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Frettchen: Alles Wissenswerte lesen Sie hier


Kleine Wirbelwinde
Frettchen: Alles Wissenswerte lesen Sie hier

Frettchen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit als Haustier. Einen Steckbrief der possierlichen Tiere und was sie über die Haltung von Frettchen wissen sollten, erfahren Sie hier.

27.08.2014|Lesedauer: 4 Min.
Annika Ritter
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Frettchen Steckbrief: Lebensdauer, Gewicht, Größe und Aussehen

Genau genommen sind Frettchen die domestizierte Form des wildlebenden Iltis und gehören zu den Marderartigen. Nach jahrhundertelanger Züchtung, ursprünglich zu Jagdzwecken, entstand die Haustierform des Frettchens.

Frettchen schmusen gerne mit Artgenossen und verschlafen dabei mehr als die Hälfte des TagesVergrößern des Bildes
Frettchen schmusen gerne mit Artgenossen und verschlafen dabei mehr als die Hälfte des Tages (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Die wuseligen Tiere sind beliebt, da sie schnell zahm werden und einen verspielten Charakter haben. Ein weiterer Vorteil gegenüber anderen Haustieren ist, dass Frettchen weder tag- noch nachtaktiv sind - ganz anders also als zum Beispiel Hamster. Sie gelten als dämmerungsaktiv, passen sich aber dem Tagesrhythmus Ihrer Besitzer sehr gut an. Generell verschlafen die Tiere das meiste vom Tag, nämlich bis zu 18 Stunden. Die Lebenserwartung der Langschläfer beträgt zwischen acht und zehn Jahren.

Die Tiere tragen meist die typischen Fellzeichnungen des wilden Iltis, doch auch Albinos und weitere Farbschattierungen sowie Mutationen können Sie käuflich erwerben. Ein Fellwechsel, zwei mal im Jahr, fällt allerdings bei jeder Zuchtform an. Im Herbst wächst den Tieren eine dicke und hellere Unterwolle, welche im Frühjahr gegen das dunklere Sommerfell getauscht wird.

Der gedrungene, langgestreckte Körperbau von Frettchen ähnelt dem von Wieseln und Mardern. Die Größe der unterschiedlichen Geschlechter variiert: Männliche Frettchen, auch Rüden genannt, haben eine Körperlänge von etwa 35 bis 55 Zentimeter, während Fähen, die weiblichen Frettchen, nur ca. 25 bis 40 Zentimeter erreichen. Auch das Gewicht unterscheidet sich stark: Rüden wiegen bis zu zwei Kilogramm, während Fähen meist nur bis zu einem Kilogramm schwer werden.

Lebensraum und Haltung von Frettchen

Frettchens nächster Verwandter, der Iltis, ist fast überall in Europa beheimatet. Sein Lebensraum erstreckt sich über Waldränder, Wiesen und Felder. Er lebt zwar meist nur auf dem Boden, kann aber auch gut klettern und schwimmen. Da Frettchen speziell als Haustiere gezüchtet werden, lassen sie sich sowohl in einer Wohnung als auch in einem Außengehege halten.

Laut der Online-Ausgabe von "Ein Herz für Tiere" sollte der Käfig nicht mit Stroh oder Streu ausgelegt werden, da die Tiere das Einstreu verschlucken können, was im schlimmsten Fall zu einem Darmverschluss führt. Besser geeignet sind ausrangierte Bettlaken, alte Handtücher und Wolldecken.

Frettchen lieben es frei durch die Wohnung flitzen zu können, doch nicht immer ist dies möglich. In jedem Fall brauchen Sie ein Gehege, welches mindestens 120 x 80 x 160 Zentimeter groß sein sollte. Am besten eignet sich ein Käfig oder eine Voliere mit mehreren Etagen. Diese können Sie über Röhren, Treppen oder Leitern miteinander verbinden.

Die Ausstattung können Sie individuell auf die Bedürfnisse und Charaktere ihrer Frettchen abstimmen. Besonders beliebt sind Hängematten, mehrere Schlafplätze und Versteckmöglichkeiten aus unterschiedlichen Materialien. Sie können die Einrichtung immer etwas verändern und Gegenstände austauschen, so wird Ihren Frettchen nicht langweilig. Je nach Verschmutzung des Käfigs sollten Sie diesen mindestens einmal wöchentlich oder spätestens alle zwei Wochen reinigen.

Die Maderartigen brauchen viel Platz. Täglicher Auslauf ist auf jeden Fall erforderlich um die Tiere artgerecht zu halten. Sichern Sie Ihre Wohnung jedoch gut ab: Kabel sollten nicht frei zugänglich sein und giftige Pflanzen sollten ebenfalls entfernt werden.

Füttern Sie Ihre Wirbelwinde mit Nass- und Trockenfutter. Frettchen sind Raubtiere und benötigen daher fleischliche Kost, wie zum Beispiel Eintagsküken, frisches Fleisch oder Fisch. Etwa 80 Prozent der Nahrung sollte aus tierischen Protein bestehen, der Rest sollte Getreide, Gemüse und Obst beinhalten. Schweinefleisch dürfen Sie nicht verfüttern, denn es kann den für Frettchen tödlichen Aujeszky-Virus enthalten. Ein möglichst abwechslungsreicher Speiseplan ist ein Muss. Wichtig ist, dass Sie Ihren Frettchen rund um die Uhr Nahrung und Wasser zur Verfügung stellen.

Pflege und Vergesellschaftung

Wilde Iltisse sind Einzelgänger. Frettchen hingegen sind sehr gesellig und sozial und brauchen Spielgefährten. Am wohlsten fühlen sie sich in einer größeren Gruppe mit mindestens einem weiteren Artgenossen. Halten Sie daher nie ein Frettchen allein, dies kann zu Verhaltensstörungen führen. Neben dem gemeinsamen Toben werden Sie Ihre Frettchen oft beim Kuscheln beobachten können. Sie brauchen sich übrigens keine Sorgen zu machen von Ihren Haustiere keine Aufmerksamkeit zu bekommen: Trotz der Artgenossen um sie herum suchen die Tiere den menschlichen Kontakt.

Vergesellschaften können Sie problemlos Pärchen und Fähen, lediglich zwei Rüden sollten nicht zusammen gehalten werden. Bedenken Sie, dass Sie Ihre Frettchen, unabhängig vom Geschlecht, auf jeden Fall kastrieren lassen müssen. Wenn Frettchen geschlechtsreif werden, beginnt die Paarungszeit, die sogenannte Ranzzeit. Wenn Fähen nicht kastriert werden, können Sie in die Dauerranz fallen, die wiederrum tödlich enden kann. Rüden sollten aus sozialen Gründen kastriert werden, denn sonst würden Sie versuchen sich mit den anderen Gruppenmitgliedern zu decken, unabhängig vom Geschlecht. Auf Dauer würde dies zu Unruhen in der Gruppe führen.

Frettchen fordern Ihre Mitbewohner meist durch leichtes Zwicken zum Spielen auf. Auch beißen die Tiere, wenn sie Angst oder Schmerzen verspüren oder nicht ausgelastet sind. Möchten Sie dieses Verhalten unterbinden, sollten Sie zuerst die Ursache für das Beißen ermitteln. Beobachten Sie das Beißverhalten ihres Frettchen und suchen Sie lieber einen Tierarzt auf, falls Sie die Ursache nicht klar erkennen können.

Nicht nur durch Beißen geben die Tiere Ihre Stimmung bekannt, auch die Laute und Körpersprache Ihres Frettchens lassen auf den Gemütszustand schließen. Das sogenannte "Muckern" zum Beispiel drückt das Wohlwollen oder das Unbehagen bei Erregung oder Aufregung Ihres Mitbewohners aus. Diese charakteristischen, quietschenden Laute, die an ein Stottern erinnern, werden Sie häufig beim Spielen oder auf Erkundungstouren hören können.

Frettchen gelten als reinlich und benutzen häufig nur eine Ecke im Käfig als Toilette. Die Stubenreinheit funktioniert aber nicht zuverlässig außerhalb des Geheges. Mithilfe von Katzenklos können Sie die Reinlichkeit zwar trainieren, richtig stubenrein werden Frettchen üblicherweise jedoch nicht.

Frettchen zähmen

Wie bei vielen anderen Haustieren, können Sie Frettchen mit Futter zähmen. Bieten Sie den Tieren Leckerbissen aus ihrer Hand an, so gewöhnen sie sich an Ihren Geruch und Nähe. Geduld ist hier das Zauberwort. Vermutlich wird sich Ihr neues Haustier zuerst das Futter schnappen und an einem anderen Ort vernaschen. Nach einigen Tagen jedoch wird das Frettchen seine Scheu verlieren und bald auch auf Ihre Hand klettern. Versuchen Sie, das Tier nicht zu überrumpeln und sofort zu streicheln, dies kann es verängstigen.

Geben Sie Ihren neuen Mitbewohnern Zeit sich einzuleben, dann werden Sie durch zutrauliche und muntere Tiere belohnt.

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