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Pfandbetrug: Diese Tricks sorgen für Millionenschäden


Manipulation am Automaten
Pfandbetrug: Diese Tricks sorgen für Millionenschäden

Wie sicher ist das deutsche Pfandsystem? Immer wieder überlisten Betrüger die Pfandautomaten – und machen aus den kleinen Centbeträgen pro Flasche das große Geld.

18.09.2018|Lesedauer: 2 Min.
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25 Cent – das ist der Betrag, den Kunden für eine zurückgebrachte Einweg-Pfandflasche am Automaten bekommen. Seit 2003 gibt es das gesetzliche Pflichtpfand. Betrüger versuchen immer wieder, das Pfandsystem auszutricksen.

Leergutabgabe am Automaten: Sicherheitslücken im Pfandsystem werden von Pfandbetrügern ausgenutzt.Vergrößern des Bildes
Leergutabgabe am Automaten: Sicherheitslücken im Pfandsystem werden von Pfandbetrügern ausgenutzt. (Quelle: Kraehn/imago-images-bilder)

Mit einer Flasche mehrfach abkassieren

Das Landgericht Düsseldorf hat sich Anfang September 2018 mit einem Fall befasst, bei dem es um Pfandbons im Wert von 1,8 Millionen Euro ging. Dabei sollen zwei Pfandautomaten so manipuliert worden sein, dass die Plastikflaschen zwar vorne eingeworfen, aber hinten nicht wie vorgesehen zerquetscht wurden. Dadurch konnten die Flaschen zigfach erneut in den Automaten geschoben und Pfand in Millionenhöhe ergaunert werden.

Diese Idee war auch 2016 bereits ein Fall fürs Gericht. Damals hatte ein Getränkehändler mit einer einzelnen Flasche 44.362,75 Euro Pfand zusammenbekommen, indem er sie insgesamt mehr als 177.000 Mal vom umgebauten Automaten einlesen ließ. Damit ihm der Vorgang, bei dem er die Flasche immer wieder per Hand in den Automaten steckte, nicht zu langweilig wurde, gab er vor Gericht an, Radio dabei gehört zu haben.

Schnur an der Flasche

Ein ähnlicher Trick von Pfandbetrügern: Eine Schnur an der Flasche befestigen. Nachdem die Flasche vom Automaten akzeptiert und der Pfandbetrag angerechnet wird, ziehen die Pfanddiebe die Flasche wieder heraus, bevor sie zerquetscht wird. So kassieren die Betrüger mit einer Flasche mehrfach Pfandgeld ab.

Gefälschte Aufdrucke

Genauso kriminell ist der Betrug mit dem gefälschten Logo der Deutschen Pfandsystem GmbH. Dabei bringen Pfanddiebe das Logo, das vom Automaten gescannt wird, auf Flaschen an, die gar keine Pfandflaschen sind, und ergaunern sich damit das Pfandgeld. Es gab sogar Fälle, bei denen das Logo auf leeren Toilettenpapierrollen aufgeklebt wurde. Selbst diese wurden anfangs von den Automaten akzeptiert.

Maßnahmen gegen den Pfandbetrug

Die Deutsche Pfandsystem GmbH kennt die Sicherheitslücken und versucht sie zu schließen. "Wir bringen jeden Fall zur Anzeige", sagt Geschäftsführerin Verena Böttcher im Interview mit Spiegel Online. Um den Pfandbetrug zu verhindern, würden mehrere Maßnahmen mithilfe neuer Technik ergriffen.

So sind die modernen Automaten vernetzt, das Logo besteht aus Spezialfarbe und das Pfand wird erst gutgeschrieben, wenn die Flasche zerquetscht wurde. Deutschlandweit wird laut Spiegel-Informationen in rund 60 Pfandbetrugsfällen ermittelt. Dabei soll es sich um einen Schaden von über 100 Millionen Euro handeln.

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