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Verbraucherzentrale warnt vor Schadstoffen in Papier-Trinkhalmen


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Nicht nur schlecht für die Umwelt
Trinkhalme aus Pappe enthalten gefährliche Inhaltsstoffe


Aktualisiert am 26.07.2023Lesedauer: 2 Min.
Alternative zum Plastik: Auch Strohhalme aus Papier können schädliche Stoffe enthalten.Vergrößern des Bildes
Alternative zum Plastik: Auch Trinkhalme aus Papier können schädliche Stoffe enthalten. (Quelle: IMAGO / Pond5)
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Die Verbraucherzentrale NRW warnt vor Trinkhalmen aus Papier. Gleich mehrere Studien kommen zu einem erschreckenden Ergebnis.

Am 3. Juli 2021 trat der EU-weite Beschluss in Kraft, mit dem Einwegplastik verboten wurde. Damit verschwanden aus den Supermarktregalen auch die bunten Plastikstrohhalme. Über das Internet und auch in den Läden gibt es die Trinkhalme seitdem aus allen möglichen Materialien: Glas, Edelstahl und auch aus Papier.

Die Verbraucherzentrale NRW hat in einer Mitteilung nun vor Trinkhalmen aus Papier gewarnt. Die Wahrscheinlichkeit, dass in den Halmen Schadstoffe enthalten sind, sei hoch.

Großteil von Papierstrohhalmen betroffen

Denn damit die Papphalme in einem Getränkt nicht gleich aufweichen, müssen diese behandelt sein. Mithilfe der sogenannten "Nassverfestigung" werden dem Papier Harze beigemischt. Wie die Verbraucherzentrale mitteilt, enthalten die verwendeten Harze häufig auch Verunreinigungen. Dabei handelt es sich um Chlorpropanole, von denen die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) zwei als "potenziell" und "wahrscheinlich krebserregend" einstuft.

Der Verbraucherschutzbund stützt sich auf mehrere Studienergebnisse aus den USA, der Schweiz und Deutschland. Eine Studie aus den USA zeigte, dass von 38 "biologisch abbaubaren" Strohhalmen, 36 Fluor-Chemikalien enthielten. Die als PFAS bekannten per- und polyfluorierten Chemikalien werden zur Imprägnierung von Kleidung und Verpackungsmaterial verwendet. Die Verbindungen kommen in der Natur nicht vor, sind extrem langlebig und gesundheitsgefährdend. Ihr Einsatz gilt daher als umstritten.

Das Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart (CVUA Stuttgart) und das Kantonale Untersuchungslabor St. Gallen haben ebenfalls Pappstrohhalme auf Schadstoffe hin untersucht. Die Ergebnisse aus der Schweiz zeigten, dass von 15 getesteten Strohhalmen acht erhöhte Chlorpropanole-Werte aufwiesen. Diese hätten jeweils über dem vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) festgelegten Richtwert gelegen.

Die Stuttgarter Studie kam zu einem ähnlichen Ergebnis: Von 13 getesteten Proben hätten die Forscher gleich in sechs Trinkhalmen erhöhte Werte für Chlorpropanole nachgewiesen. Diese würden ebenfalls über dem vom BfR festgesetzten Richtwert liegen.

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Keine gesetzliche Regelung

Wie die Verbraucherzentrale informiert, gebe es für Verpackungen aus Papier keine strengen gesetzlichen Reglungen. Immer wieder würden etwa Trinkstrohhalme bei Tests wegen erhöhter Werte von Chlorpropanolen, Mineralölen oder PFAS durchfallen.

Die Verbraucherschützer raten daher, zu ausspülbaren Halmen aus Glas oder Edelstahl zu greifen. Die Produkte sind nicht nur wiederverwertbar, sondern werden teils auch mit kleinen Bürsten geliefert. Das BfR teilt ebenfalls mit, dass Trinkhalme aus Silikon, Edelstahl oder Glas die besseren Alternativen seien.

Verwendete Quellen
  • bfr.bund.de: "Alternativen zu Kunststoff-Trinkhalmen: Welche Materialien sind geeignet?; Mitteilung Nr. 016/2021 des BfR vom 27. Mai 2021"
  • bmuv.de: "Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFAS)
  • cvua-mel.de: "Trinkhalme aus Papier – ein bunter Chlorpropanol-Cocktail"
  • sg.ch: "Kampagnenbericht Trinkhalme aus Papier. Untersuchungen des Kantonalen Untersuchungslabors St. Gallen"
  • verbraucherzentrale.nrw: "Strohhalme aus Pappe: Enthalten Papiertrinkhalme Schadstoffe?"
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