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Doodle: Ist die Mischung gesünder als ein Rassehund?


Trendhunde
Doodle-Mischlinge: So gesund sind sie wirklich

Von dpa, hja

Aktualisiert am 28.08.2024Lesedauer: 3 Min.
Der Cavapoo Hybridhund: Er ist eine Mischung aus einem Cavalier King Charles Spaniel und einem Klein- oder Zwergpudel.Vergrößern des Bildes
Der Cavapoo Hybridhund: Er ist eine Mischung aus einem Cavalier King Charles Spaniel und einem Klein- oder Zwergpudel. (Quelle: IMAGO / Pond5 Images)

Lockiges Fell und runde Knopfaugen – die Doodle-Mischlingshunde sind gerade sehr beliebt. Doch sind sie auch wirklich weniger krankheitsanfällig als reinrassige Hunde?

Diese teddyähnlichen Vierbeiner haben Sie sicher schon einmal auf der Straße gesehen. Designerhunde mit lustigen Namen wie der Cockapoo liegen gerade voll im Trend – ob sie wirklich gesundheitlich robuster als Rassehunde sind, hat nun eine Studie untersucht.

Allgemein gelten Mischlinge als gesünder im Vergleich zu speziellen Rassehunden. Für die Mischungen Labradoodle und Cockapoo trifft dies jedoch nicht zu, wie ein Forschungsteam im Fachblatt "PLoS ONE" berichtet.

Deshalb sind sie so beliebt

Stars wie Roger Federer, Chris Hemsworth oder Brie Larson haben ihn auch: Der Doodle-Hybridhund setzt sich aus einem Pudel und verschiedenen anderen Hunderassen zusammen. Diese Doodle-Mischungen gibt es:

  • Labradoodle (Labrador Retriever plus Großpudel)
  • Cockapoo (English Cocker Spaniel plus Pudel)
  • Cavapoo (Cavalier King Charles Spaniel plus Klein- oder Zwergpudel)
  • Goldendoodle (Golden Retriever plus Pudel)
  • Schnoodle (Schnauzer plus Pudel)
  • und viele mehr.

Zu seinen zugeschriebenen Eigenschaften gehört ein freundliches, verspieltes Wesen und ein allergiker-freundliches Fell. Da es sich jedoch um eine Mischung handelt, kann nie genau vorher gesagt werden, welche Eigenschaften letztlich wie stark bei den Welpen ausgeprägt sind.

Schon gewusst?

Die allergische Reaktion auf Hunde löst nicht direkt das Fell aus, sondern tierische Eiweißstoffe, die sich im Speichel, im Urin und in den Hautschuppen der Hunde befinden. Durch das Lecken des Körpers verteilt das Tier die Allergene auf dem Fell. Mehr dazu, erfahren Sie hier.

Haben Mischlinge einen Gesundheitsvorteil?

Bei der Entscheidung für einen solchen Mix meinen manche künftigen Hundehalter vielleicht, dass ihr Vierbeiner als Mischling ein geringeres Krankheitsrisiko hat. Denn Mischlingshunde gelten aufgrund des größeren Genpools als robuster im Vergleich zu Rassehunden. Das zeigte sogar eine Studie, die 2014 im Fachjournal "PLoS ONE" veröffentlicht wurde.

Laut den Forschungsergebnissen seien reinrassige Hunde häufiger an bestimmten Krankheiten erkrankt als Mischlinge. Das liege daran, dass Rassehunde oft auf ganz bestimmte Merkmale hin gezüchtet wurden – ihre Gesundheit spiele dabei weniger eine Rolle, schädliche Genvarianten häuften sich an.

Eine Studie liefert neue Erkenntnisse

Eine Forschungsgruppe unter Leitung des britischen Royal Veterinary College untersuchte nun, wie gesund Doodle-Hybridhunde sind. Dafür wurden die Besitzer von über 9.400 Hunden zu 57 häufigen Hundeerkrankungen befragt. Die Daten der Mischungen wurden mit denen reinrassiger Hunde wie Cavalier King Charles Spaniel, Cocker Spaniel, Labrador Retriever und Pudel verglichen.

In der Analyse wurden Alter, Geschlecht und Kastrationsstatus der Hunde sowie Alter und Geschlecht der Besitzer berücksichtigt. Die Ergebnisse zeigten, dass es bei fast 87 Prozent der Gesundheitsvergleiche keine signifikanten Unterschiede zwischen den Hybridhunden und ihren Ursprungsrassen gab.

Der Trend ist nicht unproblematisch

Genaue Zahlen darüber, wie viele der Hunde in Deutschland gemeldet sind, gibt es nicht. Der Grund: In den Statistiken werden sie wie andere Mischungen als "Mischlingshunde" geführt. Diese belegen regelmäßig den ersten Platz auf der Liste der beliebtesten Hunderassen hierzulande. Dass die Trendhunde boomen, sieht man allerdings am Welpengeschäft – mit zum Teil unseriösen Angeboten auf Kleinanzeigen-Portalen für horrende Preise.

Ein weiteres Problem: Weil die Hybridrassen nicht offiziell anerkannt sind, gibt es auch keine spezifischen Vorgaben für Züchter. Normalerweise werden die Zuchten von entsprechenden Zuchtverbänden kontrolliert. So kann die Gesundheit der Doodle-Hunde nicht ausreichend gewährleistet werden.

Nicht nur die Gesundheit ist wichtig

Die Annahme, dass Doodle-Mischungen gesünder sind als andere Hunderassen, ist also nicht haltbar, so lautet die Schlussfolgerung der Forschenden. Krankheitsanfälliger seien sie allerdings auch nicht.

Wenn Sie erwägen, sich einen Doodle-Hybrid zuzulegen, sollten Sie also lieber darauf achten, ob es sich um ein seriöses Angebot aus einer professionellen Zucht handelt. Prüfen Sie im Idealfall, ob die Elterntiere gesund sind. Ebenso sollte bei der Kaufentscheidung eine größere Rolle spielen, ob der Charakter und die Bedürfnisse des Hundes zum eigenen Alltag passen – statt nur nach speziellen optischen Merkmalen auszusuchen.

Verwendete Quellen
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