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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Eingewandertes Wildtier Kann man Waschbären als Haustier halten?
Der Waschbär ist mittlerweile auch in Europa zu Hause. Das Wildtier erobert viele Städte. Was Sie über das Tier wissen sollten.
Ursprünglich stammt der Waschbär aus Nordamerika – heute hat er weite Teile Europas besiedelt. Nachdem im Jahr 1934 vier Tiere am Edersee in Hessen ausgesetzt worden waren, und in den 1940er-Jahren einige Tiere in der Nähe von Berlin einer Pelzzucht entkommen waren, hat sich das Wildtier in ganz Deutschland verbreitet.
Lebensraum des Waschbären
Die Tiere bevorzugen in natürlicher Umgebung Laub- und Mischwälder, sowie die Nähe zu Gewässern und Flüssen. Sie gelten als anpassungsfähig und benötigen lediglich genügend Nahrung und Versteckmöglichkeiten. Als Kulturfolger haben sich die Wildtiere einen Namen gemacht. So trifft man sie immer häufiger in menschlichen Siedlungen und Städten an.
Dort lassen sich Waschbären gerne auf Dachböden nieder, die sie dank ihrer Kletterfähigkeiten ohne Probleme erreichen können. Tagsüber verbringen die Wildtiere ihre Zeit hauptsächlich in Verstecken. Sobald es dämmert, werden sie aktiv und gehen auf Nahrungssuche.
Was fressen Waschbären am liebsten?
Waschbären sind Allesfresser und in Sachen Ernährung nicht wählerisch. Am liebsten verzehren sie Beeren, Früchte, Nüsse und Eicheln sowie Schalentiere, verschiedene Insekten und Eier. Auch Würmer und sogar Vögel und Kleinsäuger wie zum Beispiel Mäuse stehen auf ihrem Speiseplan.
Was macht der Waschbär im Winter?
Obwohl Waschbären keinen Winterschlaf halten, legen sie sich vor der kalten Jahreszeit eine Fettschicht zu. Die Tiere machen sich in Gärten und Ortschaften nicht selten über Mülltonnen her, um die Essensreste von Menschen zu fressen, oder sie plündern die Fressnäpfe von Haustieren. Wenn Sie auf Ihrem Grundstück einen Waschbären bemerken, gibt es einige Möglichkeiten, wie Sie das Tier vertreiben können.
Ist ein Waschbär ein Bär?
Seinen Namen verdankt das Wildtier der Eigenart, im Wasser gefundene Nahrung – etwa Frösche – vor dem Verzehr ausgiebig mit den Vorderpfoten zu untersuchen, was so aussieht, als würde es Wäsche waschen.
Der Waschbär gehört bei den Raubtieren zu der Familie der Kleinbären. Er hat eine Körperlänge von 70 bis 85 Zentimetern, wobei der Schwanz an sich bereits bis zu 25 Zentimeter lang ist. Das Wildtier kann exzellent klettern, aber nur langsam laufen. Waschbären sind häufig an ihren Lauten zu erkennen.
Welche Geräusche machen Waschbären?
Bei Waschbären wurden bisher 13 verschiedene Lautäußerungen festgestellt. Sogenanntes Schnirken oder Kekkern sind die häufigsten Geräusche von den Tieren. Dies kommt häufig vor, wenn sie Kontakt aufnehmen wollen oder unzufrieden sind.
Das Fiepen, das mitunter bis zu hundert Meter weit hörbar ist, benutzen Waschbären in Stresssituationen, etwa wenn Sie auf einen fremden Artgenossen treffen. Dieses Fiepen ist auch bei Kämpfen zwischen Knurr- und Kreischlauten zu hören und unterscheidet die Laute von Waschbären im Wesentlichen von denen von Mardern.
Kann man Waschbären als Haustier halten?
So niedlich die Kleinbären aussehen, als Haustier sind sie nicht geeignet. Es sind Wildtiere, die von ihren spitzen Zähnen Gebrauch machen und damit nicht nur die Wohnungseinrichtung zerlegen können, sondern auch Menschen und Haustieren wie Katzen und Hunden ernsthafte Verletzungen zufügen können.
Auch Waschbären, die mit der Hand aufgezogen worden sind, sollten deshalb in speziellen Wildtierstationen leben und nicht im heimischen Wohnzimmer – sie bleiben auf Lebenszeit Wildtiere.
- Eigene Recherche
- Naturschutzbund Deutschland