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Beauty-Trend Arganöl bügelt kleine Fältchen weg
Arganöl ist aus Haar- und Hautpflegeprodukten kaum noch wegzudenken. Es soll unter anderem Falten glattbügeln, Schuppen beseitigen, Pickel bekämpfen und das Haarwachstum positiv beeinflussen. Wir haben den Kölner Hautarzt Hans-Georg Dauer, Mitglied im Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) gefragt, ob die vermeintliche Beauty-Wunderwaffe hält, was sie verspricht.
Das Öl wird aus den Früchten des Arganbaums, Argania Spinosa genannt, gewonnen. Der Baum wächst nur im Südwesten Marokkos, und die Kostbarkeit des Öls hat ihren Reiz. "Um das Arganöl besteht im Moment ein wahrer Hype", weiß Dauer. "Das liegt nicht nur daran, dass sein Verbreitungsgebiet von der Unesco als Biosphärenreservat unter Schutz gestellt wurde. Auch die wertvollen Inhaltsstoffen, ähnlich denen des Olivenöls, überzeugen."
Arganöl bügelt kleine Fältchen aus
Arganöl enthält unter anderem ungesättigte Fettsäuren, Vitamin E, Phenolsäuren, Flavonoide sowie Saponine. Davon profitiert die Haut. "Keine kosmetische Substanz kann Falten dauerhaft wegzaubern", betont der Dermatologe. "Aber Arganöl schafft es, kleine Fältchen zu vermindern." Das liegt unter anderem daran, dass das reichhaltige Öl die Haut strafft und etwas aufpolstert.
Antibakterielle Wirkung gegen Pickel
Auch bei Hautunreinheiten kann das Öl das Hautbild verbessern. Zum einen wirkt es nicht komedogen. Das heißt, es verstopft die Poren nicht. Zum anderen lindert es Entzündungen. "Dank der enthaltenen Phenolsäuren und der Flavonoide, die antimikrobiell wirksam sind und zudem entzündungshemmend wirken, stellt das Öl eine gut verträgliche Pflege für unreine Haut dar", erklärt Dauer.
Ideal für empfindliche, trockene Haut
Dem Hautarzt zufolge eignet sich das Öl wegen seiner Zusammensetzung ideal zur Pflege trockener, rissiger und empfindlicher Haut. Es enthält keine reizenden Stoffe und die ungesättigten Fettsäuren, das Vitamin E und die Antioxidantien helfen der Haut, sich zu regenerieren. Juckreiz und Rötungen lassen nach. "Unverträglichkeiten sind mir keine bekannt". Schon durch den leicht kühlenden Effekt wirke Arganöl wohltuend auf entzündete Haut.
Arganöl soll Haarwachstum stimulieren
Auch Kopfhaut und Haare freuen sich über eine Behandlung mit Arganöl. Es macht das Haar sehr geschmeidig und glättet seine Oberfläche. Gegen trockene Schuppen hilft eine Kopfhaut-Öl-Massage. Außerdem hemmt das Öl die auf der Haut und dem Haarboden sitzenden Bakterien und Pilze." So können Entzündungen und Juckreiz gelindert werden.
Noch ein Effekt, der zum Ruf von Arganöl als Beauty-Wunderwaffe beiträgt: "Es gibt Hinweise darauf, dass das Öl positiv auf die Haarwurzeln wirkt. Denn es enthält Ferulasäure, die einen wichtigen Faktor für das Haarwachstum darstellt," sagt der Hautarzt.
Beim Kauf auf Bio-Qualität achten
Der Herstellungsaufwand ist allerdings enorm. Um zweieinhalb Kilogramm Öl zu gewinnen, sind 100 Kilogramm Nüsse nötig. Wer sich für das pure Öl für Haut und Haare entscheidet, muss bereit sein, etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Die Preisspanne reicht von sechs bis 50 Euro für 100 ml. Dabei sollte man darauf achten, dass das Arganöl Bio-Qualität hat und kalt gepresst wurde. Die schonende Verarbeitung bewahrt die Inhaltsstoffe.
Geröstetes Arganöl nicht für die Haut, sondern für den Kochtopf
Das geröstete Öl hingegen eignet sich weniger gut für die Körperpflege. Es wird hauptsächlich als Speiseöl eingesetzt. Es punktet durch seinen nussigen Geschmack und passt besonders gut zu exotischen Speisen.
