Premiere in Deutschland Erste Wasserflasche aus Plastikmüll im Handel
Getränke in Plastikflaschen kaufen – und trotzdem keinen neuen Müll erzeugen.
Als erster Hersteller in Deutschland bietet die Lebensmittelmarke share ihr Mineralwasser ab dem 17. September nur noch in Flaschen an, die vollständig aus recyceltem Plastikmüll hergestellt worden sind.
Wie entstehen die umweltfreundlichen Flaschen?
Anders als Einweg-Plastikflaschen, die aus Neumaterial oder nur aus 25 bis 50 Prozent recyceltem Material hergestellt werden, bestehen die neuen Flaschen vollständig aus altem Plastik.
Ein neues Verfahren, bei dem alte PET-Flaschen und andere Plastikabfälle mit einer Hochgeschwindigkeitslasertechnik aufbereitet und sortiert werden, macht diese Art der Produktion möglich. Das hat den Vorteil, dass kein neues Plastik hinzugefügt werden muss.
- "Soziale Produkte": Wie Sie mit Ihrem Einkauf Menschen in Not helfen können
- Umweltschutz: Anteil der Mehrwegflaschen sinkt auf neuen Tiefstand
- Für eine saubere Umwelt: Rewe verbannt Plastik-Einweggeschirr
"Das Plastikproblem bewegt immer mehr Menschen, weil es ihnen mittlerweile im Alltag oder sogar im Urlaub am Strand begegnet. Trotzdem wird ein Großteil der Getränke weiter in Plastikflaschen verkauft, die vor allem aus Rohöl hergestellt werden und viel zu oft als Plastikmüll in der Natur landen. Die share-Flasche kommt ohne neue Rohstoffe aus und schließt so den Kreislauf aus Produktion und Recycling. Damit vermeiden wir über 200 Tonnen Plastikmüll pro Jahr", erklärt share-Gründer Dr. Sebastian Stricker in einer Pressemeldung.
Recycling-Flaschen im Handel
Die Wasserflaschen aus wiederverwertetem Plastik (Recyclat) stehen in über 5.000 Rewe und dm Filialen in den Regalen. In Aussehen, Haptik und Geruch sollen sie sich nicht von anderen Flaschen unterscheiden. Auch der Preis bleibe derselbe.
- Das schafft jeder: 10 Tipps – So vermeiden Sie Plastik beim Einkaufen
- Leben ohne Plastik: "Ich dachte, ich muss viel mehr Geld ausgeben!"
Zwar gibt es international bereits Recyclat-Flaschen und auch in Deutschland werden einige Reinigungsprodukte in diesen Flaschen abgefüllt – sie als Getränkeflaschen in Deutschland anzubieten, ist jedoch neu.
Recyclat bisher noch nicht etabliert
Die Verschlüsse der share-Flaschen bestehen bisher allerdings noch nicht aus Recyclat. Das soll sich in den nächsten zwölf Monaten ändern. Grund: Share wartet noch auf die Lebensmittelzulassung.
Bisher hat sich die Verwendung von Recyclat im Massenmarkt noch nicht durchgesetzt. Das liegt Stricker zufolge daran, dass es schwierig sei, die gesamte Produktion umzustellen, die Flaschenherstellung durch die neue Methode teurer und die Marge gleichzeitig geringer werde.
- Pressemeldung share