Lebensmittelverschwendung vermeiden: Tipps fürs Reste-Kochen und Einkaufen

Strombergs Nachschlag
Hier zeigt ein Star-Koch seine Einkaufsliste

MeinungEine Kolumne von Holger Stromberg

20.07.2024Lesedauer: 3 Min.

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Blick in den Kühlschrank: Weniger ist mehr, findet Kolumnist Stromberg. (Quelle: IMAGO/xLeksannx)

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Ist der Kühlschrank zu voll, macht das unseren Kolumnisten nervös. Hier seine Tipps gegen Lebensmittelverschwendung und sinnlose Frustkäufe.

Frauen lieben volle Kühlschränke – so meine ganz persönliche Erfahrung. Nicht allein, weil ich das so in meinen vergangenen Beziehungen erfahren habe und in meiner jetzigen Ehe so erfahre. Genetik vermutlich.

Heute hetze ich oft hinterher, um alles, was im Kühlschrank nicht mehr ganz im Fokus meiner Familie liegt, verarbeiten zu können. Okay, das kann ich und zudem fordert es mich, weiterhin als gelernter Koch fit zu bleiben, quasi wie KI, allerdings hier gemeint als kulinarische Intelligenz.

Holger Stromberg (Quelle: Nico Lindken/t-online)

Zur Person

Holger Stromberg ist Weltmeister-Koch und Ernährungsexperte. Mit 23 Jahren erhielt er als jüngster Koch Deutschlands den Michelin-Stern. Von 2007 bis 2017 begleitete er die Deutsche Fußballnationalmannschaft im DFB-Betreuerstab als Ernährungscoach und Koch und kehrte 2014 als Koch der Weltmeister aus Rio de Janeiro zurück. Für t-online schreibt er über Genuss – und wie Essen und Trinken nicht nur zum persönlichen Wohlbefinden, sondern auch zur Erhaltung einer lebenswerten Umwelt beitragen.

Sobald Reste, die Zutaten – also der zu verarbeitende Warenkorb –, erkannt sind, folgt das gedankliche Abrufen von gustatorischer Balance (Wie schmeckt das?) der zugrunde liegenden Zutaten, der technischen und thermischen Verarbeitungsmöglichkeiten und zu guter Letzt der sensorischen Vielfalt.

Ich bin bei uns der Reste-Genießer

Beim vorliegenden Zweck (bei mir persönlich eher ein Zwang) des "Restekochens" greift meine KI auf die erlernten Daten meines Motherboards zurück. Trial and Error, also ausprobieren und risikoreich kombinieren, was vorher oftmals so nie, zumindest nicht von mir, gekocht bzw. zubereitet wurde. Das hält mein Können fit und macht auch Spaß, nur is(s)t das, was dabei rauskommt, für Gewohnheitstiger wie meine Kinder und meine Frau meist nix. Ende vom Lied: Ich bin der Reste-Genießer und die Lieben essen Gewohntes.

Meiner Auffassung nach sind das die Hauptursachen für Nahrungsmittelverschwendung im Haushalt: Impulskäufe, also die Käufe, die ohne Blick auf den Einkaufszettel durch ansprechende Faktoren im Einkaufswagen landen, daheim teils für kurzfristige Befriedigung sorgen, oftmals schnell wieder aus dem Fokus der Lust geraten und im Kühlschrank oder Küchenschrank zurückbleiben – bis das Mindesthaltbarkeitsdatum, der Schimmel oder die Motten zur Trennung legitimieren.

Der schönste Moment: wenn der Kühlschrank leer ist

Da ich selbstverständlich auch selbst nicht frei vor Lust- oder Frustkäufen bin, habe ich meine digitale Einkaufsliste stets bei mir. Sie ist Kompass und fixierter Menschenverstand zugleich, wenn der mir aufgrund von abrauschendem Blutzucker, Frust oder Lust abhandengekommen ist.

Immer wieder erinnere ich auch meine Frau an unsere digitale Einkaufsliste. So lenke ich möglichen Groll auf die Liste, die uns vor zu viel Unsinnigem bewahrt.

Der schönste Moment ist für mich, wenn der Kühlschrank endlich mal leer ist. Dieser Anblick erleichtert mich sehr. Meine Frau hingegen erträgt diesen Anblick schwer bis gar nicht. Aber klar, sie hat die Kinder mehr im Blick dabei als ich. Die müssen ja versorgt werden.

Vielleicht geht es Ihnen auch so oder ähnlich? Falls nein, dann ist es ein Strombergsches Problem. Jedenfalls hilft eine Einkaufsliste wirklich jedem. Meal Prep übrigens auch. Also eine clevere Speisenvorbeitung. Davon schreibe ich dann im nächsten Artikel.

Hier meine Einkaufsliste: