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1. Mai in Österreich: Ein Staatsfeiertag mit Geschichte


Tag der Arbeit
1. Mai in Österreich: Staatsfeiertag mit Geschichte

Der 1. Mai ist in Österreich ein Staatsfeiertag. Als früherer "Ruhe- und Festtag" hat das Datum eine wechselvolle Geschichte hinter sich.

Aktualisiert am 30.04.2018|Lesedauer: 2 Min.
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In Österreich finden Kundgebungen zum 1. Mai seit Anfang der 1890er-Jahre statt. So organisierte die christliche Arbeiterbewegung 1893 erstmals eine Maikundgebung, um für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Drei Jahre zuvor hatte bereits die Wiener Arbeiterschaft zu Protesten aufgerufen.

Wiener Praterfest am 1. Mai: In der österreichischen Hauptstadt wird an dem Tag auch gefeiert.Vergrößern des Bildes
Wiener Praterfest am 1. Mai: In der österreichischen Hauptstadt wird an dem Tag auch gefeiert. (Quelle: Peter Widmann/imago-images-bilder)

1. Mai 1890: Maikundgebung im Wiener Prater

So fand am 1. Mai 1890 im Wiener Prater – einem weitläufigen grünen Areal in der Hauptstadt – eine der bis dato größten Kundgebungen des Landes statt. Mehr als 100.000 Menschen nahmen teil. Doch erst in einem Gesetz vom 25. April 1919, nach dem Zusammenbruch des Kaiserreichs und der Ausrufung der Republik, wurde der 1. Mai zum Staatsfeiertag erklärt.

An diesem "allgemeinen Ruhe- und Festtag" – so der genaue Name im Gesetzblatt – hatten die Österreicher arbeitsfrei. Ab Mitte der 1920er-Jahre fand jährlich eine große Kundgebung in der Wiener Innenstadt statt. Diese und andere Demonstrationen organisierten die Sozialdemokraten.

"Tag der deutschen Arbeit" ab 1. Mai 1938

Ende 1933 wurden die Maifeste in ihrer bisherigen Form vom damaligen österreichischen Bundeskanzler Engelbert Dollfuß verboten. Der mit dem italienischen Faschismus sympathisierende Politiker ließ dafür von 1934 an den 1. Mai "zum dauernden Gedenken an die Proklamation der Verfassung" feiern. Die ursprüngliche Idee, für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen, verschwand.

Nach dem "Anschluss" Österreichs im März 1938 an das Deutsche Reich wurde der 1. Mai als "Tag der deutschen Arbeit", auch: "Tag der Nationalen Arbeit", begangen.

Der Maifeiertag nach 1945

Ein Zeichen des Neubeginns setzte nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges die neue provisorische Regierung Österreichs: Sie verankerte den 1. Mai bereits in einem Gesetz vom 7. August 1945 als Feiertag "mit Arbeitsruhe". Dieser wurde wieder in seiner ursprünglichen Bedeutung als "Tag der Arbeit" gefeiert.

So marschierten im Jahr 1946 bereits rund 200.000 Menschen am Wiener Rathaus vorbei. Bis heute veranstaltet die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) im ganzen Land Maidemonstrationen, die größte in der Hauptstadt Wien.

Brauchtum und Tradition

Es wird aber nicht nur demonstriert, sondern auch gefeiert – zum Beispiel beim jährlich stattfindenden Wiener Praterfest. Zudem gehört es zur Tradition, in Städten und Gemeinden einen Maibaum aufzustellen und diesen auch vor "Dieben" aus den Nachbarorten zu schützen: An den drei ersten und letzten Tagen im Monat Mai darf der Baum "gestohlen" werden.

Ladenöffnungszeiten und Nahverkehr

Der 1. Mai ist in Österreich ein gesetzlicher Feiertag. Deshalb sind Geschäfte, Ämter, Büros, Banken und Schulen im ganzen Land geschlossen. Der öffentliche Nahverkehr in der Hauptstadt stellt sich zudem auf den Feiertag ein: Bei Straßenbahnen und Bussen kommt es wegen den traditionellen Aufmärschen zu Umleitungen und Kurzführungen.

Lkw-Fahrverbote

In Österreich gilt für Lkw ein Fahrverbot an Sonn- und Feiertagen – wie dem 1. Mai – sowie allen Samstagen und nachts. Laut der österreichischen Straßenverkehrsordnung (StVO) ist dieses Verbot für Lkw mit mehr als 7,5 Tonnen zulässiger Gesamtmasse oder für Lkw mit mehr als 3,5 Tonnen zulässiger Gesamtmasse gültig, die dabei zusätzlich einen Anhänger ziehen (§ 42 Absatz 1 StVO).

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