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Die teuersten Weine der Welt


Investition statt Genuss
Die teuersten Weine der Welt

Weinliebhaber sind oft dazu bereit, fast jede Summe für die besten Weine zu zahlen. Das knappe Angebot von bestimmten Weinen und die große Nachfrage nach den besten Tropfen sorgen dafür, dass die Preise stark steigen. Wir stellen Ihnen die zehn teuersten Weine der Welt vor.

Aktualisiert am 10.08.2015|Lesedauer: 3 Min.
Von afp
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Der 1999 gegründete WineSearcher hat seine jährliche Liste anhand von Preisen von fast 55.000 Händlern für mehr als sieben Millionen Flaschen aktualisiert. Das Ergebnis: Die Liste der 50 kostbarsten verfügbaren Weine der Welt wird dieses Jahr überraschend von einem seltenen Tropfen aus dem französischen Burgund angeführt und nicht von einem Bordeaux.

Winzer des ersten Platzes erlebt Ehrung nicht mehr

Ein Richebourg Grand Cru Jahrgang 1985 wird derzeit zum Flaschenpreis von umgerechnet rund 14.259 Euro gehandelt. Der Spitzenplatz für den Richebourg ist für den burgundischen Winzer Henri Jayer eine posthume Ehrung: Er starb 2006 im Alter von 84 Jahren. Ein weiterer seiner Weine landete auf Platz drei. Dazwischen platzierte sich ein Romanée-Conti - die berühmteste Weinlage im Burgund - für 12.144 Euro. >>

Die teuersten Weine der Welt dienen vor allem als Wertanlage.Vergrößern des Bildes
Die teuersten Weine der Welt dienen vor allem als Wertanlage. (Quelle: Reuters-bilder)

Während der erste Bordeaux lediglich auf Rang 18 landete, sind zwei deutsche Weine in den Top Ten platziert. Der deutsche Winzer Egon Müller hat mit seiner Scharzhofberger Riesling Trockenbeerenausleese Platz vier erreicht (6048 Euro) und mit einem Eiswein Rang 34. Das Weingut Joh. Jos. Prüm, ebenfalls aus der Mosel-Region, liegt mit seiner Wehlener Sonnenuhr Riesling Trockenbeerenauslese auf Platz sieben (4293 Euro) und mit einer weiteren Beerenauslese auf Platz 44.

Der teuerste Bordeaux ist im Vergleich fast günstig

Dagegen ist der teuerste Bordeaux ein regelrechtes Schnäppchen: Der Petrus aus dem Pomerol von Jean-Pierre Moueix ist für 2464 Euro zu haben. Noch billiger ist der teuerste Champagner, ein Krug Clos d'Ambonnay für 2055 Euro. >>

Hier die aktuelle Liste der teuersten Weine:

Platz Wein Preis (Euro)
1 Henri Jayer Richebourg Grand Cru, Côte de Nuits, Frankreich 14.259
2 Domaine de la Romanée-Conti Romanée-Conti Grand Cru, Côte de Nuits, Frankreich 12.145
3 Henri Jayer Cros Parantoux, Vosne-Romanée Premier Cru, Frankreich 12.144
4 Egon Müller-Scharzhof Scharzhofberger Riesling Trockenbeerenauslese, Mosel, Deutschland 6048
5 Domaine Leflaive Montrachet Grand Cru, Côte de Beaune, Frankreich 5223
6 Domaine Georges & Christophe Roumier Musigny Grand Cru, Côte de Nuits, Frankreich 4432
7 Joh. Jos. Prum Wehlener Sonnenuhr Riesling Trockenbeerenauslese, Mosel, Deutschland 4293
8 Domaine Leroy Musigny Grand Cru, Côte de Nuits, Frankreich 4263
9 Domaine de la Romanee-Conti Montrachet Grand Cru, Côte de Beaune, Frankreich 4146
10 Domaine Jean-Louis Chave Ermitage Cuvée Cathelin, Rhône, Frankreich 3462

Wein ist schon lange ein Prestigeobjekt. Die besten Weine kosten schnell mehr als tausend Euro pro Flasche. Bei gewissen Edeltropfen kann sich der Kauf dennoch lohnen, denn einige rare steigen im Wert, während sie im Keller reifen. Sie taugen als Geldanlage und werden oft auch als solche gekauft. Die bekannten Auktionshäuser Christies und Sotheby´s haben Weinabteilungen, über die Kunden ihre Keller wahlweise leeren oder auffüllen können; es gibt sogar Weinfonds, über die man in Wein investieren kann. Diese Fonds sind oftmals aufgebaut wie Unternehmen der Finanzwelt und versprechen ihren Anlegern, mit Wein ihr Portfolio ergänzen zu können.

Wein als Geldanlage

Das Versprechen ist nicht unbegründet, denn ausgewählte Weine sind tatsächlich ein spannendes Investment. Ein Extrembeispiel hierfür ist zum Beispiel der 1982er Petrus. Hätte man im Jahre 1983, als der Wein zum ersten Mal auf den Markt kam, eine Kiste à 12 Flaschen im Wert von 540 Euro gekauft, dann könnte man sie jetzt für 50.424 Euro wieder verkaufen! Diese Wertentwicklung zeigt auch der Leitindex des Weinmarktes, der Liv-ex 100, welcher in den letzten Jahrzehnten sogar Aktienindizes wie den DAX, den FTSE und den S&P 500 geschlagen hat. Seit der Jahrtausendwende hatte der Weinmarkt enorm an Wert gewonnen, besonders angetrieben durch die Nachfrage in China.

Aber auch die Investition in Wein ist nicht ohne Tücken. Dem Boom folgte in 2011 der Absturz, seitdem sind die Preise wieder enorm gefallen. Besonders die Jahrgänge 2008, 2009 und 2010 litten darunter, dass sie schon zu teuer auf den Markt gebracht wurden. Zudem ist der Liv-ex 100 seit 2011 um 35 Prozent gefallen. Ein wichtiger Grund für die negative Entwicklung sind neue Antikorruptionsgesetze in China, die die finanziellen Ausgaben von Parteimitgliedern deutlich eingeschränkt haben.

Sind diese Weine das Geld wirklich wert?

Eine schwere Frage, denn das kommt auf den Käufer an. Man kann sicherlich Weine finden, die bei vergleichbarer Qualität nur einen Bruchteil kosten. Es gilt: Ist der Wein besonders wertvoll, macht er mehr her im Restaurant oder als Geschenk für den Chef. In China kursiert ein großer Teil der hochwertigen Weine als Geschenk, von einem Parteifunktionär zum anderen sozusagen. Geht man nur nach der Produktqualität, sind diese Raritäten es nicht wert. Sehr gute Weine sind auch für weniger als 30 Euro zu bekommen.

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