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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Kleinkind Vergiftungen bei Kindern: Gefahren und Erste Hilfe
Bei Kindern ist die Gefahr einer Vergiftung sehr hoch: Besonders Kleinkinder stecken gern alles in den Mund, was bunt aussieht. Haushalt und Garten sind dabei gleichermaßen gefährlich. Im Haus sind es vor allem chemische Substanzen, die eine hohe Gefahr darstellen. Draußen besteht dagegen die Gefahr einer Vergiftung durch Pflanzen.
Wie Sie Gefahren durch Vergiftung eindämmen
Um Ihr Kind vor einer Vergiftung zu schützen, sollten Sie chemische Reinigungsmittel, ätherische Öle, Kosmetikartikel, Medikamente, Klebstoff und ähnliche Dinge an einer Stelle aufbewahren, die für die Kleinen nicht erreichbar ist. Achten Sie im Garten darauf, dass sich dort keine gefährlichen Pflanzen befinden. Das Risiko einer Vergiftung ist laut „R+V Versicherung“ besonders hoch bei Pflanzen wie dem blauem Eisenhut, den Nadeln der Eibe, der Engelstrompete und dem Goldregen.
Eine akute Vergiftung – was tun?
Wenn Sie feststellen, dass Ihr Kind eine giftige Substanz zu sich genommen hat, sollten Sie in jedem Fall Ruhe bewahren! Durch unüberlegtes Verhalten ist die Gefahr groß, die Situation noch zu verschlimmern. So mag eine Maßnahme wie Erbrechen beim Verschlucken von Schlafmitteln sinnvoll sein, beim Verschlucken von Reinigern ist sie dagegen nachteilhaft und schädlich. Sollten Sie sich unsicher sein, was zu tun ist: Rufen Sie schnellstens einen Arzt oder kontaktieren Sie den Giftnotruf.
Erbrechen vor allem bei Planzenteilen und Medikamenten
Erbrechen lassen sollten Sie Ihr Kind bei Vergiftung mit Medikamenten oder Pflanzenteilen. Allerdings darf die Vergiftung nicht zu lange zurückliegen. Unter Umständen sollte das Kind etwas Wasser trinken, um besser Erbrechen zu können. Bei gering giftigen Pflanzen oder Medikamenten ist es laut "Deutschem Roten Kreuz" sinnvoller, Ihrem Kind medizinische Kohle zu verabreichen. Sollte Ihr Kind reizende oder ätzende Reiniger wie Spülmaschinen-Tabs, Backofenreiniger oder Chlorreiniger verschluckt haben, sollten Sie für schnelles Wassernachtrinken sorgen und die Notrufzentrale kontaktieren. (Oleander: Giftig, aber wunderschön)
Spülmittel: Viel Wasser nachtrinken
Hat Ihr Kind schäumende Mittel wie Spülmittel, Putzmittel oder Waschmittel verschluckt, sollten Sie ihm viel Wasser zum Nachtrinken geben, um die Schaumentwicklung zu unterbinden. Mischen Sie in das Wasser entschäumende Mittel wie Tropfen gegen Blähungen. Diese lösen eingeschlossene Luftbläschen auf.
Giftnotruf kontaktieren
Rufen Sie bei einer Vergiftung schnellstens eine der unten aufgeführten Vergiftungszentralen oder die Feuerwehr (112) an:
Berlin | 030 - 192 40 | |||
Bonn | 0228 - 192 40 | |||
Erfurt | 0361 - 730 730 | (gilt für Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen) | ||
Freiburg | 0761 - 192 40 | |||
Göttingen | 0551 - 192 40 | (gilt für Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein) | ||
Homburg/Saar | 06841 - 192 40 | |||
Mainz | 06131 - 192 40 | |||
München | 089 - 192 40 | |||
Nürnberg | 0911 - 398 2451 | |||
Die Packung giftiger Substanzen aufbewahren
Liegt eine Vergiftung vor, konsultieren Sie zudem einen Arzt. Bewahren Sie die Reste oder die Verpackung der giftigen Substanz oder der Giftpflanze gut auf. Nur dann ist es möglich, das Gift schnell zu identifizieren und die richtigen Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Falls Sie nicht wissen, was die Gefahr ausgelöst hat und Ihr Kind sich von sich aus übergibt, sollten Sie das Erbrochene aufsammeln und mit zum Arzt nehmen. Folgende Informationen sind dabei wichtig:
- die Menge des Gifts (halbe Packung, ganze Beere)
- die Art des Gifts (Name des Medikaments, Beschreibung der Pflanze)
- Symptome (Schmerzen, Erbrechen, Brennen)
- Zeitpunkt der Vergiftung (Wie viel Zeit ist bereits vergangen?)