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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Stiftung Warentest zeigt Diese Haarseife wirbt mit irreführenden Angaben
Shampoo gibt es längst nicht mehr nur aus der Flasche. Die Stiftung Warentest hat daher nicht nur flüssiges, sondern auch Haarseifen und feste Shampoos getestet. Wie waschen die Produkte im Vergleich?
Festes Shampoo kann zumindest zum Teil mit Flüssigshampoo mithalten. Laut einer Untersuchung der Stiftung Warentest pflegen beide Varianten die Haare ähnlich gut. Feste Shampoos punkten dabei in der Ökobilanz. Beim Preis sind dagegen die flüssigen Produkte unschlagbar.
Stiftung Warentest: Eine Haarseife ist "ausreichend"
Die Stiftung hat acht Flüssigshampoos mit vier Haarseifen und sechs Shampoostücken verglichen. Alle flüssigen und sechs feste Produkte erhielten das Gesamturteil "gut". Drei der festen Produkte wurden mit "Befriedigend" und eins mit "Ausreichend" bewertet.
Bei letzterem handelte es sich um "Haarseife Natur Alle Haartypen" von Savion Manufaktur. Grund für die Note waren nicht deklarierte allergene Duftstoffe, unter anderem der Stoff Limonen. Stattdessen wirbt das Produkt mit der Aussage "Frei von Duftstoffen", berichtet die Zeitschrift "test" (Ausgabe 6/2020).
Haarseifen pflegen weniger gut
Getestet wurden verschiedene Aspekte: Die Pflege und Anwendung spielten dabei die größte Rolle, aber auch die Verpackung und Deklaration wurden unter die Lupe genommen. Bei der Pflege haben die Tester sich angeschaut, wie gut sich die Haare nach dem Waschen kämmen lassen, ob sie glänzen, geschmeidig und voluminös sind. Hier schneiden flüssige wie feste Shampoos durchweg gut ab. Anders sieht das bei den Haarseifen aus.
Feste Shampoos und Haarseifen ähneln sich zwar auf den ersten Blick, Letztere werden aber mit Lauge verseift. Deren hoher pH-Wert verändert das Waschergebnis: Die Haare können aufquellen oder Schaden nehmen, lassen sich schlecht kämmen, oder es bilden sich weißliche Rückstände. Gegen den letzten Punkt hilft nach dem Waschen eine extra Spülung, die Warentester raten hier zu Essigwasser. Somit sind Haarseifen auch aufwendiger in der Anwendung als flüssige Shampoos.
Ökobilanz: Feste Shampoos vorne
Unabhängig von dem Test der einzelnen Produkte hat sich die Stiftung zudem die Ökobilanz angeschaut, in die viele verschiedene Faktoren mit einfließen. Hier schlägt grundsätzlich das feste Shampoo das flüssige: Die Produktion verbraucht weniger Energie und die Shampoostücke kommen ohne Konservierungsstoffe aus und werden oft mit weniger Duft- und Farbstoffen versetzt, erläutern die Tester.
Verpackt sind sie zudem meist in Papier oder recycelter Pappe, flüssige Mittel stecken in der Regel in Plastikflaschen. Ein weiterer Pluspunkt der stückigen Shampoos: Sie werden laut der Erfahrungen in dem Test eher weniger überdosiert als das bei flüssigen Produkten der Fall sei.
Dennoch stehen beim Preis die flüssigen Shampoos besser da: Mit den Produkten von Lidl (Testsieger "Cien Tag für Tag Frucht/Vitamin Shampoo Power & Volumen Normales Haar") und Aldi Nord ("Biocura Hair Care Shampoo Klassik Salbeiextrakt Normales, leicht fettendes Haar") zahlen Sie einen Cent pro Wäsche. Das teuerste Flüssigshampoo im Test kam auf 14 Cent pro Haarwäsche. Die festen Produkte schlagen mit sieben bis 38 Cent pro Waschgang zu Buche.
- Nachrichtenagentur dpa
- Testergebnisse Stiftung Warentest