiwiese zirkeln kann. Trotzdem erhalten Piloten zur Sicherheit einen Helm, bevor es per Skilift an den Start geht. Der zieht die Bullcarts an einem Haken am Lenker bergauf, die Fahrer können derweil in ihren Schalensitzen sitzen bleiben. Mindestalter: 14 Jahre (oder 160 cm). Preise: 4 Euro für eine Fahrt. Kontakt: Tel. 09965/8500, www.skilifte-gruen-maibrunn.de. Weitere Spots: Hohenbogen/Bayerischer Wald (www.hohenbogen.de), Winterberg/Sauerland (Gruppen ab 10 Pers., www.ruhrquelle.com).

Sommerbob: Im Betonkanal von Oberhof

Wahre Kurvenkräfte warten im Sommerbob auf die Fahrgäste. Fliehkräfte vom Drei- bis Vierfachen des eigenen Gewichts lassen den Puls in die Höhe schießen, während man mit mehr als 80 Stundenkilometern unter Rütteln und Schütteln durch die 14 Kurven des 1300 Meter langen Oberhofer Eiskanals rast. Der ist im Sommer ein Betonkanal, und der Bob hat Räder statt Kufen, sieht aber ansonsten genau so aus wie die Gefährte der Weltmeister und Olympiasieger. Gesteuert wird er von einem erfahrenen Piloten, der nicht wie im Winterbob vorn sitzt, sondern das Gerät von hinten lenkt. So bleibt die erste Reihe für den Passagier reserviert. Mindestalter: 7 Jahre. Preise: 20 Euro, Kinder 15 Euro. Kontakt: Tel. 036842/520-810, www.bob-icerafting.de

Canopy Trail: Seilrutsche an der Mosel

Wer meint, dass die Seilrutsche am Schluss das schönste Element eines Kletterwalds ist, für den gibt es gute Nachrichten. Am 5. Juli hat im Mosel Adventure Forest in Traben-Trarbach ein sogenannter Canopy-Trail eröffnet. Der besteht ausschließlich aus Seilrutschen (Flying Fox), an denen man wie Tarzan von Baum zu Baum durch den Wald hangabwärts fliegt. Die insgesamt 43 Seilrutschen haben eine Gesamtlänge von rund 1,5 Kilometer. Kurze Leitern und einige wenige Kletterelemente verbinden sie miteinander. Mindestalter: 14 Jahre. Preise: Canopy-Trail 19 Euro, Kinder 13 Euro. Info: Tel. 06541/817772, www.adventureforest.de. Weitere Spots: Hirschgrund/Schwarzwald mit 5 Bahnen über 1,6 Kilometer(www.hirschgrund-zipline.de), Ochsenkopf/Fichtelgebirge mit 16 Strecken über zwei Kilometer (www.ziplinepark.info).

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