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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Haustiere Katzen: Biss kann zur Blutvergiftung führen
Jeder Katzenbesitzer wurde schon einmal von seinem Stubentiger gebissen. Zum Arzt gehen die Meisten deswegen nicht. Dabei sollte man solche Wunden nicht unterschätzen. Immerhin kann der Biss einer Katze schwere Entzündungen oder sogar eine Blutvergiftung hervorrufen. Wir haben eine Expertin gefragt, wie gefährlich Bisse wirklich sind.
Katzen: Bisse sind unterschätzt
Wer von einem Hund gebissen wird, geht meistens schnell zum Arzt. Wer aber von einer Katze gekratzt oder gebissen wird, sucht selten medizinische Hilfe. Dabei kann ein Katzenbiss gefährlicher sein als der eines Hundes. "Eine Katze trägt viele Bakterien aus ihrer Umgebung im Maul mit sich herum", sagt die Tierärztin Dr. Astrid Behr vom Bundesverband praktizierender Tierärzte. Auch der kleinste Biss sollte daher medizinisch versorgt werden.
Im schlimmsten Fall droht eine Blutvergiftung
"Katzen haben sehr spitze Zähne. Ein Biss ist zwar oft nur ein kleiner Einstich, der sich schnell wieder verschließt", erklärt Behr. Der Stichkanal aber geht tief in die Hautschichten. Dort können sich Bakterien ungehindert ausbreiten, wenn man nicht handelt. Dies könne zu Gewebeschäden führen und sogar Sehnen, Gelenke und Knochen verletzen, so Behr. Wie bei jeder Infektion, besteht deshalb auch nach einem Katzenbiss die Gefahr einer Blutvergiftung.
"Bisswunde genau beobachten"
Um sich zu schützen, sollte man die Bisswunde desinfizieren. "Wichtig ist, die Stelle genau zu beobachten. Wenn sie nach zwölf Stunden immer noch gerötet ist oder schmerzt, sollte man sofort zum Arzt" warnt die Tierärztin. Eine wichtige Prophylaxe ist die Tetanus-Impfung. Der Erreger des Wundstarrkrampfs wird oft durch den Tierspeichel übertragen. Wer unsicher ist, wann die letzte Impfung erfolgte, sollte sie nach einem Katzenbiss sofort auffrischen lassen.