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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Kleine Katzenkunde Wachsen Schnurrhaare eigentlich nach?

Als Katzenbesitzer finden Sie dann und wann ein Schnurrhaar des Stubentigers, aber wächst das eigentlich nach? Wir verraten es Ihnen.
Die Schnurrhaare sind das wichtigste Tastinstrument Ihrer Katze. Fällt eins aus, entdecken Sie es meist mit bloßem Auge auf dem Boden. Aber was heißt das dann? Ist das Schnurrhaar für immer verloren oder wächst ein neues Exemplar nach? Die spannenden Antworten finden Sie hier.
Wachsen Schnurrhaare der Katze wieder nach?
Ein Schnurrhaar auf dem Boden ist deutlich auffälliger als die üblichen Fellflocken in Katzenhaushalten. Sorgen sind unbegründet, der Verlust abgenutzter Schnurrhaare ist normal. Für jedes ausgefallene Tasthaar wächst ein neues nach, die Katze orientiert sich in der Zwischenzeit mit ihren verbliebenen Schnurrhaaren. Der Haarverlust ist so normal wie das gelegentliche Erbrechen der Tiere.
Achtung: Fallen Ihrer Katze vermehrt Schnurrhaare aus, ohne dass sie wieder nachwachsen, suchen Sie den Tierarzt auf. In diesem Fall kann eine Hauterkrankung dahinterstecken.
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Wofür haben Katzen Schnurrhaare?
Schnurrhaare sind nicht nur eine niedliche Dekoration rund um die Katzenschnauze, sondern haben eine wichtige Funktion. Sie dienen Ihrem Stubentiger zum Ertasten der Umgebung. Das Schnurrhaar wächst tief bis ins Nervensystem und ist mit zahlreichen Nervenfasern verbunden. Spürt die Katze nun eine Bewegung an ihrem Schnurrhaar, geht diese bis ins Gehirn des Tieres. So können sich beispielsweise blinde Tiere perfekt orientieren, obwohl sie mit den Augen nichts mehr sehen.
Wussten Sie, dass eine Katze rund 156 Schnurrhaare hat? Rund um die Schnauze sind es allerdings nur bis zu 60 Stück. An Unterlippen, Wangen und Kinn wachsen weniger auffällige Exemplare, die aber ebenfalls der Orientierung dienen. Wenn Sie an einer schlafenden Katze vorbeigehen, nehmen die sensiblen Tasthaare bereits den Lufthauch wahr, ohne dass das Tier die Augen öffnen müsste. Faszinierend, oder?
Können Katzen ohne Schnurrhaare leben?
Die Katze stirbt zwar beim Verlust ihrer Schnurrhaare nicht, verliert aber einen ihrer Sinne. Es gibt Katzenrassen, die extra haarlos gezüchtet wurden – sie gehören zu den Qualzuchten. Verliert die Katze Ihre Schnurrhaare vollständig, verliert sie die Orientierung und den Gleichgewichtssinn. Die Härchen dürfen daher niemals gekürzt werden, die Nervenbahnen beginnen bereits in den Enden.
Einige Katzenrassen wie die Heilige Birma oder auch die Siam-Katze erkranken im Laufe ihres Lebens häufig an Alopezie. Das ist ein genetisch bedingter Haarausfall, der die Schnurrhaare betrifft. In heimischer Umgebung sind sie mit dieser Krankheit überlebensfähig, in freier Natur wird es jedoch schwer.
- Eigene Recherche