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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Das kann das Getränk wirklich Kaffee-Mythen im Check: Entwässert Kaffee den Körper?
Um wenige Nahrungsmittel ranken sich so viele Mythen wie um Kaffee. Angeblich entwässert er den Körper, verbessert die Gesundheit und hilft, Alkohol schneller abzubauen. Wir verraten Ihnen, was stimmt – und was nicht.
1. Mythos: Kaffee entwässert den Körper
Stimmt nicht. Kaffee entzieht dem Körper kein Wasser, kann jedoch kurzfristig harntreibend wirken. Es schadet daher nicht, zu einer Tasse Kaffee auch ein Glas Wasser zu trinken, notwendig ist es aber nicht. Denn Kaffee wird wie alle anderen Getränke in die Flüssigkeitsbilanz einbezogen.
Insgesamt sollte ein körperlich wenig aktiver Erwachsener bei mitteleuropäischen Temperaturen pro Tag etwa mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen.
2. Mythos: Kaffee steigert die Leistungsfähigkeit
Stimmt. Das beliebte Getränk wirkt nicht nur stimulierend und vertreibt vorübergehend Müdigkeit. Es kann auch helfen, die sportliche und geistige Leistung zu verbessern.
Unter dem Einfluss von Koffein setzt die Erschöpfung später ein und das Training oder die Arbeit erscheinen weniger anstrengend. Außerdem werden nachweislich Wachheit, Konzentration, Aufmerksamkeit und Stimmung verbessert.
3. Mythos: Kaffee hilft gegen Restalkohol
Stimmt nicht. Nach einer Party mit Alkoholkonsum droht im Zweifel ein Kater am Morgen danach. Um den Restalkohol schneller loszuwerden, schwören viele Menschen auf eine Tasse Kaffee nach dem Aufstehen. Kaffee kann zwar erfrischen, der Einfluss auf die Höhe des Alkoholspiegels ist aber unbedeutend.
Der Mensch baut in einer Stunde nur 0,1 bis 0,15 Promille ab. Ein Beispiel: Bei 1,5 Promille im Blut dauert es somit 10 bis 15 Stunden, um wieder nüchtern zu werden. Die ernüchternde Wahrheit: Es gibt definitiv kein Wundermittel, um Alkohol schneller abzubauen.
4. Mythos: Kaffee-Limit ist Gewöhnungssache
Stimmt. Wie viel Kaffee ein Mensch verträgt, ist bei jedem anders, auch weil es Gewöhnungseffekte gibt. Wer jeden Tag viel Kaffee trinkt, verträgt irgendwann mehr davon.
Braucht jemand alle paar Stunden neues Koffein, um es durch den Tag zu schaffen, spricht erst einmal nichts dagegen – zumindest solange negative Symptome wie Schweißausbrüche, Durchfall, Kopfschmerzen, erhöhte Nervosität oder Herzrasen ausbleiben. Es gibt aber gewisse Eckdaten: Mehr als drei bis vier Tassen Filterkaffee am Tag sollten es bei den meisten nicht sein.
5. Mythos: Kaffee hat Einfluss auf das Krebsrisiko
Stimmt. Kaffeekonsum geht viel häufiger mit gesundheitlichen Vorteilen einher als mit Schäden. Das haben englische Forscher herausgefunden, die gut 200 Studien zum Thema Kaffee gesichtet haben. Den größten positiven Effekt erreichen demnach Menschen, die drei bis vier Tassen Kaffee am Tag trinken, im Vergleich zu denen, die überhaupt keinen Kaffee zu sich nehmen.
Die Kaffeetrinker konnten ihr Risiko für bestimmte Krankheiten am deutlichsten senken. Das hat auch Einfluss auf das Krebsrisiko: Die Wahrscheinlichkeit für Vieltrinker, an Krebs zu erkranken, ist 18 Prozent geringer als bei den Wenigtrinkern. Das gilt für bestimmte Krebsarten, unter anderem für Prostatakrebs, Leukämie und Leberkrebs.
Kaffee-Anekdote: Experiment aus dem 18. Jahrhundert
Laut einer Legende wollte der schwedische König Gustav III., der von 1746 bis 1792 lebte, wissen, ob Kaffeekonsum gefährlich ist. Für sein Experiment suchte er zwei zum Tode verurteilte Zwillinge aus. Über mehrere Jahre musste der eine Schwerverbrecher Tee, der andere Kaffee trinken. So wollte der König herausfinden, was schädlicher ist.
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Doch weder der schwedische König noch die überwachenden Mediziner erfuhren das Ergebnis: Sie starben vor den beiden Probanden. Der Zwilling, der Tee getrunken hatte, soll schließlich im Alter von 83 Jahren gestorben sein – der Kaffeetrinker lebte angeblich noch länger.
- Nachrichtenagentur dpa
- Coffee consumption and health: umbrella review of meta-analyses of multiple health outcomes (englisch)
- NyTeknik: Gustav IIIs odödliga kaffeexperiment (schwedisch)