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Enten füttern: Auf keinen Fall Brot als Futter geben – das hat Folgen


Gute Absicht, schlechte Folgen
Bis zu 1.000 Euro Strafe: Warum Sie Enten nicht mit Brot füttern sollten

Gerade mit Kindern ist Enten füttern mit altem Brot sehr beliebt. Doch das schadet den Tieren mehr, als es hilft – und kann teuer werden.

Aktualisiert am 14.12.2024|Lesedauer: 3 Min.
Von dpa, sah
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Mit dem Füttern von Enten wollen Eltern oder Großeltern den Nachwuchs für die Natur begeistern. Dann geht es mit altem Brot in der Tasche zu einem Teich oder See. Doch genau davor warnt die Deutsche Wildtier Stiftung. "Das ist falsch verstandene Wildtierliebe", sagt Stiftungssprecherin Jenifer Calvi.

Ente: Sie ernährt sich eigentlich von Gräsern, Insekten, Wasserpflanzen und Wassertieren.Vergrößern des Bildes
Ente: Sie ernährt sich eigentlich von Gräsern, Insekten, Wasserpflanzen und Wassertieren. (Quelle: blickwinkel/imago-images-bilder)

Denn obwohl oft Schilder an Seen darauf hinweisen, keine Enten zu füttern, halten sich nicht alle daran. Sie denken, sie tun den Wasservögeln etwas Gutes. Doch das ist nicht der Fall. Gerade, wenn es sich beim Futtermittel um Brot handelt.

Enten: Darum ist Brot zum Füttern tabu

Brot ist für Vögel völlig ungeeignet. Den Tieren droht durch Brot als Futter nämlich der Erstickungstod. Große Mengen trockenes Brot können durch aufgenommenes Wasser im Hals oder Magen der Tiere aufquellen. Außerdem ist Brot für Enten viel zu salzig, quillt im Magen auf und hat keinen Nährwert für sie. Stattdessen bekommen sie Bauchweh und Magenbeschwerden.

Teilweise landen ganze Brötchen oder Brotscheiben im Wasser – oft viel zu groß, um von Enten zerkleinert werden zu können. Die Futterreste sinken auf den Gewässergrund hinab und verfaulen dort.

Mit bösen Folgen: Der beim Zersetzungsprozess verbrauchte Sauerstoff fehlt den Fischen und Wasserpflanzen. Bei sehr starker Verschmutzung des Gewässers kann der Sauerstoffgehalt so stark absinken, dass Fische sterben und Pflanzen eingehen. Im schlimmsten Fall kann das Gewässer sogar wegen zu wenig Sauerstoff kippen.

Jagd auf Brot ist purer Stress für die Enten

Nicht zu unterschätzen ist auch, dass die Enten bei der Jagd nach den Brotstückchen untereinander in Stress geraten. "Das kostet sie Energie und das ist gerade jetzt im Winter sehr schlecht", sagt Calvi. Enten haben zwar eine Kältestrategie, dennoch müssen sie mit ihren Kräften haushalten und Energie sparen. "Daher sollte man tunlichst vermeiden, sie aufzuscheuchen."

Das Füttern mit Brot lockt zudem auch andere Enten, Schwäne, Gänse, Tauben und Ratten an. Das sorgt auch für viel Unruhe am Teich. Zudem kann das überschüssige Brot schimmeln und die Standorte verdrecken.

Alternativen verfüttern

Enten und Schwäne ernähren sich von Gräsern, Insekten, Wasserpflanzen und Wassertieren, wovon sie in ihrer Umgebung in der Regel mehr als genug finden. Wer trotz alledem nicht auf das Füttern verzichten möchte, verfüttert lieber spezielles Futter für Wasservögel aus dem Zoohandel. Auch Haferflocken oder klein geschnittenes Obst essen Enten gerne.

Allerdings sollte das Futter nicht ins Wasser geworfen, sondern nur am Ufer verfüttert werden. Aber bitte nicht aus der Hand. Denn es ist wichtig, dass die natürliche Scheu der Tiere erhalten bleibt. Sonst können sie leicht Opfer von Hunden, Katzen oder dem Straßenverkehr werden.

Und weniger ist mehr: Es sollte nur die Menge an Futter verteilt werden, die die Tiere in kurzer Zeit auch fressen. Bleibt dennoch einmal Futter übrig, sollte es aufgesammelt und entsorgt werden.

Füttern trotz Verbotsschild kann teuer werden

Wo "Enten füttern verboten"-Schilder stehen, sollten sich Tierfreunde auch daran halten. Der Tiere zuliebe und durchaus auch mit Blick auf den eigenen Geldbeutel. Denn die Missachtung eines Fütterungsverbots gilt der Stiftungssprecherin zufolge als Ordnungswidrigkeit und kann je nach Ort zwischen 25 und 1.000 Euro kosten. "Wer es wirklich gut meint mit den Tieren sollte sich also darauf beschränken, sie zu beobachten – ohne Brot in der Tasche."

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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