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Ranking: Die zehn skurrilsten Bestattungsriten der Welt


Von fröhlich bis grausam
Die zehn skurrilsten Bestattungsriten der Welt

Von t-online, mra

15.11.2019Lesedauer: 3 Min.
Ghanaische Särge: Die fantasievoll gestalteten Modelle repräsentieren den Lebensstil des Verstorbenen.Vergrößern des BildesGhanaische Särge: Die fantasievoll gestalteten Modelle repräsentieren den Lebensstil des Verstorbenen. (Quelle: Walt Jabsco / Creative Commons)

Begräbnis? Kremation? Oder den Körper der Verstorbenen einfach der Natur übergeben? Die Bestattungsriten rund um die Welt könnten nicht unterschiedlicher sein. Das Informationsportal bestattungen.de hat die skurrilsten Arten in einem Ranking zusammengestellt.

Platz 10: Weltraumbestattung (USA)

Besonders ausgefallen ist das Bestattungsangebot eines US-amerikanischen Unternehmens: Die Asche des Verstorbenen wird in eine Minikapsel gefüllt und mithilfe von Raketen ins Weltall befördert. Bisher ist das schon über 1.000 Mal geschehen. Die Kosten für diese Bestattungsform liegen zwischen 1.000 und 20.000 Euro.

Platz 9: Fußballbestattung (England)

Fußballfans können sich in England fangerecht bestatten lassen. Anders als in Deutschland kann die Asche des Verstorbenen dort auch auf dem "Heiligen Rasen" im Stadion verstreut oder hinter der Torlinie beigesetzt werden.

Platz 8: Traditionelle Totenwache (Japan)

Die Totenwache in Japan ("Otsuya") bezieht sich hauptsächlich auf Traditionen des Buddhismus. Der Körper des Verstorbenen wird bis zu drei Tage im Haushalt der Familie aufgebahrt. Dazu wird er in einen weißen Kimono gekleidet und mit weißen Tüchern bedeckt. Freunde und Verwandte versammeln sich im Haus zu einer Trauerfeier und spenden an einem hergerichteten Altar das Geld für die in Japan rund 17.000 Euro teure Bestattungsfeier.

Platz 7: Dani-Bestattung (Papua-Neuguinea)

Auf Platz sieben befindet sich die klassische Bestattung der Dani, ein indigenes Volk in West-Papua, Neuguinea. Beisetzungen sind ein bedeutender Teil ihrer Alltagskultur. Früher wurden verwandten Frauen und Kindern eines Verstorbenen während der Trauerzeit die Finger amputiert. Das sollte die Geister besänftigen und als Symbol des Leidens dienen. Heute wird dieser Ritus jedoch aufgrund staatlicher Verbote kaum noch praktiziert.

Platz 6: Hängende Särge (China)

Die Bestattung in hängenden Särgen ist eine alte Tradition aus China. Einst lebte im Südwesten der chinesischen Provinz Sichuan ein Volk namens Bo, das seine Toten nicht begraben, sondern an Felswänden aufgehängt hat. Die Särge wurden jeweils aus einem einzigen Baumstamm angefertigt und mit Seilen an den Klippen befestigt.

Platz 5: Famadihana-Umbettung (Madagaskar)

Die Famadihana ist das wichtigste Bestattungsritual in Madagaskar. Es findet erst Jahre nach dem eigentlichen Begräbnis statt. Dabei werden die Toten aus den Gräbern gehoben und das gesamte Dorf tanzt und feiert mit ihnen.

Platz 4: Hinduistische Feuerbestattung (Indien)

Die traditionelle hinduistische Feuerbestattung nimmt Platz vier ein. Sie findet seit Jahrtausenden in besonderen Kremationsstätten statt. Allein in Varanasi – der heiligsten Stadt im Hinduismus, – werden pro Jahr Tausende Tote auf Scheiterhaufen direkt am Ufer des heiligen Flusses Ganges verbrannt. Nach einer Einäscherung wird die Asche in den Fluss gestreut.

Platz 3: Zeremonie der Toraja (Indonesien)

Auf der indonesischen Insel Sulawesi feiert das Volk der Toraja eine ganz eigene Begräbniszeremonie. Es werden Dutzende Wasserbüffel geschlachtet. Je größer das Ansehen der verstorbenen Person, desto mehr Büffel müssen es sein. Während die Angehörigen nach dem Tod ihres Verwandten deshalb oft über Jahre hinweg das Geld für die kostspielige Bestattungsfeierlichkeit sammeln, wird die einbalsamierte Leiche des Verstorbenen im Haus aufbewahrt.

Platz 2: Fantasievolle Särge (Ghana)

Auf Platz zwei folgen die bunt gestalteten Särge in Ghana. Im Gegensatz zu Deutschland geben sich die Angehörigen dort nicht mit Holzkisten zufrieden. Sie bestellen Unikate in den unterschiedlichsten Farben und Formen: Tiere, Flugzeuge, Autos, Flaschen und Früchte gehören zu den gängigen Sargmodellen.

Platz 1: Buddhistische Himmelsbestattung (Tibet)

Platz eins belegt die einzigartige Tradition der Himmelsbestattung. Sie sieht vor, dass der Verstorbene zunächst vom Bestatter zerteilt und anschließend von Aasgeiern gefressen wird. Dieses für Außenstehende barbarisch anmutende Ritual ist insbesondere in Tibet üblich. Früher wurde es auch in der Mongolei und in Indien durchgeführt.

Alternative Bestattungsarten auch in Deutschland?

Deutschland hat in Bezug auf die Bestattung eines Verstorbenen sehr strenge Regelungen. Viele Bestattungsformen sind deshalb nicht erlaubt.

Die traditionellste Art ist die Erdbestattung, bei der ein Leichnam in einem Sarg beerdigt wird. Sie wird ausschließlich auf dem Friedhof durchgeführt. Alternativ können Verstorbene bei einer Feuerbestattung eingeäschert werden. Im Anschluss wird die Asche im Meer, im Wurzelwerk eines Baumes oder in einem klassischen Urnengrab beigesetzt.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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