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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Wieso sagt man ...? "Ich glaub', ich spinne"
Wer spinnt, ist nicht recht bei Verstand. Doch was hat die geistige Gesundheit mit dem Krabbeltier zu tun?
In der deutschen Sprache haben sich so einige Wörter etabliert, die bei genauerer Betrachtung Fragen aufwerfen. "Spinnen" ist wohl eines der bekanntesten Beispiele. Das Wort wird in allen Altersgruppen genutzt, und dennoch wissen wohl die Wenigsten, woher es eigentlich kommt. Dabei überrascht die Geschichte hinter der Redewendung.
Denn Spinnen hat nichts mit den krabbelnden Achtbeinern zu tun. Vielmehr geht es auf eine Strafarbeit für Matrosen zurück. Diese mussten früher bei Verfehlungen alte Taue wiederaufbereiten. Hierzu wurden diese komplett zerfasert, und aus den Resten wurde neues Garn gedreht. Aus heutiger Sicht war die Arbeit eine Form des Recyclings. Unter Matrosen galt sie allerdings als eintönig.
Seemannsgarn spinnen
Um Langeweile zu vermeiden, erzählten sich die Matrosen während der Arbeit Geschichten. Diese wurden häufig in besonderem Maße ausgeschmückt, um die monotone Arbeit unterhaltsamer zu gestalten. Daher spricht man von "Seemannsgarn spinnen", wenn man sich eine besonders abenteuerliche Geschichte zusammenreimt.
Mit der Zeit verkürzte sich die Redewendung. Ihre Bedeutung baute sich allerdings aus. Heutzutage können nicht nur Menschen spinnen, die verrücktes Zeug von sich geben, sondern auch technische Geräte, die nicht so funktionieren, wie sie sollen.
Format "Wieso sagt man ...?"
"Alter Schwede", "Holla, die Waldfee", "Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm": Hinter vielen Sprüchen stecken faszinierende Geschichten. In dem Format "Wieso sagt man ...?" wollen wir Ihnen die Vielfalt unserer Sprache näher bringen. Wir zeigen Ihnen, wo die bekanntesten Redewendungen und Sprichwörter der deutschen Sprache ihren Ursprung haben und was sie wirklich bedeuten.
- galileo.tv: ""Du spinnst!" Woher stammt dieser Spruch?", (Stand: 06.04.2023)