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Wespengefahr: Im September sind die Insekten besonders aggressiv


Insektenplage
September-Wespen sind aggressiver

Kaum sitzt man mit einem Stück Kuchen im Garten, schon wird man von einer Horde Wespen umschwirrt. Tatsächlich gibt es dieses Jahr mehr Schwärme als zuvor. Dazu kommt: Ab September sind die Tiere aufdringlicher und stechen eher zu. Woran das liegt und wie Sie sich vor Wespenstichen schützen können.

28.08.2013|Lesedauer: 3 Min.
Sina Huth
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Deutlich mehr Wespen als im letzten Jahr

Die Prognosen für den Wespenbestand waren eigentlich nicht gut: Ein nahezu wespenfreier Herbst im letzten Jahr und ein nasskalter Start in diesen Sommer - das sind nicht unbedingt optimale Bedingungen für die fleischfressenden Insekten. Doch dann folgten lange Hitzeperioden und die Wespenvölker entwickelten sich rasch. So gebe es dieses Jahr deutlich mehr Wespen als im Jahr zuvor, erklärt Julian Heiermann vom Naturschutzbund Deutschland (NABU).

Im Spätsommer sind die Wespen hungrig - und zögern nicht, ihren Stachel einzusetzen.Vergrößern des Bildes
Im Spätsommer sind die Wespen hungrig - und zögern nicht, ihren Stachel einzusetzen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Die Experten vom Naturschutzbund sind darüber durchaus erfreut. Schließlich erfüllen Wespen wichtige Aufgaben, indem sie Gartenschädlinge fressen und Aas vertilgen, betont Heiermann. Grillfans und Hobbygärtner hingegen sind genervt. Denn die gestreiften Insekten essen gerne mit und gehen dabei immer aggressiver vor.

Wespenvölker im September am größten

Gerade im Spätsommer schwirren sie auf der Suche nach Nahrung gezielt um den gedeckten Kuchentisch herum. Das Wespenvolk ist jetzt am größten, daher sind besonders viele Tiere unterwegs. "Da wir nun gleich von mehreren Seiten von Wespen umschwirrt werden, kommen sie uns deutlich aggressiver vor", erläutert der Experte. Das liege aber auch daran, dass wir Menschen auf den größeren Schwarm aggressiver reagieren - und das wiederum mache auch die Wespen angriffslustiger.

Wespen durch Arbeitslosigkeit frustriert

Hinzu kommt, dass Anfang bis Mitte September die Nester auseinanderfallen. Wespen, die vorher permanent ausschwirrten, um Nahrung zu beschaffen und die Larven zu versorgen, werden im September plötzlich arbeitslos, erläutert Heiermann. Das frustriere sie und mache sie leichter reizbar. Überdies haben die alten Königinnen nun das Nest verlassen. "Es herrscht Anarchie", sagt der Experte. "Die Arbeiterinnen sind jetzt auf sich allein gestellt und müssen sich selbst versorgen".

Heimat- und arbeitslos machen sie sich auf die Suche nach Nahrung - und diese finden sie im Spätsommer vor allem bei uns.

Speiseplan der Wespen ändert sich

Unsere Lebensmittel, allen voran die Süßspeisen, sind jetzt für die Insekten besonders attraktiv. Denn im Spätsommer ändert sich der Speiseplan der Wespen. Während sie sich bis Mitte August vorwiegend von Insekten und Fleisch ernähren, um ihre Larven mit Proteinen zu versorgen, brauchen sie im Spätsommer vor allem eins: Zucker. Er ist jetzt wichtig, damit sie die nächsten Tage überleben. Neben Fallobst finden die Wespen Zucker vor allem in süßen Nahrungsmitteln wie Kuchen, Eis oder Säften.

Besser ablenken als schlagen

Hungrige, frustrierte Wespen sind zwar keine angenehmen Tischgenossen. Dennoch stechen sie nicht sofort zu, sondern nur dann, wenn sie sich provoziert oder bedroht fühlen, betont Heiermann. Allerdings sei die Schwelle ihrer Reizbarkeit im Spätsommer niedriger. Dafür reicht bereits ein Schlag mit der Hand aus. Auch pusten sollte man besser nicht, da das Kohlendioxid der Atemluft die Tiere noch aggressiver macht. Um die Insekten loszuwerden, wirken Ablenkungsmanöver besser: Einfach ein Glas Zuckerwasser oder reife Trauben in einigem Abstand vom Esstisch aufstellen. Das lockt die Wespen an und sie verlieren womöglich Grilltisch und Kuchentafel aus den Augen.

Den Trick sollte man aber nur anwenden, wenn Wespen schon um die Tische schwirren. Denn sind noch keine Wespen da, könne das Zuckerwasser sie erst recht anlocken, erklärt der NABU-Fachmann. Generell gelte daher: Süße Getränke immer abdecken und nicht den ganzen Kuchen auf einmal auf den Tisch stellen. "Je weniger Nahrungsquellen draußen stehen, desto weniger Wespen kommen", bekräftigt Heiermann.

Wespenvölker sterben im Oktober

Noch bis Mitte Oktober ist mit den gestreiften Mitessern zu rechnen. Danach sterben die Arbeiterinnen und die männlichen Wespen, die sogenannten Drohnen, die nur für die kurze Dauer der Paarung leben. Einzig die jungen Königinnen überstehen die kühlen Temperaturen und überwintern in einem Unterschlupf, um im Frühjahr ein neues Volk zu gründen.

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