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So wecken Sie Schildkröten sanft aus dem Winterschlaf


Schildkröten
Schildkröten behutsam aus dem Winterschlaf wecken

Rund fünf Monate haben die Schildkröten geschlafen. Jetzt wachen sie langsam aus dem Winterschlaf auf. Besitzer sollten jetzt ganz behutsam mit den Reptilien umgehen und sie langsam an die wache Phase gewöhnen. Mit den folgenden Schildkröten-Tipps startet Ihr Schützling gut in den Sommer.

20.04.2012|Lesedauer: 3 Min.
dpa-tmn, dpa-tmn
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Schildkröten können im Kühlschrank überwintern

Fünf Monate Ruhe sind genug - wenn es wärmer wird, wachen Schildkröten aus dem Winterschlaf auf. Die graue Jahreszeit haben sie in einer Kiste verbracht, meist im kühlen Keller oder sogar im Kühlschrank. Letzteres hört sich für Laien grausam an, ist aber nach Auskunft von Experten völlig in Ordnung. "Bei fünf Grad im Kühlschrank ist optimal", sagt etwa der Tierarzt Michael Pees von der Klinik für Vögel und Reptilien an der Universität Leipzig. Viel kälter darf es nicht werden, ansonsten drohen Erfrierungen.

Wachen Schildkröten aus dem Winterschlaf auf, müssen Besitzer behutsam mit ihnen umgehen.Vergrößern des Bildes
Wachen Schildkröten aus dem Winterschlaf auf, müssen Besitzer behutsam mit ihnen umgehen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Bei schlafenden Tieren auf das Gewicht achten

Schildkröten brauchen ihren winterlichen Schlaf, der eigentlich eine Winterstarre ist, weil sie in der Natur sonst nicht überleben könnten. In der kalten Jahreszeit finden sie nichts zum Futtern, keine Sonne wärmt sie. Deshalb ziehen sie sich zurück - auch wenn sie als Haustier im Winter genug zu fressen bekämen. Doch eine Schildkröte ohne Winterstarre wird auf die Dauer träge. Wenn die Tage kürzer werden, fährt ihr Körper Atmung, Bewegung und Stoffwechsel nach unten. Das Herz schlägt nur noch einmal in der Minute. Ab und zu sollten Besitzer aber nach ihr schauen, außerdem sollte das Tier öfters auf die Waage gesetzt werden. "Sie darf etwa acht bis zehn Prozent an Gewicht verlieren", erklärt Pees. "Wird es mehr, muss die Winterstarre abgebrochen werden."

Ein warmes Bad regt den Stoffwechsel an

Wenn die Schildkröte durchschläft und im Frühling aufwacht, wird ihre Kiste zunächst am besten in einen wärmeren Raum gestellt. "Um sie richtig wach zu kriegen und den Stoffwechsel anzuregen, sollte die Schildkröte gebadet werden", rät der Magdeburger Tierarzt Klaus Kutschmann. Dazu wird das Tier in ein Becken mit warmem Wasser gesetzt und vorsichtig damit benetzt. Anschließend darf es wieder in seine gewohnte Umgebung zurück, in der es möglichst sein Lieblingsfutter als erste Mahlzeit finden sollte.

Schildkröten vor Hunden schützen

Im Sommer können Schildkröten im Freien gehalten werden. Allerdings sollten sie in einem Gehege untergebracht werden, in dem ihnen Greifvögel, Hunde, Katzen oder Ratten nichts antun können. Außerdem kommt eine Schildkröte zwar langsam, aber stetig voran: Sie kann leicht entwischen. "Auf keinen Fall darf ihr Panzer angebohrt und ein Strick durchgezogen werden. Das ist Tierquälerei", warnt Kutschmann. Denn der Panzer der Schildkröte ist nicht tot wie etwa der Fingernagel bei Menschen, sondern sehr empfindlich.

Schildkröten mögen Wärme

In ihrem Zuhause sollte die Schildkröte die Möglichkeit haben, sich an einen kühlen Platz zurückzuziehen, wenn es ihr zu heiß wird. Andererseits benötigt sie als wechselwarmes Tier dringend genügend Licht und Wärme, um überhaupt auf Betriebstemperatur zu kommen. Wenn alles gut läuft, kann ein solches Tier locker über 60 Jahre alt werden. Wenn sich also ein Erwachsener eine Schildkröte kauft, wird diese ihn vermutlich überleben. Der Deutsche Tierschutzbund in Bonn ist auch aus diesem Grund kein Fan davon, wenn Schildkröten privat gehalten werden. Die Haltung sei anspruchsvoll und könne bei Unkenntnis leicht zur Tierquälerei werden, sagt Marius Tünte.

Bei Erkrankungen ist meist eine falsche Haltung schuld

Wird eine Schildkröte krank, liegt das meist an einer falschen Haltung. So können Weibchen etwa ihre Eier nicht legen, weil es zu kalt ist. Oder sie verletzen sich am Panzer, weil ihr Schnabel und die Nägel zu lang sind. Auch bei der Ernährung kann einiges falsch gemacht werden. "Sie fressen alles Grüne", sagt Kutschmann. So zum Beispiel Brennnesseln, Löwenzahn und Gänseblumen. Obst sollte nur sehr selten gefüttert werden, da es viel Zucker enthält. Tierische Produkte sind tabu, sehr wichtig ist dagegen Calcium, das die Schildkröte für ihren Panzer braucht.

Schildkröten sind im Prinzip Einzelgänger, können aber gut zusammen mit Artgenossen gehalten werden. Der Magdeburger Tierarzt Klaus Kutschmann empfiehlt jedoch, auf keinen Fall zwei Männchen zusammen in ein Gehege oder Terrarium zu setzen. "Sie werden gegenseitig versuchen, sich zu vertreiben", sagt Kutschmann

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