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Hund beschäftigen: Diese Spiele können Sie zu Hause nachmachen | Tipps


Nur Gassi gehen reicht nicht
Einfache Tipps: So beschäftigen Sie Ihren Hund zu Hause

Manchmal müssen Hunde auch zu Hause beschäftigt werden. Wer es schlau anstellt, hat in seinem Vierbeiner auch noch eine Aufräumhilfe.

Aktualisiert am 27.02.2023|Lesedauer: 5 Min.
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Das Wetter ist mehr als ungemütlich, der Hund ist verletzt oder darf aus anderen Gründen gerade nicht herumtoben: Ganz ohne Spazierengehen kommen die Tiere natürlich nicht aus. Sie können Ihren Hund aber zusätzlich zu Hause mit allerlei Spielen beschäftigen, die ihn geistig auslasten. Wir haben einige Beschäftigungsideen für Sie zusammengestellt.

Hund zu Hause: Sie sollten mit ihrem Tier ausreichend spielen, denn Hunde sind schnell unterfordert.Vergrößern des Bildes
Hund zu Hause: Sie sollten mit ihrem Tier ausreichend spielen, denn Hunde sind schnell unterfordert. (Quelle: TeamDAF/getty-images-bilder)

Durch das Spielen mit dem Hund stärken Sie zudem die Bindung zu Ihrem Haustier – und da Hunde bis ins hohe Alter spielen, können auch die vierbeinigen Senioren entsprechend beschäftigt werden.

Wie viel Beschäftigung benötigt ein Hund?

Generell sollten Sie mit Ihrem Hund täglich etwa viermal Gassi gehen. Ein oder zwei Runden reichen einem Hund in der Regel nicht aus, um sein großes und kleines Geschäft zu verrichten. Wie häufig der Gassigang notwendig ist, hängt aber auch von der Rasse des Hundes ab. Schließlich brauchen lauffreudige Rassen wie Hüte- oder Windhunde mehr Auslauf als andere.

Beim Ausführen selbst geht es nicht nur darum, dass der Hund seine Blase und seinen Darm entleert. Im Gegenteil: Er will bewegt werden, braucht Gerüche zum Schnüffeln und will ständig Neues erleben, damit er geistig gefordert wird und seine Muskeln trainiert werden. Daher ist es sinnvoll, die Strecke beim Spazierengehen zu variieren oder Gegenstände apportieren zu lassen.

Doch mit dem Gassi gehen, ist es nicht getan. Sie sollten ihn auch zu Hause mit interessanten Beschäftigungen fordern. Aber Vorsicht: Zu viel ist auch nicht gut. Statt eine halbe Stunde am Stück für Beschäftigung zu sorgen und den Hund eventuell über seine Grenzen zu fordern, sind häufigere Spiele von fünf Minuten sinnvoller.

Denkspiel: Auspacken

Geistig anstrengend für die Tiere sind zum Beispiel Denkspiele. Damit wird zudem die Kreativität des Hundes gefördert. So lieben es viele Hunde, etwas auszupacken. Das ist ganz einfach zu bewerkstelligen: Stecken Sie zum Beispiel Futterstücke in Zeitungspapier und diese gemeinsam mit weiterem Papier in einen Karton.

Tipp: Wer möchte, kann den Karton auch noch zukleben und verpacken. Dann bekommt der Hund sein "Geschenk" überreicht und darf es auspacken. Das ist auch gut geeignet für ängstliche Hunde. Ihnen können Sie anfangs helfen, indem Sie zum Beispiel das Päckchen selbst ein Stückchen öffnen.

Suchspiele: Nasenarbeit ist anstrengend

Ob Handy, Lesebrille oder Autoschlüssel: Beim Suchspiel ohne Futter hat der Hund Spaß und lernt nebenbei noch Nützliches. Fuchteln Sie mit dem Gegenstand etwas vor dem Tier herum, legen es dann in Sichtweite vor ihm ab und geben den Suchbefehl. Der Fund wird belohnt und danach wird die Suche immer schwieriger, bis sich der Hund am Ende nur auf seine Nase verlassen muss.

Beliebt ist auch das Leckerli-Suchspiel. Dabei werden zum Beispiel Kausnacks in der Wohnung versteckt. Anfangs darf der Hund zuschauen und auf einen Befehl wie beispielsweise "Such" zu den Leckerlis laufen und diese fressen. Beim Wartenlassen kann sich der Hund zudem in Selbstkontrolle üben und gleichzeitig wird seine Frustrationstoleranz trainiert. Fortgeschrittene Hunde dürfen schließlich nicht mehr beim Verstecken der begehrten Beute zuschauen und müssen der Duftspur folgen.

Gut geeignet sind auch Schnüffelteppiche, die ähnlich wie Flokatis aussehen. Sie können im Handel gekauft oder mit ein bisschen Aufwand selbst gebastelt werden. In diesem Teppich werden die Futterstücke versteckt und müssen vom Hund gefunden werden. Allerdings sollte man es mit solchen Schnüffelspielen nicht übertreiben. Nasenarbeit ist für Hunde sehr anstrengend. Für den Anfang reichen fünf Minuten locker.

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Intelligenzspiel für Hunde selbst basteln

Ein Intelligenzspiel für Hunde können Sie auch ganz einfach selbst basteln. Dafür benötigen Sie nur eine Blumenpalette aus Plastik oder eine Muffinbackform, ein paar Bälle oder leere Becher und Leckerlis. Legen Sie die Leckerlis in die Vertiefungen der Palette oder der Backform und bedecken Sie sie mit den verschiedenen Gegenständen. Der Hund muss diese dann anheben, um an seine Belohnung zu kommen.

Wie das aussehen kann, sehen Sie auch im Video:

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Bewegungsspiel: Apportieren

Apportiert Ihr Hund gerne, lassen Sie einen Ball wegrollen. Erst beim Befehl "Bring den Ball!" darf das Tier ihn holen. Das wiederholen Sie mit anderen Gegenständen, die stets deutlich benannt werden. In einer zweiten Stufe können Sie zwei Dinge nebeneinanderlegen, jedoch nur für eines einen klaren Apportierbefehl geben.

Tricks beibringen

Geistig gefordert werden die Tiere beim Einstudieren von Hundetricks. So kann dem Hund zum Beispiel beigebracht werden:

  • die Hausschuhe zu holen
  • seinem Besitzer die Socken auszuziehen
  • Schubladen aufzumachen

Bringt Ihr Tier gerne Sachen, können Sie es auch aufräumen lassen. Legen Sie ein Spielzeug ins Zimmer und fordern Sie den Hund auf, es herzubringen. Sie selbst sitzen direkt neben der Kiste, in die der Hund das Spielzeug einräumen soll. Halten Sie die Hand über die Kiste und lassen Sie sich das Spielzeug zunächst geben. Ziehen Sie im Verlauf des Trainings die Hand weg – so lernt der Hund, dass er die Sachen in die Kiste werfen soll.

Tipp: Fortgeschrittene Hunde können mehrere Spielsachen aufräumen, die außerdem einen Namen haben. So können sie auf Befehl etwa den "Teddy" wegräumen, dann das "Schwein" und schließlich den "Ball".

Parcours aufbauen

Wer mehr Action möchte und entsprechend Platz hat, kann sich zu Hause einen kleinen Parcours aufbauen. So bilden mehrere hintereinander aufgestellte Stühle einen Tunnel, aus zwei Eimern und einem Besenstiel wird ein Hindernis zum Überspringen. Durch kleine Pylonen kann der Hund Slalom laufen. Oder der Mensch bildet mit seinen Armen einen Kreis und der Hund springt hindurch.

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Zerrspiele

Sehr beliebt und ein Klassiker sind Zerrspiele. Dabei ziehen Sie und Ihr Hund in entgegengesetzter Richtung an einem Spielzeug, zum Beispiel an einem Seil. Das ist allerdings nur für Hunde geeignet, die bei diesem Spiel nicht aggressiv werden, einen Spielabbruch akzeptieren, ihre Beute nicht verteidigen und bei denen das Verhältnis zu dem Menschen geklärt ist.

Gegen laute Geräusche desensibilisieren

Sie können die Beschäftigung im Haus auch für sinnvolles Training nutzen. So können Sie beim Hund auch die normalen Gehorsamsübungen wie "Sitz", "Platz" und "Bleib" abfragen.

Außerdem kann er im Haus desensibilisiert werden – zum Beispiel gegen laute Geräusche. Es gibt zum Beispiel CDs mit entsprechenden Geräuschen wie Donner. Spielen Sie die Geräusche zunächst leise ab, währenddessen spielen Sie mit dem Hund und geben ihm Leckerchen. So verbindet er die Geräusche mit etwas Tollem. Hat sich das Tier an die leisen donnernden Geräusche gewöhnt, können Sie sie immer lauter abspielen.

Spiel für draußen: Man Trailing

Beim Man Trailing – also der Suche nach Menschen – spüren Hunde eine bestimmte Person auf, zum Beispiel aus der Familie. Dafür geben Sie ihnen ein Kleidungsstück dieser Person zum Riechen und fordern sie dann auf, die Person zu suchen. Die Strecke bis zur versteckten Person darf am Anfang aber nicht zu lang sein, das muss nach und nach trainiert werden.

Unterforderte Hunde richten Unsinn an

Unterforderung tritt immer dann auf, wenn die Bedürfnisse des Hundes nicht ausreichend befriedigt werden. Die Folge: Der Hund sucht sich selbst eine Beschäftigung. Und das muss Ihnen nicht immer gefallen. Die Tiere nagen Möbel an, kratzen die Tapete von den Wänden oder versuchen, Kabelsalat zu entwirren – was sehr gefährlich werden kann.

Unterforderung kann Hunde unter Umständen richtig krank machen. Das gilt zwar nicht für alle Hunde. Gerade bei älteren Hunden kann die Langeweile aber irgendwann auch in Depressionen umschlagen.

Hunde brauchen auch Ruhepausen

Ein Hund kann sich generell nicht lange konzentrieren. Ist er zudem überfordert, kann es beispielsweise sein, dass er sich kratzt, häufig über das Maul schleckt oder unruhig ist. Typische Signale sind auch, wenn das Tier gähnt oder nicht mehr richtig mitmachen will.

Tipp: Ein Hund braucht auch mal Ruhe. Sie sollten die Übungen auf kurze, aber nicht feste Zeiten begrenzen, denn sonst fiebert der Hund ihnen entgegen. Wenn die Übungen jeden Tag immer weiter gesteigert werden, kann ein Hund eine gewisse Sucht entwickeln und immer mehr einfordern. Da ist Augenmaß notwendig, damit Sie nicht zum Animateur des Hundes werden.

Wichtig: Sie müssen die Kontrolle behalten

Wer mit seinem Hund trainiert, sollte stets die Kontrolle behalten. Sie müssen über das Spiel, die Übungen und den Zeitpunkt selbst bestimmen, nicht das Tier. Wenn nämlich der Hund bestimmt, kann das Auswirkungen auf die Rangordnung zwischen Mensch und Tier haben.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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