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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Arbeiten mit Holz Holzschindeln selber machen - Techniken im Überblick
Wenn Sie Holzschindeln selber machen möchten, stehen Ihnen die folgenden Techniken zur Verfügung: der Tangentialschnitt oder der Radialschnitt. Beide Techniken können entweder durch Spaltung oder durch Sägen realisiert werden. Wir erklären Ihnen, worauf Sie bei den Vorgängen achten sollten.
Wissenswertes zu Tangential- und Radialschnitt
Sie können Holzschindeln zweierlei Art selber machen: Sie schneiden oder spalten das Holz vertikal, sodass die Jahresringe des Baums von oben nicht sichtbar sind. Alternativ schneiden Sie horizontal, sodass die Jahresringe von oben sichtbar sind. Zwar haben beide Techniken Anhänger gefunden, viele Facharbeiter bevorzugen jedoch Schindeln mit stehenden Ringen. Diese sollen deutlich seltener reißen als Holzschindeln der horizontalen Schnitttechnik.
Als Holzarten für Schindeln eignen sich beispielsweise Lärche, Fichte oder Eiche. Bei dem Holz sollten Sie auf eine gute Qualität achten.
Holzschindeln mit Sägetechniken selber machen
Möchten Sie Holzschindeln selber machen, können Sie sich zwischen Spalten und Sägen entscheiden. Beim Sägen setzen Sie bevorzugt eine Kreissäge ein und wählen zwischen drei verschiedenen Techniken aus: Zwischen dem diagonalen, dem quer durchgeführten oder dem längs realisierten Sägeschnitt. Die Ausdrücke diagonal, quer und längs beziehen sich hierbei auf die Ausrichtung der Säge zur Faserrichtung des Holzblocks. Sie sollten beim Sägen versuchen, stets in Richtung der natürlichen Holzfaserung zu arbeiten, damit die Schindeln nicht auseinanderbrechen.
Holzschindeln konisch oder parallel spalten
Entscheiden Sie sich für das Spalten des Holzes, können Sie mit Beil oder Schlegel "schindeln". Die Spaltung erfolgt durch eine eher stumpfe Klinge, wobei das Holz bevorzugt an der natürlichen Faserung auseinandergerissen wird. Sie entscheiden bei der Spaltung zwischen parallel und konisch. Schneiden Sie den Holzblock mit einer Säge zunächst auf die gewünschte Spindellänge zu. Anschließend stellen Sie den Block auf, sodass die Ringe zur Seite zeigen. Nun haben Sie die Möglichkeit, den Block zu vierteln oder in weitere Teile einzuteilen.
Setzen Sie Ihr Spaltwerkzeug immer an derselben Seite an, um parallele Schindeln zu erhalten. Für konisch gespaltene Schindeln müssen Sie den Holzblock nach jeder Abspaltung um 180 Grad drehen. Bei beiden Spaltmethoden können Sie die Holzschindeln anschließend mit der Säge in eine handliche Form schneiden.
Beachten Sie beim Spalten des Holzes, dass der Kern und der Splint, also das helle Holz innerhalb der Rinde, abgespalten werden müssen. Die Beschaffenheit dieser Bestandteile ist für Schindeln ungeeignet: Splint wird nach einiger Zeit blau und faulig, der Kern dagegen ist sehr rissanfällig. Diese Qualitätsgrundlagen sind auch in der DIN68119 für gespaltene Lärchenschindeln festgehalten.
Schindeln zur Weiterverarbeitung herstellen
Wenn Sie Schindeln für den Ofen selber machen, reicht ein ungefähres Arbeiten entlang der natürlichen Faserung aus. Benötigen Sie Holzschindeln, weil Sie eine Holzkonstruktion bauen möchten, spielen Spalt- und Sägetechnik eine größere Rolle. Denn bereits kleine Risse im Holz können die Schindeln zur Weiterverarbeitung unbrauchbar machen. Schleifen Sie die Schindeln nach dem Spalten oder Schneiden in diesem Fall zusätzlich mit der Schleifmaschine ab und legen Sie sie in eine Salzimprägnierung ein, um sie vor Verfall zu schützen.