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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Edelfalter Distelfalter: Der wandernde Schmetterling
Der Distelfalter kommt als Wanderfalter viel herum. Eigentlich im Norden Afrikas beheimatetet, ziehen alle paar Jahre Schwärme von Millionen Schmetterlingen auf Nahrungssuche nach Mittel- und Nordeuropa. Ein beeindruckendes Schauspiel, das aber nicht alle Exemplare heil überstehen.
Distelfalter: Heimat in Nordafrika
Die Heimat des Distelfalters (Vanessa cardui) liegt in den subtropischen Steppengebieten Nordafrikas, teilweise auch in Südeuropa. Die äußeren Flügel, des aus der Familie der Edelfalter stammenden Schmetterlings, sind schwarz-gelblich und tragen mehrere weiße Flecke, die inneren Flügel sind dagegen orange mit schwarzen Punkten und Flecken.
Der Distelfalter verfügt laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) über eine Flügelspanne von 50 bis 65 Millimeter.
Von Mai bis Juni fliegen die Distelfalter teilweise von Nordafrika nach Südeuropa, wo sie ihre Eier an den Blattoberseiten der von ihnen bevorzugten Futterpflanzen ablegen, wie zum Beispiel an Kürbisgewächsen, Weinreben, Brenneseln, Kletten oder den namensgebenden Disteln. Bis zu zwei Generationen können die Schmetterlinge in Europa ausbilden - die erste von Juni bis Juli, die zweite von August bis September.
Milliarden von Schmetterlingen
Etwa alle zehn Jahre kommt es vor, dass die Distelfalter in Schwärmen von Milliarden Tieren aus Nordafrika und Südeuropa über die Alpen gen Norden auf Nahrungssuche ziehen. Das Wanderverhalten ähnelt dem von Zugvögeln, doch obwohl die Schmetterlinge in Verbünden unterwegs sind, konnte bislang noch keine Kommunikation zwischen ihnen nachgewiesen werden.
Mithilfe starker Winde lassen sich die Distelfalter teilweise bis hinauf nach Skandinavien und sogar bis Island tragen. Viele Distelfalter sind den Strapazen dieser Langstreckenflüge jedoch nicht gewachsen und sterben während ihrer Wanderungen nach Norden.
Gegen Ende des Sommers verpassen viele Distelfalter den richtigen Zeitpunkt, um wieder in ihre nordafrikanische Heimat zurück zu fliegen und verenden dann oft massenhaft an den Gebirgshängen der Alpen.