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Helmut Schmidt: Zitate und Leben des Altkanzlers


Schonungslos ehrlich
Helmut Schmidt: Zitate und Leben des Altkanzlers

Bundeskanzler, Ehegatte, Elder Statesman, Raucher – Helmut Schmidt (1918-2015) war und ist vieles, vor allem aber eins: eine faszinierende Persönlichkeit. Und ein großer Redner. Intelligente, tiefsinnige, aber auch lustige Helmut-Schmidt-Zitate finden Sie hier.

25.02.2016|Lesedauer: 3 Min.
uc (CF)
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1. Helmut-Schmidt-Zitate: Unverblümt und ehrlich

Helmut Schmidt war zeit seines Lebens bekannt für seine Ehrlichkeit und Direktheit – eine Eigenschaft, die dem Altkanzler laut "RP Online" den Spitznamen "Schmidt-Schnauze" einbrachte. Was denn seine große Vision sei, wurde der frühere Bundeskanzler (1974-1982) im Jahr 1980 vom "Spiegel" gefragt. Die Antwort ist ungewöhnlich:

Selten sah man Helmut Schmidt ohne Zigarette. Am 10. November 2015 starb er im stolzen Alter von 96 Jahren.Vergrößern des Bildes
Selten sah man Helmut Schmidt ohne Zigarette. Am 10. November 2015 starb er im stolzen Alter von 96 Jahren. (Quelle: Rainer Unkel/imago-images-bilder)
  • "Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen."

Auch die Frage, wie er denn all seine Aufgaben schaffe, beantwortete Helmut Schmidt in einem 2007er ARD-Interview mit dem ihm eigenen Charme – einer Mischung aus Weisheit und sanfter Ironie.

  • "Willen braucht man. Und Zigaretten."

Der vielleicht bekannteste Raucher Deutschlands: Helmut Schmidt ohne Zigarette im Mundwinkel – für viele Bundesbürger war und ist das fast unvorstellbar. Entsprechend hieß auch Schmidts Kolumne in der Wochenzeitung "Die Zeit": "Auf eine Zigarette mit Helmut Schmidt".

2. Helmut Schmidt: Politiker mit klaren Worten

Doch Helmut Schmidt konnte auch sehr ehrlich sein, ohne sich mit Ironie oder Humor zu schützen. "Spiegel Online" zufolge sagte er 2013 bei der Verleihung des Hanns Martin Schleyer-Preises:

  • "Wohl aber ist mir sehr klar bewusst, dass ich – trotz aller redlichen Bemühungen – am Tode Hanns Martin Schleyers mitschuldig bin. Denn theoretisch hätten wir auf das Austauschangebot der RAF eingehen können."

Helmut Schmidt bezog sich hier auf eine kritische Phase seiner Kanzlerschaft. Im sogenannten Deutschen Herbst des Jahres 1977 entführten Mitglieder der linksterroristischen Vereinigung Rote Armee Fraktion (RAF) den damaligen Präsidenten der Arbeitgebervereinigung BDA, Hanns Martin Schleyer. Schmidt verfolgte eine strenge Linie und verhandelte nicht mit den Geiselnehmern. Diese ermordeten Schleyer daraufhin.

Auch auf die Frage nach den düstersten Erfahrungen, die er gemacht habe, antwortete Schmidt im Jahr 2013 schonungslos offen – die Schleyer-Entführung ließ er dabei nicht aus:

  • "Zum einen der Tod meiner Frau. Zum anderen – viele Jahrzehnte davor – mein Besuch in Auschwitz. Und drittens die monatelange Kette von mörderischen Ereignissen, die mit Hanns Martin Schleyers Namen verbunden bleiben."

3. Auch das ist Helmut Schmidt: Ein volksnaher Ehemann

Über sechs Jahrzehnte waren Helmut Schmidt und seine Frau Loki verheiratet – schon in der Schule verstanden sich die beiden bestens:

  • "Meine Frau und ich waren ja in derselben Klasse; wir hatten eine ähnliche Handschrift, und es ist vorgekommen, dass Loki meine Hausaufgaben in mein Heft geschrieben hat, zum Beispiel in Mathematik, da war sie besser." ("Die Zeit", 2008)

Im Frühjahr 2015, rund acht Monate vor seinem Tod, erschien ein autobiografisches Buch Schmidts, namens "Was ich noch sagen wollte". Helmut Schmidt überraschte die Deutschen darin mit einem Bekenntnis: In den späten 1960er und den frühen 1970er Jahren hatte er eine Affäre mit einer anderen Frau. Schmidt nannte dies die einzig schwere Phase während seiner Ehe mit Loki:

  • "In unserer 68 Jahre währenden Ehe hat es ein einziges Mal etwas gegeben, was ein Außenstehender eine Krise nennen könnte. Ich hatte eine Beziehung zu einer anderen Frau."

Nicht nur in privaten Dingen zeigte sich Schmidt offen und als nahbarer Mensch. Auch mit einigen politischen Aussagen dürfte der Altkanzler dem Volk aus der Seele gesprochen haben – ein weiterer Grund dafür, dass sein Vermächtnis auch über sein Ableben hinaus andauern wird.

  • "Vor zehn Jahren wäre keiner auf die Idee gekommen, dem Vorstandsvorsitzenden von VW 15 Millionen Euro Gehalt zu zahlen." (2015)
  • "Das Schneckentempo ist das normale Tempo jeder Demokratie."
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