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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Hunde Erziehungshalsband: Sinnvoll oder eher schädlich?
Das Erziehungshalsband wird vor allem bei großen, aktiven Hunden eingesetzt, um sie unter Kontrolle zu halten. Kritiker sehen allerdings ein Gesundheitsrisiko für die Hunde in den speziellen Halsbändern und warnen vor falschen Erziehungsmaßnahmen.
Wie funktioniert ein Erziehungshalsband beim Hund?
Beim Erziehungshalsband handelt es sich um Halsbänder für Hunde, die auf Veranlassung des Hundeführers bestimmte unangenehme Reize an den Hund aussenden. So gibt es zum Beispiel Halsbänder, die per Knopfdruck aktiviert werden und starke Duftstoffe ausstoßen, die den Hund bei einer unerwünschten Verhaltensweise unterbrechen sollen. Gängig sind unter anderem Flüssigkeiten mit Zitronenaroma. Sogenannte Anti-Bell-Halsbänder müssen gar nicht erst vom Hundehalter aktiviert werden, sondern schalten sich automatisch ein, sobald der Hund bellt.
Bei einer anderen Variante sendet das Erziehungshalsband ein Ultraschallsignal aus, das ähnlich unangenehm auf Hunde wirkt, wie der Duftreiz. Eine noch stärkere Bestrafung erfahren Hunde durch ein Halsband das Stromstöße abgibt. Laut Angaben des Deutschen Tierschutzbunds wurden diese Geräte bereits im Jahr 2006 durch ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig verboten. Trotzdem sind im Handel noch immer Halsbänder erhältlich, die elektronische Impulse aussenden.
Befürworter und Kritiker
Während Befürworter betonen, dass das Erziehungshalsband gerade Problemhunde unter die Kontrolle des Hundeführers bringen kann und durch die Distanz zwischen dem Bestrafungsreiz und dem Menschen angeblich kein Vertrauensbruch zwischen Hund und Mensch entsteht, lehnen Kritiker das Erziehungshalsband strikt ab. Grund: Nach Angaben des Tierschutzbunds sind Hunde nicht in der Lage, den Zusammenhang zwischen der eigenen Handlung und der Strafe über das Erziehungshalsband nachzuvollziehen.
Selbst Befürworter sehen vor allem eine Gefahr in der falschen Anwendung der Erziehungsgeräte. Gibt der Hundeführer das Signal zur Bestrafung beispielsweise zu spät ab, hat das Haustier keine Chance, sein Fehlverhalten zu erkennen und wird stark verunsichert. Im schlimmsten Fall könne es dadurch laut dem Tierschutzbund zu Verhaltensstörungen beim Hund kommen.
Empfehlung für die Nutzung von Erziehungshalsbändern
Generell wird Hundehaltern empfohlen, die Hundeerziehung auf Konsequenz und Lob bei richtigem Verhalten aufzubauen und nicht auf das Erziehungshalsband zurückzugreifen. Als akzeptabel sieht der Deutsche Tierschutzbund die Nutzung von Erziehungshalsbändern nur in Ausnahmefällen und nur durch Personen, die einschlägige Erfahrungen in der Hundeausbildung besitzen.