Giftige Substanzen Diese Risiken birgt der Herbst für Hunde
Hundebesitzer sollten gerade im Herbst vermehrt auf ihre kleinen Weggefährten achten. Im Laub, aber auch zu Hause, verbergen sich tückische Gefahren, die lebensbedrohlich werden können.
Fallen im Herbst die Blätter, findet sich im Laub so manche Nuss oder Kastanie. Sie wecken bei vielen Hunden den Spieltrieb. Doch die scheinbar harmlosen Früchte können bei Hunden lebensbedrohliche Vergiftungen auslösen. Halter sollten beim Gassi gehen also genau hinschauen, womit das Tier spielt, rät Tina Hölscher, Tierärztin bei der Tierschutzorganisation "Aktion Tier".
Torkeln und Erbrechen als Warnsignale
Schon nach kurzer Zeit zeigen sich dann unter Umständen typische Vergiftungssymptome beim Tier: Torkeln, Erbrechen, Lethargie zählen zu den harmloseren Folgen. Eine höhere Menge Gift kann zu Herzrasen, einer hohen Atemfrequenz und Krämpfen wie bei einem epileptischen Anfall führen, erklärt Hölscher. Auf Berührungen reagiert der Hund dann oft panisch. Auch vermehrter Speichelfluss kann ein Indiz sein.
Verhält sich der Hund apathisch oder zeigt Unwohlsein, sollten Halter zum Tierarzt gehen. Das gilt auch, wenn er die ersten Anzeichen einer Vergiftung zeigt, rät Tina Hölscher. Ansonsten kann dies tödlich für das Tier enden. Damit es gar nicht so weit kommt, ist es aber besser von vornherein auf alternatives Wurfspielzeug zurückzugreifen.
Vorsicht im Wald: Diese Pflanzen können lebensbedrohlich sein
- Die grünen Fruchtschalen der Walnüsse etwa enthalten oft giftige Schimmelpilze. Sie können das Nervensystem angreifen und für das Tier unter Umständen tödlich sein. Besonders heikel: Die Substanzen sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen. So kann das Kauen auf einer einzigen Walnuss für Vierbeiner tödlich enden.
- Auch Kastanien bergen Gefahren für Hunde: Einmal im Übereifer verschluckt, können sie je Größe des Tieres zu einem Darmverschluss führen. "Der Hund erbricht sich jedes Mal, wenn er etwas frisst", erklärt Hölscher. Viel schlimmer aber ist, dass die vom Verschluss betroffene Stelle der Darmwand nicht mehr durchblutet wird und abstirbt. Dann könne nur noch eine Operation den Hund retten.
Gefahren lauern auch zu Hause
Wird es draußen ungemütlich, sorgen Schokolade und Nussgebäck beim Menschen für einen Endorphinschub – doch Hunde können sich damit vergiften.
- Frisst das Tier etwa Macadamianüsse, kann es zu Erbrechen, Bauchschmerzen, Lahmheit, Zittern und Fieber kommen. Die Symptome zeigen sich oft nach weniger als zwölf Stunden.
- Bei Weintrauben sowie Rosinen können akutes Nierenversagen und Tod innerhalb von 24 bis 72 Stunden eintreten, erklärt die Tierärztin. Gefährlich für Hunde kann bereits eine Dosis von 10 bis 30 Gramm Weintrauben pro Kilogramm Körpergewicht werden.
- Auch Schokolade sollte man immer gut verstecken. Denn Hunden und Katzen fehle ein Enzym, um das in Schokolade enthaltene Theobromin abzubauen. "Schon eine halbe Tafel Zartbitterschokolade kann für einen Yorkshire-Terrier tödlich sein", warnt Hölscher.
Schnell handeln beim ersten Verdacht
Um das Tier zu retten, muss die Giftaufnahme verhindert werden. Dazu spritzen Tierärzte ein Mittel, das Erbrechen auslöst. "Dies nützt jedoch nur etwas, wenn die Spritze etwa ein bis zwei Stunden nach der Aufnahme der Schokolade erfolgt", gibt Hölscher zu bedenken.
Ist der Zeitraum überschritten, kann der Tierarzt nur noch versuchen, die Giftstoffe durch die Gabe von Aktivkohle zu binden. Deshalb sollten Halter beim Verdacht auf eine Vergiftung schnell reagieren.
- Nachrichtenagentur dpa